STT: Edy Kamm holt Doppelsieg auf dem Nürburgring

133

Edy Kamm hat mit seinem Audi A4 DTM einen Doppelsieg bei der STT-Meisterschaftsrunde auf dem Nürburgring errungen. Die Silbermedaillen erstritten Viper-Mitstreiter Pertti Kuismanen und Silberpfeil-Pilot Christian Land. Derweil dominierte Audi-80-Turbo-Fahrer Joachim Duscher die Division 2.

Beim fünften Saisonlauf der Spezial-Tourenwagen-Trophy auf dem Nürburgring hat sich Edy Kamm (Audi A4 DTM) die beiden Gesamtsiege geholt. Der Eidgenosse hielt im ersten Rennen Pertti Kuismanen mit seiner Chrysler Viper GTS-R hinter sich. Im zweiten Gefecht verwies Kamm den Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von Christian Land auf den zweiten Rang. In der Division 2 feierte Joachim Duscher (Audi 80 Turbo) einen Doppelsieg.

Beim ersten Rennen blieb die Poleposition leer. Ulrich Becker musste seinen Porsche 997 GT3 RSR nach einem Getriebeschaden stehen lassen. Auch Michael Bäder (BMW V8 Kompressor) konnte nach seinem Motorschaden in der zweiten Qualifikation nicht antreten. Den Start zum ersten Rennen entschied schließlich Kuismanen für sich. Dicht dahinter folgte Edy Kamm, der ab der neunten Runde die Spitze übernahm. Während Kamm an der Spitze dominierte, entwickelte sich zwischen Kuismanen und Klüber ein heißer Positionskampf.

Dabei verdrängte Klüber die Chrysler Viper von der zweiten Position. Doch zwei Umläufe vor Schluss konterte Kuismanen und schnappte sich letzten Endes den Gesamtrang zwei. Am Ende trennte die beiden GT-Piloten zwei Sekunden. Platz vier ging an Maximilian Stein (Audi R8 LMS), der damit die Klasse 2 gewann. Hinter Timo Scheibner (Chrysler Viper GTS-R) sah Christian Franck (Porsche 997 GT3) die Zielflagge als Gesamtsechster. Damit holte sich der Luxemburger zugleich den Sieg in der Klasse 3.

Die Division 2 ging an Joachim Duscher, der sich hauchdünn gegenüber Andreas Schmidt (VW Scirocco) durchsetzte. Bis kurz vor Schluss lag Schmidt in Führung. In der letzten Runde überrumpelte Duscher den überraschten Scirocco-Piloten. Im Ziel trennte die beiden Division 2 Piloten lediglich 0,168 Sekunden. „Ich habe gemerkt, dass bei Andreas Schmidt die Reifen nachlassen. Ich habe davor etwas langsamer gemacht, damit sich meine Reifen erholen können“, erklärt Duscher nach dem Rennen.

Die Taktik habe funktioniert und sei aufgegangen. „Dass es aber so knapp wird, da war dann schon Glück dabei. Nach all den Problemen in der letzten Zeit war der Sieg natürlich eine sehr schöne Sache und hat richtig gut getan“, freute sich Duscher. Dritter der Division 2 wurde Marc Roth (Audi A4 STW), der damit auch die 2,5-Liter-Klasse gewinnen konnte. In der Klasse der Porsche-Fahrzeuge holte sich Georg Vetter (Porsche 964 RS) den Klassensieg.

Kamm gelingt der zweite Gesamtsieg

Eine breite Regenfront sorgte vor dem zweiten Rennen der Spezial-Tourenwagen-Trophy für sorgenvolle Blicke in den Himmel. Kurz vor dem Start hatte der Regen aufgehört, doch ein Teil des Feldes setzte dennoch auf Regenreifen. Die profillosen Pneus wären aber die richtige Wahl geblieben. Während die SLS-Piloten Land und Klüber auf Slicks setzten, hatte Kamm die Regenreifen montiert. 

Noch vor Beginn der Einführungsrunde fuhr Kamm in die Box und ließ die Reifen wechseln. Gerade noch rechtzeitig konnte sich der Eidgenosse in das Feld einsortieren. An der Spitze bestimmte zunächst Land das Tempo. Dahinter folgten Klüber, Scheibner, Stein und Franck. Kamm schnupfte nach und nach die vier Piloten auf und machte Jagd auf den Gesamtführenden.

Ab der vierzehnten Runde setzte sich der Audi-Pilot schlussendlich in Führung. „Ich bin mit Regenreifen rausgefahren, weil ich mit Regen gerechnet habe“, erläutert Kamm seine Entscheidung im Nachhinein. „Dann war es aber doch schneller trocken, als ich dachte. Es hat dann doch noch gereicht. Das hätte ich nicht gedacht, dass ich noch auf eins fahren würde.“

Stein gewinnt Klasse 2 trotz Bestrafung

Mit 27,7 Sekunden Rückstand musste sich Land mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Damit holte sich Land den Sieg in der Klasse 1 vor Klüber, der als Gesamtdritter die Ziellinie überquerte. „Das Rennen war ganz gut für uns. Ich habe dann von meinen Jungs über Funk zu hören bekommen, dass der Edy von hinten angeflogen kommt. Es hatte keinen Sinn gemacht extrem zu pushen, da es noch fünfzehn Minuten zu fahren war. Ich habe dann den sicheren zweiten Platz nach Hause gefahren, womit wir auch zufrieden sind“, rapportiert Christian Land. 

Vierter wurde Klasse-3-Sieger Franck, der von einer Dreißig-Sekunden-Strafe gegen Mercedes-Benz-Konkurrent Stein profitierte. Stein konnte sich immerhin mit dem klaren Sieg in der Klasse 2 über den verlorenen Platz hinwegtrösten. Turbulent gestaltete sich die Schlussphase in der Division 2. Scrirocco-Fahrer Schmidt hatte erneut die Wertung angeführt. Doch plötzlich wurde der Scirocco langsamer und Duscher ging wie schon im ersten Gefecht vorbei.

Während sich Duscher seinen zweiten Sieg an diesem Wochenende holte, hatte Schmidt einen dicken Hals. Dem Scirocco-Piloten war schlicht und ergreifend auf den letzten Metern der Sprit ausgegangen. Dritter in der Division 2 wurde Joachim Bunkus (Triumph Dolomite Sprint), der sich damit erstmals in dieser Saison gegen Marc Roth (Audi A4 STW) durchsetzte. Anfang Oktober startet die STT-Meisterschaft erneut auf dem Nürburgring.

Erschienen auf Auto-Rennsport.de.