WM-Prolog: Porsche dominiert in Le Castellet

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In allen fünf Trainingseinheiten markierte Porsche die schnellste Zeit l © Maximilan Graf

Porsche fährt beim WM-Prolog in Le Castellet eine Bestzeit nach der anderen. Toyota geht daran, den Abstand in kleinen Schritten zu verkürzen. Derweil hadert Audi mit technischen Problemen. Chronologie der Ereignisse und Nachrichten.

Samstag: Porsche fährt eine Bestzeit nach der anderen

17.17 Uhr: Fünf Mal Porsche. Auch in der letzten Testeinheit bei dem offiziellen WM-Prolog dominierte Porsche unangefochten das Geschehen. Zwar drehte Porsche nur mit dem Weltmeisterauto mit der Startnummer eins seine Runden, konnte Audi und Toyota aber erneut auf Distanz halten. Demnach glückte Brendon Hartley die absolute Bestzeit von 1:37,445 Minuten.

Gegen Ende der Sitzung sprang Toyota noch an Audi vorbei und markierte Platz zwei. Kamui Kobayashi umrundete den Circuit Paul Ricard rund eine halbe Stunde vor Ende des Prologs binnen 1:38,527 Minuten. Die TMG-Mannschaft war Insgesamt während der zwei Testtage hinter Porsche die konstantere Kraft, wenngleich der Nippon-Hersteller mit der Le-Mans-Konfiguration an den Start ging.

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Konzernschwester Audi schaffte es abermals nicht, sich näher den Weltmeister zu manövrieren. Zwar spulten die Ingolstädter etliche Testkilometer ab, kamen aber in Vertretung von Benoît Tréluyer nicht über eine Bestzeit von 1:38,827 Minuten hinaus. Folglich fehlte der Marke mit den vier Ringen erneut über eine Sekunde auf den Klassenprimus Porsche. Bei den Privatiers in der LMP1-Riege setzte sich erneut Rebellion Racing mit beiden Fahrzeugen vor Bykolles.

Deutlich spannender hingegen zeichnete sich die Zeitenjagd in der zweiten Liga der Protoypen ab. Roman Russinow hatte letztlich den längeren Atem und katapultierte Jota Sport mit dem schnellsten Umlauf von 1:47,024 Minuten auf Rang eins. Manor und Alpine folgten auf den weiteren Plätzen.

In der GTE-Pro-Kategorie zeichnete sich am Nachmittag ein Führungswechsel ab. Während bisher Ferrari die Sitzungen dominierte, konnte sich Neuling Ford erstmals in Front setzen. Mario Franchitti glückte in der finalen Phase der dreistündigen Sitzung am Nachmittag die Bestzeit von 1:58,786 Minuten. Nur knapp dahinter ordnete sich Ferrari-Pilot Davide Rigon ein. In der Amateurwertung der GTE-Fahrzeuge glückte Gulf Racing dank Michael Wainwright erneut der schnellste Umlauf binnen 1:59,248 Minuten.

Die Testfahrten in Le Castellet versprechen, zumindest aktuell, eine ähnlich einseitige Saison wie im letzten Jahr. Weltmeister Porsche lies zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen und untermauerte die Favoritenstellung. Zumindest Toyota konnte dem Weltmeister trotz Le-Mans-Konfiguration etwas näher kommen. Audi hingegen konnte das Tempo nicht mitgehen und blieb an beiden Veranstaltungstagen blass. Doch die Ingolstädter verweilen im Gegensatz zur Konkurrenz in der Provence und unternehmen weitere Testeinheiten für den Saisonstart in drei Wochen in Silverstone.

13.46 Uhr: Und wieder Porsche. Die Werksdelegation aus Weissach hat sich im Vormittagstraining am Samstag abermals am oberen Ende des Klassement platziert. Brendon Hartley meisterte den Circuit Paul Ricard innerhalb von 1:37,487 Minuten, erreichte damit aber nicht die bis dato absolute Bestmarke des WM-Prologs. Zuvor führte Toyota die Wertung meistenteils an, jedoch musste sich TMG-Pilot Kamui Kobayashi letzten Endes um 0,387 Sekunden geschlagen geben.

In puncto Höchstgeschwindigkeit überragt Toyota allerdings nach wie vor. Mitunter jagte der TS050-Hybridprototyp mit einem Tempo jenseits von dreihundertvierzig Kilometer pro Stunde an der Messstation auf der Mistral-Gerade vorbei. Der Grund: Die TMG-Equipe probt in Le Castellet die Le-Mans-Aerodynamik, wohingegen Porsche eine Konfiguration prüft, welche auf Abtrieb ausgerichtet ist.

Für Audi steht das Testwochenende in Le Castellet hingegen unter einem Unstern. Nach den technischen Gebrechen am Freitag hat der Ingolstädter Konstrukteur den Entschluss gefasst, die Probefahrt mit seinem zweiten Sportwagen fortzusetzen, mit dem Joest Racing eigentlich erste nächste Woche zu testen gedachte. Die Truppe tausche daher kurzerhand die Startnummer acht gegen die Ziffer sieben aus. Die Differenz zu Weltmeister Porsche: fatale 1,677 Sekunden.

In der LMP2-Klasse untermauerte Signatech-Alpine neuerlich seinen Anspruch, um den Titel in der Liga der kleinen Prototypen fahren zu wollen. Gustavo Menezes überquerte den High Tech Test Track in der Provence binnen 1:46,974 Minuten. Derweil diktierte Ferrari das GTE-Pro-Tempo: Sam Bird platzierte sich mit 1:58,083 Minuten vor Stallgefährte Gianmaria Bruni, der einen Rückstand von 0,279 Sekunden verzeichnete.

Eine kleine Überraschung fördert das Tableau der GTE-Am-Division zutage. Gulf Racing klassierte sich an vorderster Stelle. Michael Wainwright beförderte seinen Porsche-Neunelfer in den Kultfarben Hellblau und Orange innerhalb von 1:58,818 um den Circuit Paul Ricard in Le Castellet. Zum Abschluss des Prologs der Langstrecken-WM findet um vierzehn Uhr ein finale dreistündige Testsitzung statt. Das derzeitige Wetter: sonnig und warm.

8.38 Uhr: Letzter Tag in Le Castellet. Zum Abschluss des WM-Prologs auf dem Circuit Paul Ricard stehen den Mannschaften nochmals zwei Testeinheiten zur Verfügung. Das erste Segment erstreckt sich über vier Stunden, das Nachmittagstraining dauert hingegen nur drei Stunden. Nachholbedarf besteht unterdes bei Audi. Die Werksmannschaft haderte am Freitag mit technischen Gebrechen. Daher drehte die Marke mit den vier Ringen am Abend lediglich vier Runden auf dem High Tech Test Track. Offenbar bereitete der Austausch einer Komponente Schwierigkeiten.