VLN-Kolumne: Unglückliche Kollision nach stabiler Führung

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Für SportsCar-Info-Kolumnist endet der zweite VLN-Lauf jählings | © Ralf Kieven

SportsCar-Info-Kolumnist Moritz Kranz befand sich bereits auf der Siegerstraße, als eine unglückliche Kollision den VLN-Erfolg vereitelte. Seine Mannschaft von GetSpeed Performance wendet sich nun den Reparaturarbeiten zu, um den Cayman-Sportwagen rechtzeitig zum nächsten Lauf zu reparieren.

To finish first you have to finish first: eine alte Rennfahrer Weisheit, welche sich beim zweiten VLN-Lauf als wieder einmal äußerst zutreffend erweisen sollte.

Beim Freitagstraining konnten wir mit unserem Porsche Cayman GT4 des StilGut Teams GetSpeed auf Anhieb schnellere Rundenzeiten fahren als beim ersten Saisonlauf – positive Vorzeichen also.

Das Superwetter, welches uns Petrus bescherte, sollte jedoch nur am Freitag die Eifel verwöhnen – Samstags begrüßte wieder typisches Eifelwetter das Fahrerlager. Allerdings muss ich ehrlich sagen, habe ich mich darüber gefreut. Im Regen bin ich sehr stark und die Kombination Cayman GT4, Regen und Nordschleife sollte mir ganz gut liegen.

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In den ersten gezeiteten Runden fuhr ich auf P2 beziehungsweise P3 in der Klasse. Angesichts des enormen Verkehrs, den ich in diesen Runden zu bewältigen hatte, waren die Zeiten aber mehr als gut. Im Verlauf des Trainings zeichnete sich eine trockene Ideallinie ab, sodass ich zum Schluss noch einmal auf Slicks rausgeschickt wurde: Poleposition!

Solche Runden in gemischten Bedingungen sind immer etwas spannender als normale Runden. Es gibt genau eine Linie durch die Kurve, links und rechts davon ist es noch feucht oder nass und ein Rutscher könnte im „Einplanken“ des Fahrzeugs enden. Stress und Konzentration sind also bei einhundert Prozent, aber wenn diese Runden gelingen und man der schnellste Fahrer ist und das Auto auf Poleposition steht – das ist schon ein ziemlich cooles Gefühl. 😉

Vor dem Start hat es dann nochmals geregnet, aber schon in der Einführungsrunde hat sich abgezeichnet, dass es spätestens nach der ersten Runde mit Slicks schneller sein wird. Den Start selbst konnte ich gewinnen, ausgangs der Mercedes-Arena konnte mich Hennerici jedoch überholen. Unser Duell zog sich dann noch bis zur Auffahrt auf die Nordschleife: Beim Abbiegen konnte ich mich rechts neben ihn setzen und außen herum überholen.

Auf den ersten Metern auf der Nordschleife konnte ich mich auch absetzen, dann kamen die beiden RTR-Fahrzeuge und der GT4 von PROsport jedoch wieder an mich heran und da ich nichts riskieren wollte, habe ich mich recht wehrlos gezeigt. Das Rennen ist lang, wegfahren wird keiner – also bloß nichts kaputt machen.

Ende der ersten Runde sind dann die beiden RTR-Porsche sowie ich in die Box gekommen. Hier hat die Crew von GetSpeed echt einen Bombenjob gemacht und mich mit einem Blitzstopp wieder nach vorne gebracht. Diese Führung konnte ich dann im Verlauf des ersten Stints auf fast eine Minute ausbauen.

Mein Teamkollege konnte den Vorsprung gut verwalten, verlor aber durch eine Gelbphase sehr viel Zeit: Er musste noch mit sechzig an der Unfallstelle vorbei, die nachfolgenden Autos konnten aber dann schon wieder mit einhundertzwanzig vorbei. Zusammen mit der Code-60-Zone zu Beginn am Flugplatz haben wir knapp fünfundfünzig Sekunden dadurch verloren. Unschön, aber das gehört halt leider auch mit dazu. Die Sicherheit der Sportwarte hat, vollkommen zurecht, Vorrang.