Jürgen Alzen: „Aufhebung der Idioten-Zonen ist unabdingbar“

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Jürgen Alzen Motorsport veranlassen zwei Umstände zu einem positiven Resümee nach dem fünften VLN-Lauf. Zum einen gewann des Ford-Gespann den Barbarossapreis, zum anderen beobachte Jürgen Alzen positive Entwicklungen am Ring. Gleichwohl nennt der Teamchef auch einige Kritikpunkte.

Teamchef Jürgen Alzen zieht nach dem vergangenen VLN-Wochenende aus zwei Gründen ein positives Fazit. Einerseits trug sein Bruder Uwe Alzen gemeinsam mit Dominik Schwager im Ford GT den Sieg beim Barbarossapreis davon. Andererseits seien am Nürburgring positive Entwicklungen zu beobachten. Es geschähen noch „Zeichen und Wunder“, nachdem die Langstreckenmeisterschaft zuletzt ihre familiäre Atmosphäre eingebüßt habe.

Demnach gelang Jürgen Alzen Motorsport beim fünften Rennen der Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife aus organisatorischer Sicht ein reibungsloser Ablauf. Angefangen bei der Einfahrt ins Fahrerlager, kam es weder beim LKW-Stellplatz und dem Boxenaufbau, noch bei der Fahrzeugabnahme und der Transponder-Ausgabe zu Querelen. „Da ich ja auch oft mit Tadel nicht sparsam umgehe, so muss ich jetzt mal ein großes Lob im Namen aller Teammitglieder absetzen“, äußert sich Alzen.

Erstmals seit geraumer Zeit habe Alzen kein Unbehagen am Ring verspürt. „Während des gesamten Wochenendes gab es keinerlei Berührungspunkte“, betont Alzen nach dem VLN-Halbzeitlauf. „Ich muss sehr weit zurückdenken – mindestens acht Jahre –, als ich mich das letzte Mal so gut aufgehoben gefühlt habe. Das heißt nicht, dass es nicht noch viel zu verbessern gäbe, aber es ist ein sehr guter Anfang.“ Gleichwohl übt der Rennstallleiter auch Kritik.

Demnach befürwortet Alzen eine Modifikation der Code-60-Regel. „Zum Beispiel auf Tempo 120, dann wären wir einen gewaltigen Schritt weiter“, meint Alzen, der weiterhin gegen das Tempolimit wettert. „Unabdingbar ist natürlich die komplette Aufhebung der Idioten-Zonen. Denn dies ist auf einer Rennstrecke ein Widerspruch in sich. Darüber hinaus muss die Kostenschraube ganz dringend zurückgedreht werden. Da ist der Ring, die VLN und der DMSB in der Pflicht.“

Weiteres fordert Alzen, womöglich auch Personal auszutauschen, sofern dies die Umstände gebieten. „Von Personen, die kontraproduktiv nur Kohle versenken und uns in den Rücken fallen, eventuell die Strecke sinnlos verschandeln wollen, müssen wir uns schnellstens trennen – gleich welchen Posten diese begleiten“, unterstreicht Alzen, der wieder Zuversicht hege, was die Zukunft der Langstreckenmeisterschaft anbelangt.