War die heutige Nachricht über den Ausstieg der belgischen Marc-VDS-Racing-Mannschaft aus dem GT-Rennsport nur der Gipfel eines Eisbergs? Belgische Medien berichten über Verluste in zweistelliger Millionenhöhe, welche der Rennstall in den letzten Jahren hinnehmen musste.
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Marc van der Straaten sperrt seinen GT-Rennstall am Ende der Saison ab und konzentriert sich fortan nur noch auf seine Motorradteams. In der Begründung zu diesem Schritt sprach er von Vertrauensmissbrauch, Vorteilnahme und Respektlosigkeit gegenüber seiner Moral und seinen Prinzipien. Aber auch das liebe Geld hat wohl eine nicht unerhebliche Rolle gespielt.
Van der Straaten deutet im Kommuniqué über das Ende seines Teams einen Beinahebankrott an. Das belgische Turbomagazine berichtet nun von einem Buch des Wirtschaftsmagazin Trends über die Brauereigruppe, an der auch die Familie van der Starten Ponthoz beteiligt ist. In dem Werk werden auch Geschäftszahlen der Belgian Racing SA, dem Unternehmen hinter Marc VDS Racing, genannt.
Demnach betrug der Verlust der Rennsport-Firma im Jahr 2011 bereits fast fünzehn Millionen Euro. Auf eine Kapitalerhöhung von acht Millionen Euro folgten 2013 weitere sechs Millionen Euro Verlust. Nun besagt eine alte Weisheit: Wer im Motorsport ein kleines Vermögen machen will, sollte zuvor ein großes mitbringen.
Angesichts der Zahlen im Zusammenhang im Marc VDS Racing kann man aber die Entscheidung nachvollziehen, die zum Rückzug des Teams führten. Turbomagazine berichtet weiter, dass in der Vergangenheit bereits mehrere Mitarbeiter des Rennstalls wegen angeblichem Vertrauensmissbrauch auf die Straße gesetzt wurden. Gegen einige dieser ehemaligen Mitarbeiter sollen bereits Klagen laufen.