Jürgen Alzen: „Der Spaß ist mir gründlich vergangen“

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Jürgen Alzen Motorsport plant, den Ford GT bei drei der verbleibenden VLN-Rennen zurück auf die Nordschleife zu bringen. Als Einsatzfahrer fungieren höchstwahrscheinlich Dominik Schwager und Uwe Alzen. Der Teamchef selbst startet hingegen ab September in der International GT Open.

Jürgen Alzen meldet sich erneut auf seiner Internetseite zu Wort. Demnach bringt sein Einsatzteam den Ford GT bei den VLN-Läufen fünf, sechs und neun zurück auf die Nürburgring-Nordschleife. Sofern sein Bruder Uwe Alzen keine anderweitigen Verpflichtungen bei Haribo Racing nachgehen muss, werde sich der Kenner des Traditionskurses das Steuer mit Stammfahrer Dominik Schwager teilen.

Falls die Sicherheitsmaßnahmen – wie das Tempolimit – dann noch Gültigkeit besitzen, werde Teamchef Alzen selbst allerdings nicht am Steuer sitzen. „Der Spaß, und darauf kommt es im Wesentlichen an, ist mir bereits schon jetzt gründlich vergangen“, äußert Alzen erneut Kritik an den Maßnahmen. „Als Kunden, so sollte man uns sehen, so möchten wir auch behandelt werden. Wir zahlen schließlich die Musik.“

Darum erachtet Alzen die Anpassungen der Sicherheitsrichtlinien weiterhin als fragwürdig. „Wenn ich daran denke, dann fehlen mir die Worte“, fügt Alzen mit Blick auf die Vergangenheit hinzu. „Noch vor ein paar Jahren sind wir, meine Fahrer und ich, dort, wo jetzt 250 Stundenkilometer genug sein sollen, mit fast 900 PS und 325 Stundenkilometern drüber genagelt. Wo verdammt war das Problem?“

Um seine Fans und Sponsoren zufriedenzustellen, gedenkt Alzen, den schwarzen Ford-GT-Sportwagen in der Klasse SPX einsetzen. „Ihr müsst nicht glauben, dass diese beiden Vollblut-Racer keinen großen Spaß daran haben, auf der Geraden herum zu rollen“, setzt Alzen nach. „Aber ich bin ja froh, dass sie sich unter diesen Bedingungen überhaupt ins Auto setzen.“

Sollten die Maßnahmen bestehen bleiben, betrachtet Alzen diese drei Einsätze in der VLN-Langstreckenmeisterschaft als Abschiedsvorstellung seines Teams auf der Nordschleife an. Alzen selbst werde ab September bei internationalen Veranstaltungen der International GT Open antreten. „Das sind zwar alles Auslandsrennen, dafür finden diese aber ohne GPS-Transponder und Speedlimit statt. Darauf freue ich mich total“, ergänzt Alzen.

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