Rolex 24: Chip Ganassi siegt knapp vor Action Express

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Scott Dixon, Tony Kanaan, Kyle Larson und Jamie McMurray heißen die Sieger der 24 Stunden von Daytona. Im Schlussspurt rang die Chip-Ganassi-Truppe mit ihrem Riley-Ford die Konkurrenten aus dem Corvette-Lager nieder. Die GM-Abordnung siegte hingegen im GTLM-Herzschlagfinale vor BMW.

Was für ein spannungsgeladenes 24-Stunden-Rennen liegt hinter uns: Nach der letzten Safety-Car-Phase kämpften Chip Ganassi Racing und Action Express Racing um den Gesamtsieg. Obwohl Sébastien Bourdais noch einmal alles aus seinem Corvette DP heraus quetschte, ernteten Scott Dixon, Tony Kanaan, Kyle Larson und Jamie McMurray letztlich die Früchte der harten Arbeit.

Bronze ging an Wayne Taylor Racing. Corvette-Pilot Wayne Taylor junior lag in der Schlussphase knapp hinter dem Führenden in Schlagdistanz. Taylor musste aber noch einen zusätzlichen Stopp einlegen und seinem Bruder Ricky das Steuer überlassen, nachdem seine maximale Fahrzeit abgelaufen war. Der Traum vom Sieg war wie im vergangenen Jahr kurz vor dem Ziel ausgeträumt.

Die Vorjahressieger von Action Express Racing hatten in der Anfangsphase Probleme und handelten sich zwei Runden Rückstand ein. Am Morgen verkürzte Bourdais den Rückstand aber auf eine Runde. Eine der zahlreichen Safety-Car-Phase erledigte den Rest, und die Corvette-Truppe war dank einer antizyklischen Boxenstrategie zurück in der Führungsrunde. Das Fundament für den Silberrang war gegossen.

Die Mannschaft von Chip Ganassi Racing hatte bereits in der Führungsrunde seinen Anspruch auf den Sieg angemeldet. Dixon rang den Trainingsschnellsten Owaldo Negri junior im Ligier JS P2 nieder und übernahm zum ersten Mal die Führung. Diese wechselte zwar im Verlauf des Rennens häufig, aber die Riley-Ford-Mannschaft blieb immer in Schlagdistanz zur Spitze und sicherte sich den Sieg am Ende knapp aber verdient.

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Großes Kino in der GTLM-Klasse

In der GTLM-Klasse war es lange Zeit schwierig, den Überblick zu behalten. Corvette, Porsche und Ferrari wechselten sich in der Anfangsphase munter an der Klassenspitze ab. Zeitweise jagten sich bis zu fünf GT-Boliden Front- an Heckflügel respektive Tür an Tür um den 5,7 Kilometer langen Kurs in Florida. Die Roten von AF Corse und Risi Competitione konnten dem Tempo aber nicht dauerhaft folgen und verabschiedeten sich noch vor Einbruch der Dunkelheit aus der Spitzengruppe der GT-Elite.

Die Porsche-Werksmannschaft eliminierten sich später in der Nacht gegenseitig. Die Nummer 912, nach technischen Problemen kurz nach dem Start chancenlos im Hinterfeld des Rennens unterwegs, nahm bei einer Überrundung den Notausgang durch den Grünstreifen und torpedierte bei der Rückkehr auf die Strecke den zu der Zeit noch aussichtreich liegenden Schwesterwagen ins Abseits. Das Ende der Hoffnungen auf den Klassensieg.

Nachdem BMW sich über weite Teile des Rennens aus allen Rempeleien herausgehalten hatte, waren Bill Auberlen, Dirk Werner, Augusto Farfus und Bruno Spengler in der Schlussphase die Letzten, die noch Druck auf Corvette ausüben konnten. In den letzten Runden war Werner sogar noch imstande, auf die führende Corvette aufzuholen. Am Ende hatten aber Jan Magnussen, Antonio García und Ryan Briscoe in der Corvette die Nase knapp vorne und sicherten sich mit einer halben Sekunde Vorsprung den Sieg in Daytona. Bronze ging an die zweite Corvette.

Drama am Ende

In der Challenge-Klasse erlebte Core Autosports ein Desaster. Nachdem die Truppe lange die Klasse angeführt hatte, ging der Oreca der Truppe zwanzig Minuten vor dem Ende, an zweiter Stelle liegend, in Flammen auf. Den Sieg errang Mathaisen Motorsports mit Mike Guasch, Andrew Novich, Andrew Palmer und Tom Kimber-Smith. BAR 1 Motorsports erbte den Silberrang vor den Pechvögeln, die noch als Dritte gewertet wurden. Anders als in Le Mans werden in Daytona die gefahrenen Runden gewertet und eine Fahrt über die Ziellinie ist nicht obligat.

Der Sieg in der GT-Daytona-Klasse ging an die Riley-Mannschaft mit Ben Keating, Dominik Farnbacher, Al Carter, Kuno Wittmer und Cameron Lawrence in der Viper GT3-R. Silber und Bronze gingen an die beiden Porsche-Mannschaften von Alex Job Racing und Wright Motorsports.