Austin: Chip Ganassi Racing schleicht zum Sieg in Texas

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Mit fast leerem Tank schleppte sich Scott Pruett mit dem Chip-Ganassi-Ford beim USCC-Lauf in Austin als erster über die Ziellinie. Dahinter gab OAK-Pilot Alex Brundle alles den Führenden abzufangen, jedoch vergebens. In der GTLM-Klasse führte Dodge mit einem Doppelsieg den Führungswechsel in der Tabelle durch.

Beinahe konnte OAK Racing das beeindruckende US-Debüt des Ligier, ausgestattet mit einem HPD-Motor, der in Le Mans noch einige Probleme bereitete, mit einem Sieg vergolden. Von der Poleposition gestartet, wehrte sich Gustavo Yacamán beim zweiten Startversuch – der erste wurde abgebrochen, nachdem der Kolumbianer zu früh die Formation verlassen hatte – mit Händen und Füßen gegen drei Daytona-Prototypen und behielt den ersten Rang.

Anschließend nutzte der OAK-Pilot die Vorteile, die ihm das neue Fahrzeug bietet. Auf der einen Seite ermöglicht ihm der LMP durch seine Aerodynamik eine bessere Kurvenlage, zudem hat das geschlossene Auto auf der Geraden einen geringeren Nachteil zu den DP. Letztendlich verlor Yacamán jedoch seinen Spitzenplatz beim Neustart nach einer Safety-Car-Phase als ihn Michael Valiante unglücklich am Heck erwischte und umdrehte. Der Spirit-of-Daytona-Pilot kassierte dafür eine Durchfahrtsstrafe.

Aus allem heraus gehalten hatte sich dagegen der Chip-Ganassi-Ford. Daher fand sich Scott Pruett in der Schlussphase in Führung wieder. Allerdings befanden sich die deutlich schnelleren João Barbosa, Tabellenführer in der Action-Express-Corvette und Alex Brundle, der den Ligier übernommen hatte, dahinter im Anflug.

Dodge erarbeitet sich die Tabellenspitze

Leicht aufatmen konnte die Crew des Tabellenführers, da sich Barbosa und Brundle erst einmal mit sich selbst beschäftigten. Schließlich presste sich der Brite in einem harten Manöver, unter Beteiligung beider RLL-BMW, am Portugiesen vorbei. Zwar musste Pruett inzwischen Sprit sparen, doch die Zeit lief dem Sohn von Martin Brundle davon und die Positionen waren bezogen.

Einen wichtigen Doppelsieg feierte Dodge in der GTLM-Klasse. Jonathan Bomarito und Kuno Wittmer gewannen vor ihren Teamkollegen Dominik Farnbacher und Mark Goossens. Damit übernahmen die Rennsieger auch die Tabellenspitze von Corvette. Bei Porsche blieb trotz zwischenzeitlicher Führung der erhoffte große Rundumschlag aus. Patrick Long und Michael Christensen beendeten den Lauf als Dritte, Frédéric Makowiecki und Patrick Pilet als Fünfte. Das dritte Auto der Zuffenhausener fiel dagegen aus. Corvette kam nur auf die Ränge neun und zehn.

Die Meisterschaft entschieden wurde inzwischen bei den PC-Prototypen. Colin Braun und Jon Bennett bauten mit dem zweiten Platz ihren Vorsprung dementsprechend aus, dass sie im Petit Le Mans nicht mehr eingeholt werden können. Daran änderte auch der Sieg von Sean Rayhall und Luis Diaz aus der 8-Star-Mannschaft nichts.

Bei den GTD deutet sich nach dem Halbfinale in Texas eine leichte Entzerrung der Tabelle an. Der zuvor geteilte erste Platz liegt nun in den Händen von Dane Cameron aus der Turner-Truppe. Er holte in Austin Platz drei. Cooper MacNeil und Leh Keen sind nun dahinter durch ihren fünften Platz, Bill Sweedler und Townsend Bell vergaben mit Position acht wichtige Zähler. Das Rennen gewannen dagegen Ben Keating und Jeroen Bleekemolen mit einer Viper.