Langstrecken-WM: BMW distanziert sich von Le-Mans-Plänen

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BMW wirft derzeit mit Nebelkerzen. Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich weist die Planungen für ein Le-Mans-Engagement zurück. Die Traditionsveranstaltung an der Sarthe sei „sicherlich interessant“, aber die Bayrischen Motorenwerke räumten stattdessen anderen Märkten Priorität ein.

Wider Erwarten hat sich BMW von einem Le-Mans-Engagement distanziert. Obschon der Konstrukteur aus Bayern das Renommee der Traditionsveranstaltung keineswegs anzweifelt, priorisieren die Motorenwerke andere Betätigungsfelder. „Le Mans ist für bestimmte Gruppen sicherlich interessant, aber weltweit – etwa für China als einen der großen Märkte – nicht wirklich relevant“, meint Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich gegenüber auto, motor und sport.

Damit wirft BMW geradewegs Nebelkerzen. Seitdem der ACO das progressive Reglement für Prototypen der Klasse LMP1 eingeführt hat, keimten hie und da Gerüchte um eine Wiederkehr des süddeutschen Herstellers auf. Im zurückliegenden Jahr bekräftigte die BMW-Chefetage zudem verschiedentlich, ein Programm in der Langstrecken-WM und bei den 24 Stunden von Le Mans in Betracht zu ziehen.

Zuletzt erteilte BMW der Formel 1 eine unmissverständliche Absage, kokettierte aber mit der Entwicklung eines Hybridsportwagens. „Le Mans möchte ich nicht kategorisch ausschließen“, äußerte Vorstandsvorsitzender Harald Krüger im September gegenüber auto, motor und sport. Ebenso rückte die Formel-E-Meisterschaft in den Fokus der Überlegungen hinsichtlich der Zukunftspläne im Motorsport.

Eine weitere Option: die 56. Garage beim Langstreckenwettbewerb an der Sarthe. Die Experimentalklasse ermöglicht den Herstellern innovative, fortschrittliche Konzepte unter Wettkampfbedingungen auf die Probe zu stellen. „Es würde eine Präsentation dessen ermöglichen, was uns wichtig ist. Wir diskutieren alle Optionen“, räumte Motorsportchef Jens Marquardt gegenüber Dailysportscar ein.