ADAC GT Masters: Skepsis gegenüber DTM-Kooperation

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Planen die Veranstalter weitere Kooperationen? | © ADAC Motorsport

Die Gemeinschaftsveranstaltung auf dem Lausitzring entfaltete fraglos eine positive Resonanz in den Medien. Postwendend erscholl die Forderung nach einer Wiederholung. Die Szene begegnet der Kooperation zwischen dem ADAC GT Masters und der DTM allerdings mit erheblicher Skepsis.

Schon während der Anfangsjahre machten sich die Organisatoren des ADAC GT Masters den Bekanntheitsgrad der DTM zunutze. Sowohl auf dem Norisring als auch in Hockenheim bereicherte das inaugurierte Grande-Touring-Championat das Rahmenprogramm der Silhouettenserie. Konfligierende Interessen der Veranstalter kulminierten jedoch letzten Endes in einem Zerwürfnis und dem vorläufigen Ende der Kooperation.

Die Macher des ADAC GT Masters hätten sich des Eindrucks nicht verschließen können, in Nürnberg günstigstenfalls geduldet worden zu sein. Hinfort machte sich das ADAC GT Masters daran, sich als eigenständiges Format zu etablieren – startete aber dennoch hie und da bei renommierten Großveranstaltungen. Das Unternehmen zeitigte alsbald Erfolg: Die Starterzahlen schnellten empor, überschritten vorübergehend die Vierzig-Sportwagen-Marke.

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Mittlerweile hat der ADAC ein eigenes Veranstaltungspaket geschnürt. Neben dem GT-Turnier fechten außerdem die ADAC Formel 4, das ADAC TCR Germany oder der Deutsche Tourenwagen-Cup regelmäßig ihre Positionskämpfe aus. Gleichwohl verfielen die Verantwortlichen auf den Gedanken, abermalig einen Annäherungsversuch zu wagen. Das Resultat: das Motorsport Festival auf dem Lausitzring – eine Gemeinschaftsveranstaltung der DTM und des ADC GT Masters.

Steigende Eintrittspreise und Verlust der Zuschauerfreundlichkeit?

Nach der Erstauflage entfaltete das Großereignis in der Niederlausitz eine beachtenswerte mediale Resonanz. Auch die Chefetagen der Hersteller befürworten eine Wiederholung der Kooperationsveranstaltung. In Szenenkreisen begegnet eine Vielzahl der Beobachter der Zusammenarbeit allerdings mit Skepsis, einige lehnen eine neuerliche Kollaboration zwischen ADAC GT Masters und der DTM rigoros ab.

Sofern ADAC GT Masters und DTM eine Liaison eingingen, fürchten zahlreiche Liebhaber der Sportwagen-Rennen steigende Eintrittspreise, einhergehend mit verkümmernder Besucherfreundlichkeit. Allein der Umstand, auf den Tribünen über keine freie Platzwahl zu verfügen, enervierte manchen Zuschauer an der Strecke. Insbesondere die inszenatorischen Mittel der DTM sind zahlreichen Fans zuwider.

Die echoartige widerhallende Kritik in den sozialen Netzwerken übertönt geradezu die Euphorie der Medien. SportsCar-Info hat seine Leserschaft daher befragt: Sollten die Veranstalter des ADAC GT Masters und der DTM-Meisterschaft weitere Gemeinschaftsveranstaltungen ausrichten? Und welche Rundkurse kämen in Frage? Die Antwortet erscholl geradezu einmütig – mit einigen Ausnahmen. Eine Zusammenschau.

Die Lesermeinungen im Überblick

Karsten Schulze: Also ich für meinen Teil muss sagen, dass ich sehr hoffe, dass sie das nie wieder machen. Dieser sinnlose Werberummel der DTM ist nervig, und die beiden Rennen waren für mich – außer vom Lärm auch eher unspektakulär. Am schlimmsten fand ich allerdings diese fehlende Freiheit. Gefühlt alle zehn Meter muss man sein Ticket zeigen, um irgendwo hinzugehen. Auch ist mir die freie Platzwahl wesentlich lieber. Da muss man halt mal rechtzeitig hochgehen und nicht Schickimicki in der Startaufstellung machen. Fazit: Ich bin gern und viel bei den GT-Masters-Rennen – aber mit DTM zusammen ich für meinen Teil nie wieder.“