Nürburgring: ADAC beendet das Sonntagsrennen zu früh

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Florian Stoll und Marc Basseng haben beim Sonntagsrennen des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring als Erste den Zielstrich überquert. Allerdings standen noch zwei Sekunden auf der Uhr, weshalb noch eine weitere Runde hätte gefahren werden müssen. Das Rennergebnis ist damit mit Vorsicht zu genießen.

Die Geschichte des Vorjahres wiederholt sich. Schon in der Saison 2014 wurde ein Lauf des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring zu früh beendet. Im Jahre 2015 unterläuft dem Automobilklub derselbe Fauxpas, indem er zwar die letzte Runde deklariert, der Sieger Florian Stoll aber bei noch zwei verbleibenden Sekunden auf der Uhr abgewunken wird. Normalerweise hätte noch eine dreiunddreißigste Runde gefahren werden müssen.

Bis dahin war es aber schon ein munteres Rennen bei halbnassen Bedingungen. Polesitter Klaus Bachler musste sich in den ersten Runden mit gleich fünf Audi beschäftigen. Lediglich Nicki Thiim, der am Vortag vom ersten Platz zurückversetzt wurde, musste er aber ziehen lassen. Allerdings rollte Thiims R8 kurz vor der Rennhalbzeit aus und musste geborgen werden, was für eine Safety-Car-Phase sorgte.

Anschließend kamen die Taktiker zum Zug, die bei MS Racing ihren Job hervorragend machten. Beide Autos von Marc Basseng und Edward Sandström – dem gemeinsam mit Daniel Dobitsch der Sieg am Samstag zuerkannt wurde – kamen zeitgleich an die Box. Schütz Motorsport wartete eine Runde länger, und kam so im Mittelfeld zurück auf die Strecke. YACO Racing hingegen verschätzte sich und verlor durch den späten Stopp mit verpatztem Reifenwechsel zu viel Boden.

Somit führte MS Racing die zweite Rennhälfte mit einer Doppelführung an, während sich Martin Ragginger zurück auf das Podium arbeitete. Zum Zeitpunkt des Rennendes war er gerade dabei den Zweitplatzierten Daniel Dobitsch zu überholen, was unter regulären Bedingungen auch funktioniert hätte. So aber musste er sich um 0,077 Sekunden geschlagen geben. Basseng und Stoll querten mit komfortablem Vorsprung die Ziellinie als Sieger des Sonntagsrennens und schenkten ihrem Team den Doppelsieg.

Die Tabellenführer Sebastian Asch und Luca Ludwig betrieben hingegen Schadensbegrenzung. Wie schon am Samstag bekamen sie eine Strafe für Überholen während einer Safety-Car-Phase. Am Ende wurden sie Zehnte und holten einen Punkt. Ausgelöst wurde diese erste Gelbphase durch einen Unfall zwischen Uwe Alzen und Kelvin van der Linde. Alzen konnte dem Audi-Piloten, der von Sven Barth umgedreht wurde, nicht mehr ausweichen und kollidierte mit ihm schon in der ersten Runde.

Das Rennergebnis wird aber durchaus in der Rennleitung noch diskutiert werden. Damit können die genannten Platzierungen noch nicht als final angesehen werden. Mit einer Entscheidung kann wohl erst am Abend gerechnet werden.