Langstrecken-WM: Absolvieren Super-GT-Teams einen Gaststart?

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Super-GT-Chef Masaaki Bandoh hat bei den Organisatoren der Langsrecken-WM beantragt, dass drei GT500-Teams als Gaststarter beim Wertungslauf am Mount Fuji teilnehmen dürfen. Das Vorhaben scheitert höchstwahrscheinlich aber an den ACO- und FIA-Regularien.

Geht es nach Masaaki Bandoh, dem Chef der GTA-Organisation, welche die japanische Super-GT-Serie organisiert, treten beim Lauf der Langstrecken-WM in Japan drei GT500-Teams gegen die die LMP1-Werksmannschaften an. Jeweils eine Herstellerdelegation solle demnach als Gaststarter ohne Wertung bei den Sechs Stunden von Fuji teilnehmen. Dies berichteten die Kollegen von Racecar Engineering.

Beim Rennen der Super-GT-Serie am Anfang der Saison schafften die GT500-Boliden mit einem auf Höchstgeschwindigkeit getrimmten Aerodynamik-Paket Rundenzeiten, die etwas schneller waren, als die von Audi im vergangenen Jahr. Allerdings waren Toyota und Porsche mit ihren Hybrid-Prototypen schon damals schneller und alle drei LMP1-Hersteller konnten sich in diesem Jahr mehr oder weniger deutlich verbessern. Nimmt man Toyota, dessen Verbesserung über den Winter moderat ausfiel, als Maßstab, so wäre davon auszugehen, dass sich die GT500-Mannschaften zwischen den LMP1-Werkgespannen und den Privatmannschaften von Rebellion Racing und ByKolles Racing einordnen würden.

Die Organisatoren der Langstrecken-WM haben bereits darauf hingewiesen, dass ein solcher Gaststart nicht möglich sei. Laut dem Regelwerk der Langstrecken-WM sind die WEC-Rennen exklusiv den Prototypen der LMP1- und LMP2-Kategorie sowie den GTE-Rennwagen vorbehalten. Eine Umsetzung des Plans in die Realität ist also eher unwahrscheinlich.

Die Möglichkeit zum Vergleich besteht

Wer würde aber überhaupt von einem solchen Gaststart profitieren? Am ehesten wohl Honda. Der Hersteller könnte sich auf einer weltweiten Bühne präsentieren, auf welcher der Konstrukteur ansonsten nicht zu sehen wäre. Ähnlich sähe es bei Nissan aus. Zum einen ist unklar, ob der GT-R LM Nismo in diesem Jahr überhaupt noch einmal auf die Rennstrecke zurückkehrt. Andererseits wäre Nissan mit dem GT500-Renner anders als mit dem LMP immerhin im vorderen Feld des Rennens zu finden.

Für Toyota hingegen macht ein solcher Gaststart eigentlich keinen Sinn. Der LMP1-Hybrid der Kölner Japaner ringt damit, den Anschluss an die anderen Hersteller zu finden. Wenn es dann im Rennen ganz ungünstig läuft, fände sich der LMP im direkten Kampf mit seinem Vetter aus der GT500 wieder, was einem mittleren PR-Desaster gleichkäme.

Es gibt aber noch eine Chance, dass die Rennfans auf den Vergleich zwischen LMP1 und GT500 nicht verzichten müssen. Im Rahmenprogramm der WM fährt die abermals gegründete Asiatische Le-Mans-Serie ein Rennen über zwei Stunden. Obwohl die Resonanz auf die asiatische Serie neuerdings recht positiv ausfällt, wird die Starterzahl wohl unter zwanzig Teilnehmern bleiben. Dem Rennen stünden ein paar spektakuläre Gäste sicherlich gut zu Gesicht und die Super-GT-Boliden würden am selben Wochenende auf derselben Strecke fahren, wie die LMP-Rennwagen der Langstrecken-WM. Ein Zeitenvergleich wäre somit möglich und realistisch.