Daytona: Chip Ganassi Racing gewinnt die Materialschlacht

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Der erste Rennsieg der USCC-Saison 2015 ging an Chip Ganassi Racing. In einem nervenzerreißenden Finale setzte sich Scott Dixon gegen die Konkurrenz durch, die sich durch technische Defekte und Strategiefehler ausdünnte. Das Podium komplettierten zwei Corvette-Prototypen.

Chip Ganassi Racing ist zurück auf dem Thron von Daytona. Zum sechsten Mal hat die aus der NASCAR-Szene stammende Mannschaft das Langstreckenrennen in Florida gewonnen. Der über weite Teile als Sprintrennen ausgetragene Klassiker mündete in eine Materialschlacht, aus der Jamie McMurray, Scott Dixon, Tony Kanaan und Kyle Larson als Sieger hervorgingen.

Trotz der 24 Stunden Distanz wurde die Entscheidung erst in der Schlussphase gesucht, in der sich nach und nach ein Teil der Favoriten aus dem Kampf um den Sieg verabschiedeten. Als erste mussten sich die Polesitter geschlagen geben. In der Nacht rutschte John Pew mit dem Michael-Shank-Ligier bei einem Neustart von der Piste und touchierte die Reifenstapel. „Diese Autos sind auf kalten Reifen extrem schwer zu fahren und die Vorderräder haben blockiert also ist John geradeweg in die Mauer“, erklärt Teamchef Michael Shank den Vorfall.

Neben dem kosmetischen Schaden trug der einzige P2, der das Ziel erreichte, auch einen Aufhängungsschaden davon. Dieser rächte sich kurz nachdem AJ Allendinger die schnellste Rennrunde drehte. Danach musste das Auto für 36 Minuten zur Reparatur. Er sah das karierte Tuch an sechster Stelle.

LMP2-Prototypen früh geschlagen

Damit blieben die Daytona-Prototypen in der Spitzengruppe unter sich, angeführt von Jordan Taylor. Der Corvette-Pilot fuhr in den Morgenstunden einen extrem langen Stint, in dem er das Tempo vorgab und die Ford-Konkurrenz von Chip Ganassi Racing zum vollen Tempo zwang, damit sie nicht den Anschluss verlieren.

Denselben Auftrag bekam er für die Schlussphase noch einmal von seinem Team – die dabei jedoch eines nicht beachtet hatten. Innerhalb von sechs Stunden darf ein Pilot nur vier am Steuer sitzen. Genau dies wäre aber erreicht gewesen, noch bevor das Rennen beendet war. Damit musste Wayne Taylor Racing die Fahrer noch einmal in der letzten Safety-Car-Phase, 15 Minuten vor Schluss, wechseln. Da die Boxengasse zu diesem Punkt aber geschlossen war, handelte sich die Corvette-Mannschaft eine Strafe ein und landete auf Rang drei.

Somit war die Kampfgruppe um den Gesamtsieg auf zwei Wagen reduziert, denn auch der zweite CGR-Ford quittierte den Dienst, und plötzlich hatte Sébastien Bourdais im Cockpit für Action Express Racing wieder die Chance den Titel zu verteidigen. Bereits am Abend geriet die Mannschaft in mehrere Runden Rückstand, kämpfte sich aber zurück an die Spitze.

Im Schlusssprint reichte die Power des Chevrolet jedoch nicht gegen den vor ihm fahrenden Riley-Ford. Scott Dixon setzte sich über den Sieben-Runden-Sprint auf etwa vier Sekunden ab und bescherte sich die zweite Rolex-Uhr, sowie seinen Teamkollegen das jeweils erste Exemplar des schweizerischen Luxus-Chronometers.