Insolvenz: Viktor Charitonin kauft Anteile des Nürburgrings

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Die Insolvenzverwalter haben einen neuen Eigentümer für den Nürburgring gefunden: Viktor Charitonin. Der russische Oligarch übernimmt Robertino Wilds Anteile an der Besitzgesellschaft. Denn der Capricorn-Chef war nicht imstande, die finanziellen Mittel aufzubringen, um die zweite Ratenzahlung zu leisten.

Der russische Oligarch Viktor Charitonin hat zwei Drittel der Anteile an der Nürburgring-Besitzgesellschaft erworben. Obwohl Capricorn im März den Zuschlag erhalten hat, ist der Automobilzulieferer aus Düsseldorf augenscheinlich nicht in der Lage, die finanziellen Mittel zum Kauf der insolventen Rennstrecke aufzubringen. Gemäß der Recherche des Magazins „WirtschaftsWoche“ setzte Unternehmenschef Robertino Wild bereits die zweite Ratenzahlung aus.

Auf der Suche nach einem neuen Eigentümer sind die Insolvenzverwalter Jens Lieser und Thomas Schmidt nun fündig geworden: Charitonin habe bereits die erforderliche Kaufpreisrate in Höhe von fünf Millionen Euro gezahlt. Nach Informationen der „WirtschaftsWoche“ übernehme der Milliardär aus Russland Wilds Anteile der Capricorn Nürburgring Besitzgesellschaft über eine zwischengeschaltete Holding.

In einem Presseschreiben bestätigten die Sachverwalter Lieser und Schmidt schließlich die Meldung, beschwichtigten aber, die Übereignung der Anteile betreffe keineswegs das Kerngeschäft des Nürburgrings. „Der Einstieg der NR Holding AG, an der unter anderem der russische Unternehmer Viktor Charitonin beteiligt ist, bedeutet lediglich einen Wechsel auf der Gesellschafterebene“, heißt es in dem Kommuniqué.

Der künftige Besitzer des Nürburgrings ist Großaktionär beim Medikamentenhersteller Pharmstandard und hat zugleich die Position des Aufsichtsratschefs inne. Gemeinsam mit Roman Arkadjewitsch Abramowitsch gegründet, gilt das Unternehmen als führender Arzneimittelproduzent in Russland, das Charitonin über eine Briefkastenfirma in Zypern verwaltet. Sein geschätztes Vermögen: etwa eine Milliarde Dollar.