Le-Mans-Test: Audi fährt Tagesbestzeit, vorzeitiger Rotabbruch

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Audi erzielte die absolute Bestzeit am Le-Mans-Testtag | © Audi Media Centre

Audi und Porsche agierten bei den Probefahrten in Le Mans weitgehend auf Augenhöhe. Schlussendlich fuhr Lucas di Grassi die Tagesbestzeit für die Marke mit den vier Ringen. Ein Unfall von Oswaldo Negri junior führte indes zum außerplanmäßigen Abbruch der Nachmittagssitzung.

Bei den Einstellfahrten in Vorbereitung auf das 24-Stunden-Traditionsrennen von Le Mans haben die Konzernkontrahenten Audi und Porsche mehr oder minder auf einem Level konkurriert. Die Tagesbestzeit gelang schlussendlich der Marke mit den vier Ringen in der Nachmittagssitzung. Am Lenkrad: Lucas di Grassi. Nach seiner raschesten Umrundung des Circuit de la Sarthe stoppte die Uhr bei 3:21,375 Minuten.

Somit musste sich Porsche-Werksfahrer Mark Webber um 0,895 Sekunden geschlagen geben. Seinem Stallgefährten Neel Jani fehlten in der kombinierten Wertung wiederum 0,959 Sekunden auf den Klassenprimus aus Neuburg an der Donau. Derweil komplettierte André Lotterer die Volkswagen-Riege, belegte im Endklassement den vierten Rang. Der Rückstand zum innerbetrieblichen Widersacher am oberen Ende des Tableaus: 1,213 Sekunden.

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Toyota war hingegen außerstande, sich auf das Zeitenniveau der Mitstreiter von Audi und Porsche zu begeben. Anthony Davidson trennten 1,822 Sekunden vom Trainingsschnellsten, Kamui Kobayashi sogar 2,346 Sekunden. Bei den Privatiers überflügelte Rebellion Racing die Rivalen von ByKolles Racing. Alexandere Imperatori erreichte einen Bestwert von 3:27,062 Minuten, wodurch der Abstand zu Pierre Kaffer beinahe sechs Sekunden betrug.

Frappant: Bei der Tempomessung auf der Hunaudières-Geraden markierte wider Erwarten Rebellion Racing den Referenzwert. Der R-One-Prototyp bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von 336 Kilometer pro Stunde über das Geradeausstück. Die überraschende Rangordnung bei den Werken: Audi, Toyota und dann erst Porsche. Der Konstrukteur aus Stuttgart-Zuffenhausen überwand lediglich die Marke von dreihundertzwanzig Kilometer pro Stunde.

Rote Flagge beendet Probefahrten nach Unfall von Oswaldo Negri junior

In der LMP2-Klasse nahmen die Oreca-Mannschaften eine dominante Stellung ein. Vorneweg: Eurasia Motorsport. Im zweiten Segment meisterte Tristan Gommendy die Kombination aus permanentem Rundkurs und abgesperrte Landstraße binnen 3:36,690 Minuten. An zweiter Stelle klassierte sich wiederum Signatech-Alpine. Nicolas Lapierre verpasste die Bestmarke um 0,707 Sekunden.

Ein ausbalanciertes Kräfteverhältnis herrschte in der GTE-Pro-Liga. Schlussendlich behauptete sich die Corvette-Delegation gegenüber dem Porsche-Werksgespann. GM-Werkspilot Antonio García zirkelte sich innerhalb von 3:55,122 Minuten über die Piste im Département Sarthe. Die Differenz zu Neunelfer-Mitstreiter Kévin Estre: nur 0,280 Sekunden. Dessen Stallgefährte Frédéric Makowiecki war wiederum 0,569 Sekunden langsamer. Ferrari und Ford hielten gleichermaßen Kontakt.

In der GTE-Am-Division war ebenfalls die Marke Corvette obenauf. Larbre Compétition beanspruchte die vorderste Position in der Klassenwertung. Im Nachmittagsdurchgang ließ sich Reservefahrer Nick Catsburg eine Bestleistung von 3:57,999 Minuten protokollieren. Zuvor glückte Ferrari-Mitbewerber Matthew Griffin eine Rundenzeit von 3:58,869 Minuten für AF Corse, womit sich die Roten in der kombinierten Auflistung auf dem zweiten Platz einsortieren.

Zudem fassten die Verantwortlichen den Entschluss, die Probefahrten außerplanmäßig mit der roten Flagge abzubrechen. Ungefähr eine halbe Stunde vor dem regulären Ende verunfallte Oswaldo Negri junior mit dem Ligier-Sportwagen von Michael Shank Racing, weshalb umfangreiche Reparaturen an der Leitplanke nottaten. Diesem Zwischenfall war bereits ein Safety-Car-Einsatz vorausgegangen, weil Tracy Krohn die Kontrolle über sein LMP2-Gefährt verloren hatte.