Dubai: Zweigeteiltes Lamborghini-Lager

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Im Lamborghini-Lager konkurrieren zwei Konzepte: GT3 und Super Trofeo | © Creventic

Die italienische Traditionsmarke Lamborghini reist mit Außenseiterchancen in die Arabische Wüste. HB Racing, Konrad Motorsport und Leipert Motorsport werden die Fahne mit dem Stier hochhalten. Letztere Mannschaft entscheidet sich für eine alternative Vorgehensweise: Kein GT3-, sondern ein Trofeo-Modell.

Lamborghini zählt dieses Jahr nicht zu den Hauptfavoriten bei den 24 Stunden von Dubai. Die Sportwagen-Manufaktur aus Sant’Agata Bolognese ist dennoch mit drei Huracán-Sportwagen in der Arabischen Wüste vertreten. HB Racing und Konrad Motorsport starten jeweils einer GT3-Variante des Kampfstieres, wohingegen Leipert Motorsport sich zugunsten des Trofeo-Derivats entschieden hat.

Für HB Racing greifen neben Ralf Bohn und Daniel Allemann das Zwillignsduo Robert und Alfred Renauer ins Lenkrad. Bohn und Allemann sind aus dem Porsche-Carrera-Cup bekannte Gesichter. Auch Konrad Motorsport bringt eine schlagkräftige Besatzung an den Persischen Golf. Mit Rolf und Mark Ineichen sowie Christian Engelhart unterstützen drei der Gesamtsieger aus dem vorletzten Jahr die Mannschaft. Teamchef Franz Konrad und Fabio Babini komplettieren das Aufgebot.

Einen alternativen Weg schlägt Leipert Motorsport ein. Die Equipe aus Wegberg setzt anders als die Markenkollegen nicht die GT3-Version ein, sondern einen Lamborghini Huracán Super Trofeo. Dieser fungiert normalerweise als Einsatzgerät für den hauseigenen Markenpokal des italienischen Konstrukteurs. Bisherige Einsätze bei der 24-Stunden-Serie offenbarten bereits das Potenzial des Trofeo-Renners.

GT3 versus Huracán: Beide Modelle gleichauf?

Der Super Trofeo stellt zudem die preiswertere Option dar und kostet ungefähr 100.000 Euro weniger. Der Sportwagen leistet 620 PS und somit einhundert PS mehr als die GT3-Version. Trotz des Leistungsdefizits fahren die verschiedenen Spezifikationen des Sportwagens annähernd gleiche Rundenzeiten in Spa-Francorchamps, Silverstone oder Monza. Dieser Vergleich basiert allerdings auf den Ergebnissen verschiedener Wettbewerbe unter unterschiedlichen Bedingungen.

Beim 24-Stunden-Marathon im Dubai Autorome ermöglicht das Reglement der A6-Klasse wiederum einen direkten Vergleich beider Huracán-Versionen. Allerdings verzerren die obligatorischen Minimalbesatzungen für Amateure die Gegenüberstellung. Denn das Leipert-Fahrerquartett setzt sich nur aus Herrenfahreren zusammen. Für Jean-Charles Perrin, Franck Leone-Provost, Mikhail Spiridonov und Shahin Nouri dürfte bereits ein Platz unter den besten Zehn ein voller Erfolg sein.

Zusammenfassend betrachtet, sind die Lamborghini-Abordnungen höchstwahrscheinlich nich in der Lage sein, aus eigener Kraft einen Podiumsrang oder gar den Gesamtsieg zu erringen. Obwohl Konrad Motorsport und HB Racing Profis engagiert haben, treten die Experten gemeinsam mit semiprofessionellen Piloten an. Nichtsdestoweniger könnten HB Racing und Konrad Motorsport trotz der heterogenen Zusammensetzung eventuell den Sprung auf das Siegerpodest schaffen.