Nissan: Einzelkämpfer aus Nippon

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Nissan startet als Einzelkämpfer im Ardenner Wald | © Stefan Deck

Nissan verzichtet bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps auf Kundeneinsätze, delegiert stattdessen nur seine GT-Akademie an diesem Wochenende ins Hohe Venn. Die Profibesatzung erzielte bereits Achtungserfolge, die Pro-Am-Equipe hat sich im Mittelfeld etabliert.

Unter quantitativen Gesichtspunkten betreibt Nissan ohne jeden Zweifel minimalen Aufwand. Denn der Konstrukteur aus Fernost verzichtet bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps auf Kundenprogramme, startet stattdessen ausschließlich mit seiner hauseigenen GT-Akademie. Folglich tritt der Nippon-Autobauer als Einzelkämpfer bei der Kraftprobe auf dem wallonischen Traditionskurs in den Ardennen an.

Darüber hinaus engagiert sich die Nismo-Delegation in zwei Wertungen. Zum einen konkurriert die Nissan-Werksmannschaft in der Profiklasse mit den favorisierten Herstellern um die Krone beim Klassiker im Hohen Venn, zum anderen startet die Rennfahrschule auch in der semiprofessionellen Pro-Am-Wertung. Doch welche Chancen sind dem japanischen Gespann am nächsten Wochenenden einzuräumen?

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Das Pro-Ensemble rekrutiert sich aus den Gran-Turismo-Spezialisten Alex Buncombe und Lucas Ordóñez sowie Mitsunori Takaboshi, welcher sich während seiner bisherigen Laufbahn verschiedenen Formel-Wettbewerben zuwandte. Das Pro-Am-Quartett bilden wiederum die Stammfahreren Romain Sarazin und Matthew Simmons sowie die personelle Verstärkung Sean Walkinshaw und Ricardo Sánchez.

Zielankunft als Erfolg?

Für Nissan begann die diesjährige Saison eigentlich verheißungsvoll. Wenngleich der das RJN-Einsatzteam beim Zwölf-Stunden-Rennen von Bathurst außerstande war, seinen Titel zu verteidigen, hängte sich die Mannschaft zumindest die Silbermedaille um. Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring verpasste die GT-Akademie um Haaresbreite den Vorstoß unter die besten Zehn.

Auch in der GT-Langstreckenserie stach sich Nissan wiederholt hervor. Zumindest bei der Saisoneröffnung in Monza belegte die dreiköpfige Nismo-Truppe den fünften Platz im Gesamtklassement. Und bei den Halbprofis? Diese etablierten sich bislang tendenziell im Mittelfeld der Pro-Am-Wertung, ein Achtungserfolg war den GT-Schülern bis dato allerdings noch nicht vergönnt.

Wo ist Nissan also beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps zu situieren? Mitunter hat Nismo sein Potenzial bereits aufblitzen lassen, ist höchstwahrscheinlich auch imstande, die Favoriten in Bredouille zu bringen. Für ein Spitzenresultat genügt die Darbietung vermutlich nicht. Bei der Pro-Am-Equipe sollte eine Zielankunft als Erfolg verbucht werden – möglicherweise auf den vorderen Rängen.