SCC in Brünn: Andreas Fiedler gewinnt Saisonauftakt

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Das PRC-Lager hat den Auftakt der Sports-Car-Challenge dominiert. Andreas Fiedler gewann sowohl im ersten als auch im zweiten Wertungslauf in Brünn, obwohl beim Zeitfahren noch technische Ungereimtheiten Probleme bereiteten. Den Silberrang sicherte sich zweimal Markenkollege Jacques Breitenmoser.

Besser hätte der Saisonstart für Andreas Fiedler nicht laufen können. Bei der ersten Veranstaltung der Sports-Car-Challenge im tschechischen Brünn staubte der PRC-Pilot einen lupenreinen Doppelsieg vor Markenkollege Jacques Breitenmoser ab. Einen starken Eindruck hinterließ Flavio Mathys, der im Wolf GB08 Honda nur knapp das Treppchen verpasste, dafür aber einmal die Division 2 gewann

Für Andreas Fiedler hatte das Rennwochenende eigentlich überhaupt nicht gut begonnen. Am Freitag leistete er sich noch wegen einer gebrochenen Schraube am Achsträger einen heiklen Abflug. „Gott sei Dank bin ich gerade so nicht eingeschlagen. Wir mussten aber eine Spätschicht einlegen, da doch ziemlich viel zu reparieren war“, wie Fiedler im Anschluss zu Protokoll gab.

In der Qualifikation lief es am folgenden Tag dagegen richtig rund und Fiedler stellte den PRC jeweils einmal vor Flavio Mathys beziehungsweise Simon Stoller (beide Wolf GB08 Honda) auf Poleposition. Auch in den beiden Rennen ließ Fiedler keine Zweifel aufkommen, wer hier Herr im Hause ist. Gleich vom Start weg preschte der grüne PRC dem Feld davon. Am Ende des Tages standen zwei souveräne Start- und Zielsiege zu Buche.

„Ohne Risiko“ zum Laufsieg

„Die Rennen waren für alle schwierig, da die Strecke keinen Grip hatte. Ich hatte dann in beiden Rennen gleich am Anfang die Nase vorne und ein gutes Polster herausgefahren. So konnte ich ohne ein großes Risiko einzugehen die Rennen nach Hause fahren“, zeigte sich der letztjährige Division-1-Sieger zufrieden. Man müsse gleich von Anfang jeden Punkt mitnehmen, denn es kämen auch Strecken auf denen es härter werden wird, kündigte Fiedler an.

Der zweite Rang ging in beiden Rennen an Breitenmoser, der damit seine guten Leistungen aus der Vorsaison bestätigen konnte. Allerdings hatte der Eidgenosse mit Rückkehrer Karl-Heinz Matzinger (PRC WPR60 Turbo) sowie den jungen Stoller und Mathys starke Konkurrenten beim Kampf ums Treppchen. Die zwei schnellen Schweizer überraschten im Training mit starken Rundenzeiten, sodass die Division-1-Boliden zunächst das Nachsehen hatten.

Beim Start spielten die großen Fahrzeuge dann allerdings ihre Leistungsplus eiskalt aus. Zunächst kämpften Breitenmoser und Matzinger, der durch den fehlenden vierten Gang gehandicapt war, um Rang zwei. Als Mathys wieder aufschließen konnte, nutzte Breitenmoser dies aus und setzte sich etwas ab. Am Ende behielt Breitenmoser mit Rund 1,3 Sekunden Vorsprung auf Matzinger und den stark fahrenden Mathys die Oberhand.

Breitenmoser setzt Fiedler anfangs unter Druck

Im zweiten Rennen musste Matzinger auf den Start verzichten. Breitenmoser blieb zunächst an Fiedler dran, konnte den Führenden aber nicht halten. Gegen Rennende wurde der PRC-Pilot von Mathys indes immer stärker unter Druck gesetzt. Kurz vor Schluss ging der Wolf vorbei. Als Breitenmoser zum Konter ansetzte, berührten sich die Sportprototypen.

Während Mathys mit einem Platten aufgeben musste, rettete Breitenmoser seinen zweiten Platz vor Siegmar Pfeifer (PRC S4 BMW) noch ins Ziel. „Andreas Fiedler war insgesamt sehr dominant. Meine Starts waren grundsätzlich gut, und ich konnte gleich an den beiden Wolf vorbei. Insgesamt bin ich natürlich zufrieden, auch die Veranstaltung war sehr gut. Nur die Piste war am Sonntag nicht so gut, daher waren wir alle langsamer unterwegs“, so Breitenmoser

Nicht nur um die Treppchenplatzierungen wurde heiß gekämpft, auch im Mittelfeld ging es ordentlich zur Sache. Nur um Haaresbreite hielt im ersten Durchgang Siegmar Pfeifer den PRC WPR60 BMW von Georg Hallau hinter sich, was Pfeifer den vierten Platz in der Division 1 einbrachte. Im zweiten Rennen ging es zwischen diesen beiden Piloten sowie Turi Breitenmoser (PRC WPR60 BMW) nach dem Ausfall von Mathys sogar unterwartet um den letzten Platz auf dem Stockerl. Knapp setzte sich Pfeifer gegenüber Hallau und Turi Breitenmoser durch.

In der Division 2 dominierten die starken Wolf-Piloten. Während hier Flavio Mathys auf einem starken vierten Gesamtrang den Sieg herausfuhr, musste Teamkollege Simon Stoller seinen Wolf bereits in der Einführungsrunde wegen Motorproblemen abstellen. Diese waren auch im zweiten Rennen nicht zu beheben, sodass das Aus bereits nach dem zweiten Umlauf kam.

Pedrazza: „Die Chancengleichheit war enorm groß“

Teamkollege Flavio Mathys war ebenfalls kein Glück beschert, als er kurz vor Schluss beim engen Duell mit Jacques Breitenmoser von diesem unglücklich getroffen wurde. Dadurch schnappte sich Doktor Norbert Groer im Ligier JS51 Honda den Sieg. Dritte wurde genau wie im ersten Rennen Anja Jouhsen im Tatuus PY012 Honda.

Im Großen und Ganzen zeigte sich Walter Pedrazza mit dem Saisonauftakt in Brünn zufrieden. „Die Chancengleichheit zwischen dem Turbo- und den BMW-Motoren war enorm groß. Das könnte nicht besser sein. Außerdem waren die Rennen irre spannend“, äußerte sich Pedrazza zur sportlichen Seite.

Erstmals trat die Sports-Car-Challenge außerdem bei einer Veranstaltung des Histo Cup Austria an. Auch hier war Pedrazza zufrieden. „Die Zusammenarbeit mit Michael Steffny war sehr angenehm, und ich denke, dass wir das in Zukunft durchaus öfters machen werden.“ Als nächstes geht es für die Piloten der Sports-Car-Challenge nach Oschersleben, wo letzten Maiwochenende die Wertungsläufe drei und vier auf dem Programm steht.

Erschienen auf Auto-Rennsport.de.