N’ring 24: Die Trendverweigerer im Fahrerlager

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Zahlreiche Mannschaft entscheiden sich gegen eine Teilnahme an der GT3-Klasse oder einem Markenpokal | © Ralf Kieven

Abseits der Balance of Performance und Herstellerpolitik widersetzen sich etliche Mannschaften dem GT3-Trend – oder verzichten auf die Teilnahme an einem Markenpokal. SportsCar-Info hat eine Zusammenschau besonderer Fahrzeuge beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring erstellt.

Seit geraumer Weile gewinnen GT3- und GT4-Sportwagen sowie diverse Markenpokale nach und nach das Übergewicht beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Schraubergespanne mit Eigenkonstruktionen weichen hingegen zurück. Gleichwohl widersetzen – abseits von Balance of Performance und Herstellerpolitik – sich manche Mannschaften diesem Trend, um der Gleichförmigkeit im Fahrerlager entgegenzuarbeiten.

Skate-aid e.V.: Dodge Viper (AT)

Innerhalb der Szene prallen widerstreitende Meinungen aufeinander: Zahlreiche Liebhaber zollen dem Engagement des Skateboarders Titus Dittmann beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife Respekt, zahlreiche Bedenkenträger begegnen dem Einsatz der giftgrünen Dodge Viper wiederum mit immenser Skepsis. Insbesondere der schwere Unfall im vorletzten Jahr fachte die Debatte um das Programm in der AT-Klasse noch einmal an.

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Das Publikum ist sich nach wie vor uneins. Die Mannschaft um den Unternehmer Dittmann zeigt sich indes unbeirrt, tritt in diesem Jahr abermals mit der Dodge Viper an. Die Besatzung rekrutiert sich aus Bernd Albrecht, Reinhard Schall, Michael Lachymer sowie Dittmann höchstpersönlich. In der zurückliegenden Saison belegte das Quartett den einundachtzigsten Rang im Gesamtklassement. Am nächsten Wochenende erfolgt die Nennung unter der Organisation skate-aid, welche internationale humanitäre Kinder- und Jugendprojekte fördert.

Schulze Motorsport: Nissan GT-R (SP8T)

Schon zu Jahresbeginn fasst Schulze Motorsport den Entschluss, den Wirrnissen der GT3-Riege zu entfliehen, vollstreckte stattdessen einen Wechsel in die SP8T-Divison – mit einem Nissan GT-R. Das Spezifikum: Das Nismo-Gefährt verfügt über einen Allradantrieb. Das Pilotenensemble fügt sich aus den Brüdern Tobias und Michael Schulze, Jordan Tresson sowie Mark Olegowitsch Schulschizki zusammen.

Bei den bisherigen Vorbereitungseinsätzen haderte Schulze Motorsport vorderhand noch mit technischen Ungereimtheiten sowie anderweitigen Intermezzi. Ein Fehler an der Elektronik zwang die Equipe aus Weißenfels, den VLN-Auftaktlauf mit Verspätung unter die Räder zu nehmen. Anschließend beendete ein Schaden am Turbolader die Wettfahrt. Beim Qualifikationsrennen fiel Schulze Motorsport einer Kollision anheim.

Wölflick Racing: Ford Mustang GT V8 (SP8)

Wölflick Racing präsentiert beim 24-Stunden-Rennen am Fuße der Nürburg seine individuelle Alternative zum Massengeschmack: eine Eigenentwicklung auf Basis des Ford Mustang GT V8. Am Lenkrad hantieren Teamchef Stephan Wölflick, Urs Bressan, Jürgen Gagstatter sowie GT-Kenner Tobias Neuser, welche beim Eifel-Marathon in der SP8-Wertung antreten. Der Beiname des Rennpferds: Sally.

Seinen Erstauftritt mit dem Ford Mustang GT V8 vollzog Wölflick Racing beim Qualifikationsrennen des ADAC Nordrhein am dritten Aprilwochenende. Allerdings startete das Mustang-Gespann außer Konkurrenz, ergo war der Klassensieg nur Formsache. „Dass dabei auch noch der Klassensieg heraussprang, war diesmal eine leichte Zugabe. Denn wir waren noch allein in der Klasse unterwegs“, äußert sich Teamchef Wölflick im Facebook-Kanal seines Teams.