Der ADAC Nordrhein schreibt beim kommenden 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring eine eigene Klasse für TCR-Tourenwagen aus. Die Kategorie soll mit Rennwagen, welche weniger als 100.000 Euro kosten, sowohl Profiteams als auch Breitensportlern eine attraktive Bühne bieten.
Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring bekommt eine neue Klasse. Ab dem kommenden Jahr sind Tourenwagen, die nach dem TCR-Reglement aufgebaut sind, beim Klassiker in der Eifel ohne weitere Umbauten startberechtigt. Es handelt sich um Tourenwagen, wie dem Ford Focus ST, Honda Civic, Opel Astra OPC, Seat León, Subaru STi und VW Golf, welche mit ihrem Zweiliter-Turbo-Motor gut 320 PS leisten und deren Anschaffungspreis unter 100.000 Euro liegt.
Mit der TCR International Series gibt es seit dieser Saison eine Internationale Rennserie, bei der die Tourenwagen zum Einsatz kommen. Marcello Lotti, der Promoter der Serie goutiert die Entscheidung des ADAC: „Es ist eine enorme Anerkennung des TCRKonzepts, dass dieses Rennen, das für seine Tradition und Faszination bekannt ist und das auf einer der berühmtesten Rennstrecken der Welt stattfindet, dieser neuen Fahrzeugklasse die Türe öffnet.
Auf diese Weise gelinge der Spagat zwischen Wettbewerb und angemessenen Kosten. „Die TCR-Fahrzeuge haben bereits in ihrer Jungfernsaison bewiesen, dass sie in sich eine perfekte Kombination von engen, aufregenden Sprintrennen mit vernünftigen Einsatzkosten vereinen“, meint Lotti. „Ihre Teilnahme am 24-Stunden-Rennen wird beweisen, dass sie sowohl die nötige Zuverlässigkeit als auch die Leistungsfähigkeit besitzen, um in einem Langstreckenrennen eingesetzt zu werden.“
Walter Hornung: „Wir waren neuen Fahrzeugklassen immer aufgeschlossen“
Für Rennleiter Walter Hornung ist die neue Klasse der nächste logische Schritt. „Wir waren neuen Fahrzeugklassen und –konzepten gegenüber schon immer aufgeschlossen. Ob es die Diesel-Fahrzeuge in den neunziger Jahren waren oder die alternativen Antriebskonzepte in den Folgejahren – sie haben beim 24-Stunden-Rennen immer ein Feld gefunden, sich zu erproben, zu beweisen und nicht zuletzt, sich zu präsentieren.“
Mit der GT3-Klasse verhielt es sich seinerzeit ähnlich. 2009 führte der ADAC für die GT-Boliden ebenfalls eine neue Klasse ein, sodass die bestehenden Wagen ohne große Umbauten auf den Nordschleife starten konnten. Die damals neu geschaffene Klasse SP9 löste einen Boom aus, der bis heute anhält. Derzeit führt in Sachen Gesamtsieg kein Weg an der GT3-Klasse vorbei.
Der Unfall beim VLN-Auftaktrennen, bei dem ein Zuschauer ums Leben kam, brachte aber eine Diskussion in Gang, die auch die Sinnhaftigkeit der GT-Rennwagen auf dem Eifelparcours in Frage stellte. Langfristig könnte daher die neue TCR-Klasse einen Weg zurück zu reinen Tourenwagen-Rennen auf der Nordschleife ebnen.
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