Zandvoort: Verteidigt Audi die Tabellenführung?

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Das ADAC GT Masters kehrt zurück nach Zandvoort. Zwar tritt Audi als Tabellenführer an, aber René Rast und Kelvin van der Linde mangelt es an Streckenkenntnis. Deren Porsche-Konkurrent Jaap van Lagen profitiert dagegen von seinem Heimvorteil. Beim letzten Gastspiel an der Nordsee waren BMW und Corvette obenauf.

Nach einem Jahr Absenz kehrt die deutsche GT-Meisterschaft zurück an die Nordseeküste und tritt an diesem Wochenende im Circuit Park Zandvoort in den Niederlanden an. Die Konstellation vor der zweiten Begegnung: Das Audi-Duo René Rast und Kelvin van der Linde hat dank eines Bronzeranges sowie einem Start-Ziel-Sieg beim Auftakt in Oschersleben die Position des Tabellenführers inne. Die Rolle der Verfolger beziehen Porsche, BMW und Mercedes-Benz.

Für Abt Racing endete der diesjährige Auftakt des ADAC GT Masters‘ allerdings ambivalent. Obzwar die Truppe um Christian Abt und Slobodan Cvetkovic die meisten Punkte sammelte, verursachte Nicki Thiim beim Start zum Sonntagsrennen eine Massenkarambolage, woraufhin dessen Audi-Sportwagen einen dreifachen Salto schlug. Nach einer Untersuchung vermeldeten die Ärzte allerdings, der Däne habe nur geringfügige Blessuren davongetragen. 

Doch bestreitet Audi die Wertungsläufe auf dem Rundkurs zwischen den Dünen der Nordsee als Favorit? „Ich bin bisher noch kein ADAC-GT-Masters-Rennen in Zandvoort gefahren, aber ich gehe davon aus, dass unserem Audi die Strecke sehr gut liegt“, urteilt Rast im Vorfeld der zweiten Veranstaltung. Seinem Stallgefährten van der Linde ergeht es indes ähnlich. Der Südafrikaner bestritt bislang noch kein Rennen in Zandvoort. 

Kévin Estre vertritt Christian Engelhart 

Van der Linde habe jedoch keine Schwierigkeiten, die Charakteristik neuer Kurse zu erlernen. Kann Audi daher die Führungsrolle behaupten? „Zandvoort ist sicherlich eine gute Strecke für unseren Audi R8“, vermeint van der Linde. „Daher gibt es keinen Grund, warum wir dort nicht auch so ein gutes Wochenende erleben sollten wie in Oschersleben. Für mich ist Zandvoort eine neue Strecke, aber ich hatte schon in der Vergangenheit keine Probleme damit, neue Strecken zu lernen.“ 

Und die Konkurrenz? Mit zwei Podiumserfolgen hat sich der Porsche-Rennstall Schütz Motorsport an zweiter Stelle im Gesamtklassement postiert. Nichtsdestoweniger fehlen Christian Engelhart und Jaap van Lagen nach den Eröffnungsläufen bereits zehn Zähler auf die Spitzenreiter. Letzterer erlangt bei seinem Heimspiel Unterstützung seitens McLaren-Werksfahrer Kévin Estre. Denn Stammfahrer Engelhart geht seinen Supercup-Verpflichtungen nach. 

Aber kann van Lagen seinen Heimvorteil ausspielen? „Die Strecke ist sehr technisch, hat viele Bodenwellen, und man muss exakt wissen, welche Linie man fahren muss. Dazu gibt es zwei, drei Kurven, in denen man die Linie ganz genau kennen muss, um richtig schnell zu sein. Ich habe in Zandvoort zehn Jahre als Instruktor gearbeitet und Jeroen (Anm. d. Red.: Bleekemolen) kennt die Strecke sogar noch länger. In Zandvoort kann uns niemand etwas vormachen.“ 

Diego Alessi: „Alte Randsteine und griffiger Asphalt“ 

Den ersten Saisonsieg errangen derweil Maximilian Buhk und Maximilian Götz für HTP Motorsport. Im zweiten Durchgang wurde deren Mercedes-Benz-Flügeltürer hingegen in die Kollision beim Start involviert, was das vorzeitige Ende für die Namensvetter bedeutete. Dennoch reihte sich das Silberpfeil-Doppel aufgrund seines Samstagserfolges auf dem dritten Platz in der Punktewertung ein.

Der BMW-Fahrerpaarung Claudia Hürtgen und Dominik Baumann gelang mit einer Platzierung unter den besten Zehn sowie einem Podiumsresultat den vierten Tabellenrang einzunehmen. Beim letzten Gastspiel sicherte sich Schubert Motorsport die Silbermedaille. „Unser BMW Z4 war in Zandvoort vor zwei Jahren sehr gut. Aber in der Zwischenzeit ist sehr viel passiert und ich bin sehr gespannt, wie es dort am Ende aussieht“, relativiert Hürtgen den Erfolg.

Auch Titelverteidiger Diego Alessi freut sich auf die Rückkehr an den Nordseestrand. „Schnelle, langgezogene Kurven, alte Randsteine und griffiger Asphalt, klassische Boxengebäude und dazu kleine Auslaufzonen“, beschreibt der Corvette-Pilot die Eigenheiten der Strecke, welcher nach Platz sechs im zweiten Wertungslauf noch im Mittelfeld der Tabelle rangiert. „So muss für mich eine Rennstrecke sein. Da die Strecke direkt an der Nordsee liegt, muss man immer das Wetter im Auge behalten. Denn das kann sich an der See bekanntlich immer schnell ändern.“