VLN: Neue Vorzeichen im Meisterkampf

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Vor dem Saisonfder VLN-Langstreckenmeisterschaft könnte der Kampf um den Titel spannender nicht sein. Stefan van Campenhoudt führt denkbar knapp vor Tim und Dirk Groneck und war nach dem letzten Lauf leicht im Vorteil. Vor dem Schinkenrennen hat sich aber nun das Kräfteverhältnis verschoben.

Der Kampf um die Meisterkrone der VLN-Langstreckenmeisterschaft gleicht einem gut inszenierten Krimi mit spannenden Wendungen. Letzter Akt: Das Schinkenrennen am kommenden Samstag. Zuvor hatte sich eigentlich der Belgier Stefan van Campenhoudt bestens in Position gebracht. Aufgrund der höheren Starterzahl in seiner Serienwagen-Klasse V4 übernahm der BMW-Pilot nach dem VLN-Halbfinale die Führung in der Wertung.

Durch die bis dato schwächer besetzte Klasse SP3 gerieten seine Kontrahenten Dirk und Tim Groneck ins Hintertreffen und fanden sich vor dem letzten Rennen auf dem Silberrang wieder. Der zweite Meistertitel nach 2013 schien aus eigener Kraft nicht mehr erreichbar zu sein. Mit der heute veröffentlichten Starterliste sind aber nun alle bisherigen Berechnungen über die Chancen der beiden Rivalen Makulatur.

Waren die SP3-Starterzahlen zuletzt tendenziell rückläufig, dreht die Special-Klasse zum Finale noch einmal richtig auf. Dreizehn Starter – maximale Unterstützung für die Clio-Brüder. Van Campenhoudts Klasse V4 bleibt mit zehn Teilnehmern weitgehend stabil.

Bentley-Profis fordern Groneck-Brüder

Was aber bedeutet dies für die Verteilung der Titelchancen? Die Groneck-Brüder haben derzeit einen marginalen Rückstand von 0,07 Punkten. Für einen Sieg bekämen sie nun 9,62 Punkte, während van Campenhoud maximal 9,5 Punkte einheimsen kann. Folglich wären die Brüder bei einem Klassensieg auf jeden Fall Meister. Schafft der Belgier nur den zweiten Rang, reicht den Gronecks ebenfalls der Silberplatz. Doch ab dem dritten Rang schlägt das Streichergebnis zu. Die dafür zu Buche stehenden 8,08 Punkte würden nämlich als schlechtestes Saisonergebnis gestrichen und der Meister hieße auf jeden Fall van Campenhoudt.

Doch vor aller Mathematik steht harte Arbeit. Zwar konnten beide Antagonisten ihre Klasse über weite Strecken der Saison dominieren, beim Saisonfinale sehen sich aber beide mit einer starken Konkurrenz konfrontiert. Der zweite Platz für van Campenhoud war zwar auch einem Getriebewechsel am BMW vom Team Schirmer und dadurch dem Start aus der Box geschuldet, aber der erste Saisonsieg für Rolf Derscheid und Michael Flehmer dürfte die amtierenden Meister bis in die Haarspitzen motiviert haben. Die beiden sollten eine ernsthafte Hürde darstellen.

Für Familie Groneck ist ebenfalls der Sieger des letzten Rennens der größte Konkurrent. Diesmal allerdings mit einer neuen Fahrerbesatzung. Dominik Fugel teilt sich den Honda Civic mit den beiden Bentley-Profis Maxime Soulet und Andy Sou?ek sowie dem Nachwuchsfahrer der Briten Jules Szymkowiak. Fugel, Soulet und Soucek starten zudem gleich auf zwei Honda-Rennern.