Ferrari: Konstanz bleibt unbelohnt

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Der von GT Corse eingesetzte Ferrari sah beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife nicht das Ziel. Mit dem Einzug in die Top-Dreißig-Qualifikation gesellte sich der F458 zu den schnellsten Fahrzeugen im Feld. Im Morgengrauen verunfallte der Ferrari, an aussichtsreicher Stelle liegend. Im kommenden Jahr will GT Corse erneut am Start stehen.

 Dass das Rennteam GT Corse mit seiner Einsatzmannschaft rund um Teamchef Danny Pfeil im Kampf um die vordersten Plätze eher kein Wort mitreden kann, das war allen Teammitgliedern schon im Vorfeld zum diesjährigen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring klar. Dennoch verlief das Wochenende durchaus vielversprechend.

Alexander Matschull gelang es, den froschgrünen Ferrari F458 GT3 in das Shootout der besten dreißig Fahrzeuge zu bringen. Somit setzte GT Corse das erste Ausrufezeichen am Wochenende, obwohl mit der Qualifikationszeit von 8:33,521 Minuten gute 23 Sekunden auf den trainingsschnellsten McLaren fehlten. Im Rennen waren auch Matschulls Teamkollegen Andrea Barlesi, Mike Jäger und Pierre Ehret flott unterwegs, ehe ein Unfall das Rennen vorzeitig beendete. 

Gegen sechs Uhr am frühen Sonntagmorgen flog Ehret, alleine fahrend ohne Fremdeinwirkung als Resultat eines Reifenschadens, von der Strecke. Das Fahrzeug wurde beim Einschlag in die Leitplanken der Nordschleife dann zu stark beschädigt. Folglich war an eine Weiterfahrt nicht mehr zu denken. „Wir waren mit unserem grünen Ferrari richtig gut unterwegs, haben es aber leider nicht bis zur Zielflagge geschafft. Um sechs Uhr am Sonntagmorgen hatte ich wegen eines Reifenschadens einen Unfall. Das war das frühzeitige Aus – sehr schade“, bringt Ehret den Rennverlauf von GT Corse auf den Punkt.

Zuverlässigkeit als Trumpf

Das Resümuee fällt dennoch gut aus. „Wir haben unser Ziel, einen Platz in den Tozehn, zwar nicht erreichen können, sind mit unserem Auftritt generell aber sehr zufrieden“, sagte Teamchef Danny Pfeil über das Abschneiden des einzigen Ferraris im Feld und zieht eine durchaus positive Bilanz. „Liebend gern hätten wir das Rennen mit unserem grünen ‚Italo-Frosch‘ beendet. Die Konstanz und die technische Zuverlässigkeit sind insgesamt beeindruckend. Wir sind dieses Jahr schon 10 000 Kilometer ohne die geringsten Probleme gefahren.“

An einen Abschied von einer der schwierigsten Rennstrecken der Welt denkt das Team aber noch lange nicht. Pfeil beteuert: „Eines kann ich versichern: Wir kommen im nächsten Jahr mit unserem Ferrari zurück.“ Der Ferrari war bekanntermaßen nicht das schnellste Fahrzeug im Feld. Der technische Leiter des Teams, Michele Rinaldi, freut sich dennoch darüber, dass es GT Corse gelungen ist, sich inmitten des großen Feldes von werksunterstützten GT3-Boliden behaupten und positionieren zu können. Generell, so Rinaldi, baue das Team auf seinen Leistungen immer weiter auf und komme immer besser in Fahrt.

Besonders von der Atmosphäre rund um die Nordschleife des Nürburgrings zeigten sich die Fahrer sehr angetan. Ehret, der direkt eine Woche zuvor veranstalteten 24-Stunden-Rennen in Le Mans zum Ring kam, setzt beide Events sogar auf die gleiche Stufe. „Ich stand noch unter dem Eindruck der Erlebnisse aus Le Mans, aber ich muss zugeben: Der Event in der Eifel steht dem in Le Mans nichts nach.“ Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt der Truppe aber nicht, denn schon am kommenden Wochenende tritt GT Corse bei der Blancpain Endurance Series auf dem französischen Rennkurs in Le Castellet an.