Frank Kräling: „In Zukunft mit Anwälten zur Rennstrecke reisen“

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Nach einem Protest seitens Black Falcon haben die VLN-Verantwortlichen die SP7-Klassensieger von Frikadelli Racing disqualifiziert. Demnach verstoßen einige Originalbauteile des Porsche 991 GT America gegen das Reglement. „Konsequenz: In Zukunft muss man halt mit Anwälten zur Rennstrecke reisen“, meint Frank Kräling zynisch.

Die Sportkommissare haben Frikadelli Racing nach dem DMV-Vier-Stunden-Rennen aus der Wertung ausgeschlossen, wodurch Frank Kräling, Marc Gindorf und Connor de Phillippi ihren SP7-Klassensieg verlieren. Anlass der Disqualifikation: Die Konkurrenten von Black Falcon erhoben nach dem zweiten Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft Protest, wonach der Porsche 991 GT America nicht dem Reglement entspricht. 

Obwohl es sich um ein Originalbauteil des Neunelfers handelt, verstößt der hintere Kotflügel gegen Artikel 15.7 des Regulariums der Spezialklassen. „Auch nach über fünfundzwanzig Jahren Motorsport lernt man nicht aus“, seufzt Kräling und rekurriert in seinem Facebook-Kanal auf besagten Passus in den technischen Richtlinien. Demnach sind Material und Form zwar freigestellt, nicht aber die Form der Radausschnitte. 

Ferner müssen Kotflügel und weitere Karosserieelemente getrennte Bauteile sein. „Wenn man denn verstanden hat, was in Artikel 15.7 geschrieben steht, dann muss man zunächst auf die Idee kommen, dass alle originalen Porsche 991 in diesem Punkt nicht dem Reglement entsprechen könnten“, merkt Kräling im Hinblick auf den Protest gegen Frikadelli Racing an. „Und natürlich entsprechend nachmessen.“

Kräling: „Reglement ist halt Reglement“ 

Ein Einspruch wäre angesichts der Vorgaben im Reglement allerdings zwecklos. „Es ergibt sich daraus zwar kein Wettbewerbsvorteil, trotzdem führt der Verstoß zum Wertungsausschluss – und damit zur Aberkennung unseres Sieges“, erklärt Kräling die Lage. „Dass dieses Problem bislang noch niemand anderes bemerkt hat, hilft da leider auch nicht weiter. Reglement ist halt Reglement. 1:0 für Black Falcon.“ 

Pikanterweise entspricht der Porsche 911 GT3 Cup von Black Falcon somit auch nicht den SP7-Regularien, jedoch war Frikadelli Racing nicht imstande, innerhalb der vorgeschrieben Frist, Protest einzulegen. „Konsequenz: Um einem aus unserer Sicht solch unsportlichem Verhalten zu begegnen, muss man in Zukunft halt mit Reglement-Spezialisten und Anwälten zur Rennstrecke reisen“, fügt Kräling zynisch hinzu. 

Daher stehen „Gerwin“, Manuel Metzger und Philipp Eng nun als Gewinner der zweiten VLN-Begegnung fest. Auf den zweiten Podiumsrang rückt folglich Manthey-Racing mit seinem Porsche 911 GT3 Cup MR auf. Am Lenkrad hantierten Christoph Breuer, Matteo Cairoli und Michael Christensen. Die Bronzemedaille ergatterte damit die Scuderia Cameron Glickenhaus, die am vergangen Samstag mit einem Cup-Elfer startete. Am Steuer: Ken Dobson und Jeff Westphal.