Nissan-Geschäftsführung: „Müssen die Strategie überdenken“

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Aufgrund der Ergebnisse in Le Mans flammt bei Nismo interne Kritik am Engagement in der Langstrecken-WM auf. „Wir müssen die Strategie überdenken“, meint Renault-Nissan-Geschäftsführer Carlos Ghosn. Weitere Einsätze in der Endurance-Spitzenklasse sind nach wie vor mit einem Fragezeichen versehen.

Nach dem desolaten Nismo-Auftritt in Le Mans äußert der Konzernvorstand mittlerweile Skepsis an dem Engagement in der Langstecken-WM. Renault-Nissan-Geschäftsführer Carlos Ghosn hält die Werksmannschaft dazu an, das Konzept eventuell zu überarbeiten. „Nissan hat sich stets der Innovation verpflichtet. Nissan hat einen Versuch unternommen, der jedoch keine Früchte getragen hat“, zitieren ihn französische Medien.

Bereits zu Saisonbeginn geriet das Nissan-Werksgespann ins Hintertreffen, sagte die ersten beiden WM-Läufe ab. Bei der Premiere im Département Sarthe erreichte schließlich eine der drei Besatzungen das Ziel – allerdings außerhalb der Wertung. „Wir müssen die Strategie überdenken“, meint Ghosn. „Wir wollten einen anderen Weg bestreiten und konkurrenzfähig sein. Jedoch sind wir lediglich einen anderen Weg gegangen.“ 

Inwieweit die Motorsportabteilung die interne Kritik zu berücksichtigen vermag, erläuterte Ghosn jedoch nicht. Ferner gab Nismo bis dato auch keinerlei Auskunft über die Zukunft in der Spitzenklasse des Langstreckensports. Obschon Nissan eine Zwei-Wagen-Nennung für das Sechs-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring eingereicht hat, ist der Einsatz weiterhin mit einem Fragezeichen versehen. Im Fahrerlager in Le Mans kursierte das Gerücht, Nissan wolle die Saison vorzeitig abbrechen.