Bathurst: Sieben Hersteller, offene Ausgangssituation

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Sieben Hersteller wetteifern am Mount Panorama um den Gesamtsieg | © AMG Customer Sports

Auch in diesem Jahr treffen beim halbtägigen Langstreckenrennen in Bathurst die Delegationen der branchenführenden GT3-Konstrukteure aufeinander. Nissan strebt die Titelverteidigung an, Audi startet mit einem doppelten Motivationsschub. Mercedes-Benz und Bentley sinnen auf Revanche, McLaren auf Wiedergutmachung. Ein Ausblick.

Audi: Fortsetzung der Siegesserie in Australien?

Die Kundenteams von Audi Sport schwimmen derzeit auf der Welle des Erfolgs. Zuerst gewann das W Racing Team die 24 Stunden von Dubai, anschließend siegte Magnus Racing am vergangenen Wochenende beim 24-Stunden-Klassiker in Daytona. Nun steht die halbe Distanz am Mount Panorama an – und die Audi-Kunden hoffen auf den dritten Erfolg für die Marke mit den vier Ringen.

Erstmals bekommen die Australier damit den neuen R8 LMS zu Gesicht, der sich bisher als das Auto bei Langstreckenwettbewerben im Jahr 2016 präsentiert hat. Insgesamt sechs Teams werden auf den Mittelmotorsportwagen vertrauen. „Seit 2011 sind in Bathurst GT3-Modelle im Starterfeld erlaubt, seither hat sich ein harter Wettbewerb entwickelt. Audi hat in dieser Zeit immer mehr Kunden von seinen Sportwagen überzeugt: Sie sind sicher schon auf die Premiere des neuen Autos in Australien gespannt“, gibt der Kundensportleiter Romolo Liebchen zu Protokoll.

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Unter anderem reist das Siegerteam von 2012, Phoenix Racing, nach Bathrust. Am Steuer teilen sich Alex Davison, Laurens Vanthoor und Markus Winkelhock die Lenkarbeit. Vanthoor und Winkelhock erkämpften sich im vergangenen Jahr knapp den zweiten Platz. Allerdings bleibt dies aufgrund der internen Sparmaßnahmen der einzige Wagen für die deutsche Mannschaft. Die restlichen Wagen werden von einheimischen Teams betreut, sind jedoch mit Audi-Piloten wie Christopher Haase, René Rast und Christer Jöns gespickt. (Daniel Stauche)

Bentley: Wiedergutmachung am Mount Panorama

Die Bentley-Werksmannschaft reist mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch nach Australien. Im vergangenen Jahr verlor Matt Bell den zweiten Platz in der letzten Kurve nach einem Gemetzel mit Stefan Mücke und rollte schließlich auf Platz vier ins Ziel. In diesem Jahr will die Truppe von M-Sport diesen Umstand wiedergutmachen.

„Wir kehren zum Mount Panorama zurück, um das Podiumsergebnis zu bekommen, das wir im letzten Jahr so knapp verpasst haben“, erklärt Motorsportdirektor Brian Gush. „Wie bei jeder neuen Veranstaltung für das Team, waren wir dort um so viel wie möglich zu lernen, damit wir im zweiten Jahr besser sind. Unser Aufgebot ist sehr stark und David Russells Erfahrung hier wird und immens helfen.“

Russell ist der einzige Neuzugang im Fahreraufgebot der Briten. Der Australier trat im vergangenen Jahr für JBS Australia in einem Lamborghini Gallardo an. Seine Kollegen am kommenden Wochenende sind Maxime Soulet und Andy Souček. Das zweite Auto bleibt mit Matt Bell, Steven Kane und Guy Smith hingegen fahrerisch unverändert. (Daniel Stauche)

Ferrari: Erfolgschancen mit dem Auslaufmodell?

Die Roten werden in Bathurst durch drei Mannschaften repräsentiert, welche allesamt den Ferrari 458 Italia GT3 einsetzen – also das Auslaufmodell der Italiener. Mit dabei sind die Sieger des Jahres 2014. Maranello Motorsport bringt zwei Wagen an den Start. Im stärkeren der beiden Boliden teilen sich Mika Salo, Toni Vilander, Tony D’Alberto und Grant Denyer die Lenkarbeit. Der in Bathurst lebende Vizemeister der Australischen GT-Meisterschaft wurde kurzfristig für das Rennen nachnominiert und ersetzt Scott Pye.

Teameigner Mark Coffey ist von seinem Nachwuchsfahrer überzeugt: „Seine Entwicklung im vergangenen Jahr war brillant, und wir haben gesehen, dass er und Tony sehr gut zusammen arbeiten. Die beiden freuen sich bereits auf die Zusammenarbeit mit Toni und Mika, um im Rennen daran zu arbeiten, dass wir am Sonntagnachmittag ganz vorne stehen.“ Im zweiten Wagen sticht Andrea Montermini als ehemaliger Formel-1-Fahrer genauso heraus, wie Ivan Capelli, der im dritten Ferrari der Mannschaft von Trofeo Motorsport antritt. (Ralf Kieven)