GT-Sport: Spyker meldet Insolvenz an

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Am Freitagvormittag hat der niederländische Konstrukteur Spyker Cars Insolvenz angemeldet. Geschäftsführer Victor R. Muller betont jedoch, dies sei „das Ende des Anfangs“. Der zuständige Sachbearbeiter beginnt nun mit seiner Arbeit als Konkursverwalter.

Spyker Cars hat Insolvenz angemeldet. Das zuständige Bezirksgericht erklärte den niederländischen Sportwagen-Konstrukteur sowie sämtliche Tochtergesellschaften am Freitagvormittag für zahlungsunfähig, da das Unternehmen mit Sitz in Zeewolde nicht imstande war, den eingeräumten Überbrückungskredit im vorgegeben Zeitraum zu bezahlen. Der verantwortliche Sachbearbeiter setzt seine Arbeit nun als Konkursverwalter fort.

Dennoch ist Gründer und Geschäftsführer Victor R. Muller keineswegs gewillt zu resignieren. „Keine der Ambitionen, die wir hatten, als wir Spyker vor fünfzehn Jahren gründeten, geben wird durch die heutigen Ereignisse auf“, kehrt er in einem Kommuniqué hervor. „Wir begannen im Jahr 2000 mit dem Ziel, eine Supersportwagen-Marke zu etablieren – ganz klein angefangen, erreichten wir weltweite Absätze.“ 

Auf der anderen Seite räumt der Spyker-Chef gleichermaßen Fehler in der Unternehmensführung ein. „Im Laufe der Jahre gingen wir einige wagemutige Risiken ein, was an der Firma nicht spurlos vorüberzog, was wiederum zum heutigen Niedergang führte“, gesteht Muller. „Dennoch möchte ich eines betonen und zitiere dabei Winston Churchill: ‚Dies ist nicht das Ende. Es ist nicht einmal der Anfang vom Ende. Aber es ist, vielleicht, das Ende des Anfangs.‘“

Im Motorsport engagierte sich Spyker vordergründig in der GT-Sparte. In den Jahren 2002 und 2003 trat Spyker Automobielen B.V. mit dem Modell C8 Double 12R in Le Mans, blieb aber erfolglos. In der Saison 2005 debütierte schließlich der Spyker C8 Spyder GT2R, jedoch bereitete die Zuverlässigkeit – auch beim Laviolette-Nachfolger – unentwegt Schwierigkeiten. Zum Ende des Jahrzehntes stellte der Konstrukteur schließlich sein Engagement in der Le-Mans-Branche ein.

Zwischenzeitlich erstand Spyker im Jahr 2006 außerdem den Formel-1-Rennstall Midland F1, brach das Programm in der Monoposto-Spitzenklasse allerdings nach einer Saison wegen Finanzierungsschwierigkeiten wieder ab. Zuletzt kündigte Spyker den Verkauf des Straßenfahrzeugs B6 Venator Spyder an. „Ich werde mich unerbittlich bemühen, Spyker so schnell wie technisch möglich wiederzubeleben“, bekräftigt Muller abschließend.