Daytona: Corvette Racing und die 0,034 Sekunden

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Corvette Racing feiert den Doppelsieg mit der engsten Zieldurchfahrt in Daytona | © IMSA

Das Rennen in der GTLM-Klasse bei den 24 Stunden von Daytona wurde buchstäblich um eine Haaresbreite entschieden. Mit lediglich 0,034 Sekunden Abstand überquerten die beiden Corvette-Teamkollegen Oliver Gavin und Antonio García den Zielstrich. Gavin fand dabei das bessere Ende für sich.

Der Showdown in der GTLM-Klasse der 24 Stunden von Daytona hätte nicht brisanter sein können. Gegenüber standen sich Oliver Gavin und Antonio García – beide beziehen ihr Geld vom Chevrolet-Werksteam. In der Schlussphase des IMSA-Saisonauftaktes fanden sie sich plötzlich im Zweikampf um den Sieg wieder und die Teamführung verzichtete auf eine Teamorder.

„Lass ihn nicht vorbei“, hieß die simple Strategie von Gavin. Programmmanager Doug Fehan hatte zuvor seinen Fahrern die Freigabe erteilt, dass sie um den Sieg kämpfen dürfen. „Aber berührt euch nicht und nehmt euch auf keinen Fall aus dem Rennen“, gab dem Briten sein Ingenieur Brian Hoye über Funk mit auf den Weg.

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„Der letzte Stopp war gut und wir haben Positionen gewonnen. Ich musste aber immer noch am Porsche vorbei und Oliver bekommen“, erzählt García aus seiner Sicht der Dinge. Er habe ein sehr gutes Auto gehabt. „Ich war froh, dass ich die Chance bekam mit Oliver zu kämpfen. Es war eines der besten Rennen, die ich je gefahren bin. Oliver ist wirklich erfahren und hat keine Fehler gemacht, obwohl ich sehr hart gepusht habe“, so García weiter.

Engste Zieldurchfahrt in der Daytona-Geschichte

Somit fanden sich die beiden Teamkollegen hintereinander wieder. García hatte Earl Bamber im Porsche in der vorletzten Runde überholt und sofort abgehängt. Der Neuseeländer war ohne Chance noch um den Sieg zu kämpfen. Der Spanier holte mit Siebenmeilenstiefeln auf den Spitzenreiter auf und klemmte sich direkt an dessen Stoßstange.

„Das war verrückt. Antonio schloss so schnell auf. Ich glaube er hatte frischere Reifen“, so Gavin über die letzte Runde. Er habe versucht ihn auf der Außenbahn zu überholen und war fast auf Augenhöhe, doch dann habe er das Heck verloren und Gavin sei wieder vorn gewesen. „Ich konnte nur an meinen Boss Doug Fehan denken und war er sagen würde, wenn wir uns berühren, doch wir berührten uns nicht.“

„Ich dachte, jetzt ist es vorbei, aber er kam wieder hinter mir näher. Es war, als würde ich die Linie nicht mehr treffen können. Ich kam nicht schnell genug auf die Linie“, berichtet Gavin von einem Kampf mit dem Auto und García. Schließlich rettete er sich jedoch auf die überhöhten Kurven und bei gleicher Leistungsentfaltung fand García keinen Weg mehr vorbei. Damit gewinnen Gavin, Tommy Milner und Marcel Fässler 0,034 Sekunden vor ihren Teamkollegen García, Jan Magnussen und Mike Rockenfeller.