Le Mans: Peugeot verlangt „reale Reduzierung“ der Kosten

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Peugeot formuliert seine Bedingungen für eine Le-Mans-Rückkehr unmissverständlich | © Maximilian Graf

Nach wie vor zaudert Peugeot, sich einem Engagement in der Langstrecken-WM zuzuwenden. Im Hinblick auf die Eindämmung der horrenden Kosten habe der Pariser Konstrukteur „keinerlei Signale“ registriert, fordert daher vom ACO eine „reale Reduzierung“ der notwendigen Aufwendungen.

Peugeot trägt sich weiterhin mit dem Wunsch, wieder in Le Mans anzutreten. Dann und wann kokettiert der Pariser Konstrukteur mit einer Rückkehr an die Sarthe, nimmt aber Abstand von jedweden Konkretisierungen der Planungen. Der Grund: die Dimensionen der Budgets, welche die Konstrukteure derzeit für ein LMP1-Programm aufwenden. „Die Kosten sind viel zu hoch, höher als jemals zuvor“, mahnt Sportchef Bruno Famin gegenüber Motorsport-Total.com.

Die Bedingungen für ein Engagement im Oberhaus des Langstreckensports hätten sich demgemäß nicht geändert. Eine der beiden Voraussetzungen sei die Genesung des PSA-Konzerns. In dieser Hinsicht sei die Entwicklung positiv. Andererseits müssten die Kosten in der Langstrecken-WM massiv sinken. „Da haben wir bisher keinerlei Signale erhalten“, konstatiert Famin die gegenwärtigen Entwicklungen.

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Zudem sei Peugeot nicht in den Dialog zwischen dem ACO und den Herstellern involviert. Da der Autobauer aus der Kapitale Frankreichs kein Starter in der Langstrecken-WM ist, verfügt dieser logischerweise auch über kein Mitspracherecht bei den Diskussionen über das Regelwerk für die Saison 2018. Sofern Peugeot allerdings ein Programm umzusetzen gedenkt, würde die Entwicklung höchstwahrscheinlich zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Jedoch habe Peugeot noch keinerlei Zeit in Konzepte investiert – auch nicht auf dem Papier. Überdies, merkt Famin an, gebe es keine „konkrete Budgetobergrenze“, welche eine automatische Teilnahme garantiere. Der Veranstalter müsse eine nachhaltige Senkung der Ausgaben anstreben – „keine Kostenkontrolle, sondern reale Reduzierung“. Aus Vermarktungsgründen solle der Hybridprototyp zudem eine Verbindung zu den Peugeot-Alltagsprodukten herstellen.

Nach der Jahrtausendwende prägte das Duell zwischen Peugeot und Audi den Wettstreit im Département Sarthe. Wider Erwarten stellte Peugeot sein LMP1-Projekt jedoch unmittelbar vor der Einführung der Langstrecken-WM zur Saison 2012 ein. Die Entscheidung gründete auf wirtschaftlichen Erwägungen. Zuvor feierte der Konstrukteur aus Frankreich zahlreiche Endurance-Erfolge nebst dem Triumph bei den 24 Stunden von Le Mans.