Le-Mans-Siegerliste: Dominanz des VW-Konzerns

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Nach beinahe einem Jahrhundert führt Porsche die Le-Mans-Siegerliste an | © Porsche

Der Rekordsieger in Le Mans: Porsche. Platz zwei? Audi. Aber welcher Konstrukteur folgt den Konzernschwestern? Zahlreiche Erfolgsserien sind mancherorts bereits in Vergessenheit geraten. Oder wer weiß schon, wie viele Auflagen Lorraine-Dietrich gewonnen hat? Ein Blick in die Statistiken.

Welcher Hersteller führt die Liste mit den meisten Gesamtsiegen bei den 24 Stunden von Le Mans an? Experten zaudern nicht, um diese Frage zu beantworten. Porsche. Dank einer beispiellosen Erfolgsserie während der achtziger Jahre ragt die Traditionsmarke in den Statistiken heraus. An zweiter Stelle ordnete sich Konzernschwester Audi ein, die seit der Jahrtausendwende einen Triumph nach dem anderen davontrug.

Doch welche weiteren Konstrukteure haben sich bereits in den Annalen des Langstreckenklassikers im Nordwesten Frankreichs verewigt? Längst in Vergessenheit geraten: die Erfolge von Cavallino rampante. Allein während der sechziger Jahren feierte Ferrari sechs Triumphe in Folge, in Summe errang der italienische Autobauer neunmal die Trophäe. Die Roten waren also nicht nur in der Formel-1-Weltmeisterschaft erfolgreich.

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Auch die Hersteller aus dem Vereinigten Königreich sind ein integraler Bestandteil der Le-Mans-Historie. In den Anfangsjahren gab oftmals Bentley den Takt vor, nach dem Millennium schlugen die Bentley Boys nochmals zu. In der Nachkriegszeit tat sich wiederum Jaguar hervor. Alfa Romeo und Ford verzeichneten zumindest vier Gesamterfolge, Matra-Simca und Peugeot teilen sich wenigstens die Rolle des erfolgreichsten Konstrukteurs aus Frankreich.

Unterschiedliche Gewichtung der Erfolge

Und nun die Bonusfrage: Wieviele Siege feierte Lorraine-Dietrich auf dem Circuit de la Sarthe? Zugegeben: Ohne Wikipedia weiß dies vermutlich nur eine Minderheit. Es sind zwei. Gleichauf: Bugatti und Mercedes-Benz. Die weiteren Sieger: Aston Martin, BMW, Chenard & Walcker, Dauer Sportwagen, Delahaye, Lagonda, Mazda, McLaren, Mirage, Renault, Rondeau und Talbot-Lago. Somit führt die ewige Bestenliste in Summe dreiundzwanzig Marken.

Nun ist die Aussage einer Statistik ohne jeden Zweifel auslegebedürftig. In manchen Phasen war der Wettbewerbsdruck beim 24-Stunden-Langstreckenrennen von Le Mans höher, in anderen dagegen geringer – was die Erfolge keineswegs schmälert. Dennoch haben die Siege von Aston Martin, BMW und Mazda sicherlich einen anderen Stellenwert als der x-te Erfolg von Audi und Porsche in ihren Hochphasen.

Schließlich startete David Brown Racing in der Saison 1959 als absoluter Underdog gegen die Ferrari-Übermacht, dennoch gewann Aston Martin. Im Jahr 1991 verbuchte Mazda mitnichten die beste Quote angesichts der kraftstrotzenden Konkurrenz von Jaguar, Mercedes-Benz und Peugeot. Auch in der Saison 1999 nahm BMW tendenziell eine Außenseiterolle ein, als sich Toyota und Mercedes-AMG in den Vordergrund drängten – Nissan, Audi und Panoz waren ebenfalls mit von der Partie.

Darüber hinaus existieren auch einige Grenzfälle. Beispielsweise motorisierte McLaren das Modell F1 GTR mit einem BMW-Aggregat. Wem sollte die Statistik den Sieg gutschreiben? Ferner basierte der Dauer 962 LM auf dem Porsche 962. Ebenfalls bemerkenswert: Die Entwicklung des Porsche WSC-95 von Tom Walkinshaw Racing begann nicht mit einem weißen Papier, sondern als Konstruktionsgrundlage fungierte der Jaguar XJR-14 aus der Gruppe-C-Ära.

Hersteller
Siege
Porsche 16
Audi 13
Ferrari 9
Jaguar 7
Bentley 6
Alfa Romeo 4
Ford 4
Matra-Simca 3
Peugeot 3
Bugatti 2
Lorraine-Dietrich 2
Mercedes-Benz 2
Aston Martin 1
BMW 1
Chenard & Walcker 1
Dauer Sportwagen 1
Delahaye 1
Lagonda 1
Mazda 1
McLaren 1
Mirage 1
Renault 1
Rondeau 1
Talbot-Lago 1