VLN: Westfalenfahrt nach einem tödlichen Unfall abgebrochen

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Der erste Lauf der VLN-Langstreckenmeisterschaft wurde nach gut einer Stunde Rennzeit abgebrochen. Bei einem Unfall des Nissan GT-R der GT Academy wurde ein Zuschauer tödlich verletzt. Mehrere weitere verletzte Zuschauer wurden zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht.

Am Nachmittag gab es am Nürburgring traurige Gewissheit. Die VLN bestätigte offiziell, dass ein Zuschauer bei einem Unfall im Bereich Flugplatz ums Leben gekommen ist. Bei dem Abflug wurden weitere Zuschauer verletzt, die im Krankenhaus behandelt werden.

Gut eine Stunde nach dem Start des ersten VLN-Rennens der Saison verlor Jann Mardenborough im Streckenabschnitt Flugplatz die Kontrolle über seinen Nissan GT-R Nismo GT3. Auf der Kuppe am Ende der Quiddelbacher Höher hob der GT3-Rennwagen an der Vorderachse ab. Zu dem Zeitpunkt herrschte dort ein böiger Wind. Offenbar kam es daraufhin zu einer Unterluft-Situation. Der Nissan flog nämlich senkrecht durch die Luft und prallte am Streckenrand in die Reifenstapel.

Dahinter konnte selbst der FIA-Sicherheitszaun nicht verhindern, dass der Nissan erst im Zuschauerbereich, auf seinem Dach liegend, zum Stillstand kam. Mardenborough konnte dem Unfallwagen entsteigen, wurde aber zunächst an der Strecke untersucht und befindet sich derzeit für Routineuntersuchungen in der Klinik.

Die Rettungskräfte waren schnell und zahlreich vor Ort und versorgten die Verletzten. Nach kurzer Zeit wurde das Rennen abgebrochen, um die Arbeit der Rettungskräfte nicht zu gefährden. Trotz allem kam für einen der verletzten Zuschauer jede Hilfe zu spät. Nachdem er in das medizinische Zentrum direkt an der Rennstrecke gebracht wurde, erlag er dort seinen Verletzungen.

Inzwischen hat sich auch Nissan zu diesem Drama zu Wort gemeldet. „Die heutige Veranstaltung war eine Tragödie. Wir sind nach diesen Ereignissen alle tief erschüttert und unsere unmittelbaren Gedanken sind bei dem Verstorbenen, den Verletzten, ihren Familien und Freunden“, so der Hersteller in einer offiziellen Mitteilung. Das Team stimmt mit der Rennleitung außerdem überein, dass eine sofortige und gründliche Untersuchung des Vorfalls durchzuführen sei.

Schwerer Unfall beim Training

Schon am Morgen gab einen schweren Unfall am Ende der Qualifikation. Niclas Kentenich schlug im Bereich Hohenrain-Schikane so heftig in die Streckenbegrenzung, daß an der Stelle eine Code-60-Zone zum Schutz der Helfer auf der Strecke eingerichtet werden musste. Auch Kentenich wurde mit einem Beinbruch in ein Krankenhaus gebracht.

Nach den schlimmen Ereignissen gerieten die Ergebnisse und sportlichen Leistungen komplett in den Hintergrund. Aus diesem Grund verzichtete die VLN auch auf eine Siegerehrung. Zum Zeitpunkt des Unfalls führte der Mercedes-Benz-Flügeltürer des Teams Zakspeed. In der Qualifikation gelang der Rowe Racing, ebenfalls im AMG, die schnellste Runde.