Silverstone: Historischer Sieg für die Bentley Boys

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Beim zweiten Lauf der BES-Serie im britischen Silverstone errang das Bentley-Einsatzteam M-Sport einen historischen Sieg für den Edel-Hersteller von der Insel. Zuvor waren die Briten über achtzig Jahre nicht mehr in heimischen Gefilden angetreten.

Guy Smith, Andy Meyrick und Steven Kane konnten die zweite Runde der BES-Serie in Silverstone knapp für sich entscheiden. Nach einer Durchfahrtstrafe waren die Hoffnungen der Nummer sieben auf einen Spitzenplatz aber zunächst obsolet. Doch nach einer Safety-Car-Phase konnte Kane den bis dato Führenden ART-McLaren niederringen und überfuhr den Zielstrich nach drei Stunden schließlich mit gut zwei Sekunden Vorsprung auf die Sieger der ersten Runde.

Für Bentley bestand nach den widrigen Verhältnissen im Training die Schwierigkeit insbesondere in der Abstimmung. „Das Rennen heute war episch“, fasst Schlussfahrer Steven Kane zusammen. „Wir hatten im freien Training keinen Umlauf im Trockenen. Daher waren wir erleichtert, als wir in der Qualifikation am Vormittag eine gute Zeit fahren konnten.“

Im Rennen sei das Auto „fantastisch“ gewesen. Insbesondere die Reifen lobt Kane. „Das gab mir sowohl den Grip als auch die Traktion, die ich brauchte, um die Führung in Brooklands zu übernehmen“, meint der Bentley-Fahrer. „Danach wussten wir, dass wir den Spitzenplatz behaupten können. Mit Andy und Guy auf der obersten Stufe des Podiums zu stehen, war für mich ein besonderer Moment und jetzt fühle ich mich wie ein echter Bentley Boy.“

Erster Heimerfolg nach vierundachtzig Jahren 

Der Luxus-Hersteller war zuvor werksseitig vierundachtzig Jahre nicht mehr bei Rennen in Großbritannien aktiv. Beim letzten Auftritt im August 1930 wurde der beste Bentley Elfter. Das Tourist-Trophy-Rennen bei Belfast gewann damals der legendäre Tazio Nuvolari.

Selbst nach dem Rückschlag aufgrund der Bestrafugn durch die Rennleitung verlor die Mannschaft den Siegeswillen nicht. „Das war ein hart umkämpftes Rennen“, resümiert Motorsport-Direktor Brian Gush. „Als Guy in der ersten Stunde die Durchfahrtstrafe bekam, wussten wir, dass wir schnell genug waren, um wieder in den Bereich des Podiums zu kommen und waren fest entschlossen, dies auch zu tun.“

Derweil blickt Gush auf die kommenden Rennen: „Die Stärken des Continental GT3 liegen in schnellen langen Kurven, und wir hoffen, die gute Leistung auch in den folgenden Runden der Meisterschaft abrufen zu können. Bis dahin fühlt sich der Sieg in der Heimat des britischen Motorsports erst mal fantastisch an.“

Für die Besatzung des zweiten M-Sport-Bentley verlief das Heimrennen dagegen weniger glücklich. Vom 14. Platz gestartet, fiel die Nummer acht nach einem Ausritt ins Grüne, verursacht durch einen Reifenschaden, in das Niemandsland Feldes zurück. Immerhin konnten sich Jérôme D’Ambrosio, Duncan Tappy und Antoine Leclerc am Ende bis auf den 15. Platz zurück kämpfen.