Peter Zakowski: ADAC GT Masters fehlt „Marketing-Power der Hersteller“

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Ist das ADAC GT Masters imstande, der DTM langfristig den Rang abzulaufen? Zakspeed-Teamchef Peter Zakowski hat diese Frage mit SportsCar-Info diskutiert. Das Ergebnis: Der deutschen GT-Meisterschaft fehle zwar die „Marketing-Power der Hersteller“, sie bietet aber andere Vorteile.

Seit 2007 richtet der ADAC das GT Masters aus. Insgesamt achtmal kürte der Automobilklub bereits einen Meister der nationalen Serie. Demnach startet die deutsche GT-Meisterschaft in einigen Wochen in die neunte Saison. Doch kann es dem Wettbewerb langfristig gelingen, der DTM den Rang abzulaufen?

In den letzten Jahren verfolgten beide Meisterschaften unterschiedlichste Konzepte. Während das GT-Masters-Wochenende sich jeweils über ein Rennen am Samstag und Sonntag erstreckte, entschieden sich die Verantwortlichen der DTM für lediglich ein Rennen pro Wochenende. Doch in der kommenden Saison schlägt die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft einen anderen Weg ein. Entgegen dem üblichen Prozedere müssen sich die Hersteller künftig ebenfalls in zwei Rennen miteinander messen. Ein Eingeständnis für die Attraktivität des ADAC GT Masters?

„Ich fühle mich mit dem aktuellen Format sehr wohl“, urteilt Zakspeed-Teamchef Peter Zakowski gegenüber SportsCar-Info. Ein Rennen am Samstag sei beispielsweise auch ein Vorzug der VLN-Langstreckenmeisterschaft, da die Veranstaltung an nur einem Tag ausgetragen wird. „Der Samstag ist auch der Vorteil der VLN, weil die Fans den Sonntag mit der Familie verbringen können. Dies ist wirklich ein großes Plus.“

„Mit den Spielereien muss jeder klarkommen“

Zakspeed tritt im ADAC GT Masters künftig mit zwei AMG-Flügeltürern an, wohingegen die Frage nach den Piloten derzeit noch ungeklärt ist. Allerdings sieht der Teamchef des Mercedes-Benz-Rennstalls die Serie des ADAC bezüglich der Fans deutlich im Vorteil. „Dies sind noch richtige Fans. Die Leute interessieren sich wirklich für das Produkt, den Fahrer und das Auto. Die Leute können hier bis in die Box gehen“, beschreibt Zakowski die Fannähe. In der DTM hingegen wirkt es eher steril und die Fans dürfen bei Weitem nicht so nah an die Fahrzeuge wie beim GT-Wettstreit.

Allerdings räumte der ehemalige Viper-Pilot der DTM mehr „Marketing-Power der Hersteller“ ein. Audi, BMW und Mercedes-Benz wecken durch gezielte Werbekampagnen und Vermarktung deutlich mehr Interesse bei den Zuschauern. Doch mit Audi, Corvette, Porsche, BMW und Mercedes-Benz präsentiert das GT Masters eine Vielzahl an Marken. Auch Bentley und Nissan erfassten das Potenzial der Serie und bestätigten kürzlich ihr Engagement für die neue Saison.

Zwischenzeitlich flaute das Interesse an der deutschen GT-Serie allerdings etwas ab. „Dies lag auch an der Diskussion der BoP“, urteilte Zakowski. Auch, dass viele Rennställe vor dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit angezogener Handbremse agieren, um eine Bevormundung bei der BoP-Einstufung zu erhalten, sind dem Zakspeed-Teamchef ein Dorn im Auge. „Mit den Spielereien muss jeder klarkommen.“