Fiat: Sportwagenbauer Ferrari wird wieder eigenständig

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Ferrari spaltet sich vom Mutterkonzern Fiat Chrysler Automobiles ab. Im Januar will der Automobilkonzern alle Aktienanteile unter seinen Aktionären verteilen. Für Fiat bedeutet dies eine beträchtliche Finanzspritze und für die nun eigenständige Tochter Ferrari die Möglichkeit zum Börsengang.

Der Automobilkonzern Fiat Chrysler Automobiles (FCA) hat beschlossen sich von seiner Tochter Ferrari zu trennen. Die italienische Sportwagenmanufaktur wird damit nach 46 Jahren Konzernzugehörigkeit wieder in Eigenregie operieren. Diese Meldung bestätigte der Vorstandsvorsitzende Sergio Marchionne nach der Aktionärsversammlung am FCA-Hauptsitz in Amsterdam.

Hinter dem Entschluss steht finanzielles Kalkül des Vorstands. Bei einem Verkauf von zehn Prozent der Aktien im Oktober konnte der Mutterkonzern 823 Millionen Euro in die Kassen spülen – eine Finanzspritze, die dem schwächelnden Riesen gut tat. Im Januar sollen die restlichen achtzig Prozent an die FCA-Aktionäre verteilt werden. Ziel dieses Unterfangens ist der Börsengang von Ferrari an der Wallstreet.

Gleichwohl bleibt Ferrari im Dunstkreis von Fiat. Künftiger Hauptaktionär wird die Exor SpA, eine Firma, die im gemeinschaftlichen Besitz der Agnelli-Familie, sowie Piero Ferrari, einem Sohn von Enzo Ferrari, ist. Gianni Agnelli, inzwischen verstorben, leitete viele Jahre die Geschicke des Fiat-Konzerns. Geschäftsführer der Ferrari SpA ist derzeit Sergio Marchionne.