Gabriele Tarquini: „Der Fahrer kann den Unterschied machen“

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Gabriele Tarquini debütierte am letzten Samstag mit seinem WTCC-Kollegen Tiago Monteiro auf der Nordschleife. Nach der Poleposition in der SP3-Division fielen die Honda-Werksfahrer jedoch einer Kollision zum Opfer. „Es ist eine neue Herausforderung, selbst für einen erfahrenen Piloten wie mich“, resümierte der Italiener.

Um die Teilnahme an der WTCC-Premiere auf der Nürburgring-Nordschleife vorzubereiten, hospitierten Gabriele Tarquini und Tiago Monteiro vergangen Samstag in der VLN-Langstreckenmeisterschaft. Das italienisch-portugiesische Ensemble steuerte beim Ruhrpokal-Rennen einen Honda Civic Type-R von JAS Motorsport. Allerdings überquerte das Duo nach der Sechs-Stunden-Distanz nicht die Ziellinie.

Dennoch bewiesen die Nordschleifen-Novizen in der Qualifikation ihre Fertigkeiten. Die Honda-Werksfahrer sicherten sich in der SP3-Wertung bis zwei Liter Hubraum die Poleposition. Allerdings fielen Tarquini und Monteiro bereits in der Anfangsphase einer Kollision anheim, woraufhin erforderliche Reparaturarbeiten jedwede Chancen, um den Klassensieg zu kämpfen, zunichte machten.

Hinfort richteten Tarquini und Monteiro den Fokus darauf, unter Wettbewerbsbedingungen auf der Nürburgring-Nordschleife zu proben. Zumal wechselhaftes Wetter deren Debüt erschwerte. Trockene und regennasse Streckenverhältnisse lösten einander ab. „Tiago hatte die Möglichkeit, einen kompletten Stint im Trockenen zu fahren“, rapportierte Tarquini nach seiner Feuertaufe. „Ich hatte nur eine trockene Runde, bevor der Regen herunterkam.“

Tarquini: „Es ist selbst für erfahrene Piloten eine Herausforderung“

Nichtsdestoweniger erachtet Tarquini diesen Einsatz als relevant. „Es war eine notwendige Erfahrung“, meint der Italiener. „Das Wichtigste, um hier konkurrenzfähig zu sein, ist Streckenkenntnis. Während dieses Wochenendes habe ich sechzehn Runden absolviert und trotzdem erinnere ich mich an einige Kurven nicht mehr.“ Daher planen die Honda-Piloten weitere Probefahrten im Hinblick auf dem Traditionskurs in der Eifel. 

In den Augen von Tarquini, könne sich der Athlet auf der Nordschleife noch gegenüber seinen Konkurrenten hervortun. „Wir müssen wiederkommen und testen, bis wir uns jede Kurve eingeprägt haben“, betont Tarquini. „Sonst muss man auf Sicht fahren, was hier sehr gefährlich ist. Aber es ist eine neue Herausforderung, selbst für einen erfahrenen Piloten wie mich. Ich bin aufgeregt. Denn auf dieser Strecke kann der Fahrer noch den Unterschied machen.“

Abschließend habe der Einstand trotzdem Freude bereitet. „Ich kannte die Nordschleife nur aus Videos und von Computerspielen“, fügte Tarquini hinzu, der mit seinen Konkurrenten in der Tourenwagen-WM im nächsten Jahr eine Pflichtveranstaltung im Rahmen des 24-Stunden-Rennens bestreitet. „Es war so für uns nicht einfach, uns gleichzeitig an die Strecke und den Verkehr zu gewöhnen – vor allem bei diesen erschwerten Bedingungen wie heute. Trotzdem hatten wir eine Menge Spaß und haben viel gelernt. Ich bin sicher, wir werden bald wiederkommen.“