Uwe Isert: „Haben oft positive Ausrufezeichen setzen können“

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Dem McLaren-Gespann von Dörr Motorsport widerfuhr während der zweiten VLN-Saisonhälfte gleichsam ein Desaster. Dennoch offenbarte der hessische Rennstall das tatsächliche Potenzial seines Sportwagens. „Wir haben oft positive Ausrufezeichen setzen können“, resümiert Team-Manager Uwe Isert.

Für die McLaren-Abteilung von Dörr Motorsport fand die diesjährige VLN-Saison ein katastrophales Ende. Nach der Absage der Teilnahme am Halbfinale aufgrund der Balance-of-Performance-Fahrzeugeinstufung zwang ein Unfall in der Qualifikation die hessische Mannschaft zur vorzeitigen Aufgabe beim Münsterlandpokal. Dennoch herrscht angesichts der Resultate während der vergangenen Monate keineswegs Verdrossenheit.

Schließlich offenbarte Dörr Motorsport sowohl in der Langstreckenmeisterschaft als auch beim 24-Stunden-Rennen das tatsächliche Potenzial des britischen Supersportwagen. „Mit der Poleposition und dem damit verbundenen Rundenrekord beim 24-Stunden-Rennen, einem zweiten Gesamtrang zu Saisonbeginn sowie einigen Führungskilometern haben wir in diesem Jahr oft positive Ausrufezeichen setzen können“, resümiert Team-Manager Uwe Isert.

Bereits anlässlich des Saisonauftaktes machte McLaren GT publik, Dörr Motorsport bei seinem Engagement auf der Nürburgring-Nordschleife Werksunterstützung zu gewähren. Daher erlangte die Equipe aus Frankfurt am Main beim Eröffnungsrennen Unterstützung seitens Kévin Estre, der sich das Lenkrad mit den Stammfahrern Rudi Adams und Arno Klasen. Ein Zwischenfall im Zeittraining verhinderte jedoch die Teilnahme an der Westfalenfahrt.

Bei der zweiten Saisonbegegnung leistete wiederum McLaren-Werkspilot Tim Mullen Hilfestellung bei Dörr Motorsport. Dank einer konstanten Darbietung erreichte das Ensemble letztlich an zwölfter Stelle die Ziellinie. Der dritte Wertungslauf beförderte Dörr Motorsport sodann in den VLN-Favoritenkreis: Infolge des dritten Startranges verhalf Estre seinen Kollegen Adams und Klassen im Rennen gar zum Silberrang.

Dörr Motorsport verblüfft beim 24-Stunden-Rennen

In Vorbereitung auf den Eifel-Marathon im Juni trumpfte Dörr Motorsport nochmals auf: Die Besatzung des MP4-12C-Boliden aus dem Fahrerquartett Adams, Estre, Mullen und Sascha Bert. Gestartet auf dem neunten Rang, manövrierte sich Estre alsbald in Front und verbuchte die ersten Führungskilometer für die McLaren-Delegation aus der Mainmetropole. Ehe die Verantwortlichen die Adenauer Rundstrecken-Trophy aufgrund zahlreicher Unfälle frühzeitig mit der roten Flagge unterbrach, rangierte Dörr Motorsport an sechster Position. 

Aufsehen erregte Dörr Motorsport letzten Endes beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Schon in der finalen Qualifikation setzte die McLaren-Truppe mit der Bestzeit einen Akzent. Im Einzelzeitfahren der besten Dreißig deklassierte Estre anschließend die favorisierten Rivalen von Audi, BMW und Mercedes-Benz. Im raschesten Umlauf stoppte die Uhr bei 8:10,921 Minuten. Rundenrekord. Im Rennen verunfallte Dörr Motorsport jedoch trotz anfänglicher Dominanz.

Nach dem Saisonhöhepunkt in der Vulkaneifel kam der Vormarsch hingegen zum Erliegen ab. Zunächst verzichtete Dörr Motorsport mit dem McLaren-Renner auf eine Teilnahme am Reinoldus-Langstreckenrennen. Während seiner Offensive zu Anfang fiel Estre beim RCM-DMV-Grenzlandrennen letztlich einem Zusammenstoß anheim. Ein ähnlicher Zwischenfall widerfuhr Adams, Bert und Klasen auch beim sechsstündigen Ruhrpokal.

Damit war die Saison für das McLaren-Ressort von Dörr Motorsport gleichsam beendet. Denn die VLN-Organisation sagte den Barbarossapreis bekanntermaßen wegen Nebel ab. Unstimmigkeiten bei der Balance-of-Performance-Anpassung bewegten die Equipe um Rainer Dörr beim DMV-250-Meilen-Rennen obendrein zum Rückzug. Und beim Finale am vergangenen Wochenende war es abermals ein Unfall der zum vorzeitigen Aus führte.