24-Stunden-Rennen: 47 Starter beim Qualifikationsrennen

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Die Resonanz auf das vom ADAC angebotene Testrennen hält sich in Grenzen. 47 Teams haben ihre Nennung für das 24-Stunden-Qualifikationsrennen abgegeben. Darunter fast alle Favoriten und die Topteams der größeren Klassen. Vor allem ausländische Fahrer und Nordschleifen-Neulinge nutzen die Testfahrt.

Bei der Vorbereitungsveranstaltung zum 24-Stunden-Rennen am kommenden Samstag auf dem Nürburgring werden 47 Teams an den Start gehen. Die Topteams der großen Hersteller haben ihr Kommen zugesagt. Weiterhin nutzen viele Neulinge des Eifel-Parcours‘ die Möglichkeit auf der Nordschleife ausgiebig, vor allem in der Dunkelheit, Testrunden zu drehen.

BMW ist mit den vier Werkswagen am Start, die auch den Langstreckenklassiker im Juni bestreiten. Die beiden Einsatzmannschaften Marc VDS Racing und Schubert Motorsport haben dabei das volle Fahrerensemble angemeldet. Die Münchner wollen offenbar nichts den Zufall überlassen und neben den DTM-Piloten Maxime Martin und Marco Wittmann sind auch die Experten des Rings Uwe Alzen, Dirk Adorf, Lucas Luhr und Claudia Hürtgen im Testaufgebot vertreten.  

Die Titelverteidiger von Black Falcon kommen mit ihrem Mercedes-Benz AMG SLS GT3 und Neuzugang Christian Menzel. Der Routinier schildert seine ersten Erfahrungen mit dem Flügeltürer: „Ich werde beim Qualirennen die ersten Kilometer mit dem SLS auf der Nordschleife absolvieren. Da ist die umfangreiche Testmöglichkeit genau richtig. Für mich liegt die Priorität darauf, das Auto und das Team kennen zu lernen. Wir wollen Abläufe einstudieren und Routine gewinnen.“

Audi startet mit fünf R8-Sportwagen

Zuvor hat der Nordschleifen-Spezialist bereits an der Algarve geprobt. „Den SLS bin ich bei Testfahrten in Portimão gefahren und auf Anhieb gut zurechtgekommen“, reümiert Menzel seine ersten Erlebnisse. „Der Grenzbereich ist klar, die Regelsysteme – Traktionskontrolle und ABS – sind gut. Jetzt muss ich meine Fahrweise noch umstellen, zum Beispiel auf den größeren Abtrieb, dann passt es.“

HTP Motorsport und Rowe Racing komplettieren die Sternenkrieger-Flotte. Bei HTP wird Neuzugang Harold Primat seine ersten Nordschleifen-Erfahrungen im SLS zusammen mit Maximilian Götz sammeln. Bei Rowe ist Richard Göransson wieder mit von der Partie, nachdem seine ersten Runden im SLS bei der VLN-Testfahrt im Fangzaun am Streckenabschnitt Flugplatz endeten.

Audi ist mit fünf R8 LMS ultra vertreten. Weltraum-Flieger Felix Baumgartner führt sein Vorbereitungsprogramm auf das große Rennen weiter fort. Seine Lehrer im R8 der Audi Race Experience, Marco Werner, Frank Biela und Pierre Kaffer, sind ebenfalls an Bord. Neben dem zweiten Wagen der Audi-Kunden-Fahrschule kommen zwei R8 von Abt Racing und ein weiterer von Phoenix Racing.

Falken Motorsport und Haribo vertreten Porsche

Obwohl Audi das Werksengagement im GT-Sport zurückfährt, kann sich die Besatzung dennoch sehen lassen. Unter anderem greifen Nicki Thiim, Marco Seefried und Dominik Schwager neben den Audi-Routiners Stéphane Ortelli, Christer Jöns und Christopher Mies ins Lenkrad der Mittelmotor-Boliden aus Ingolstadt.

Für Porsche bilden Falken Motorsport und Haribo Racing die Spitze des Eisbergs. Fahrer aus dem großen Werkskader der Zuffenhausener sind indes Mangelware. Lediglich Wolf Henzler ist als Porsche-Profi im Neunelfer des Reifenherstellers Falken mit von der Partie. Stattdessen glänzt Porsche mit einem Großaufgebot privater Cup-Elfer. An der Spitze der Boxer-Armada: GetSpeed Performance. Das Team des neuen Ringherren Adam Osieka ist mit zwei Cup-Porsche dabei.

Ebenfalls dabei ist der Publikumsliebling von Schulze Motorsport. Im Nissan GT-R teilen sich Michael und Tobias Schulze die Lenkarbeit mit dem Playstation-Guru Kazunori Yamauchi und dem Franzosen Jordan Tresson. In den kleineren Klassen sind unter anderem einige der neuen BMW M235i Racing vertreten. BMW Motorsport setzt einen der Kundensportler mit dem neuen Werks-Junior Alexander Mies ein. An seiner Seite im Team: Der ehemalige Motorrad-Europameister Alex Hofmann.

Wunsch nach einem Rennen ohne Punkte

Mit 47 Startern hält sich die Beteiligung in Grenzen. Offenbar ist die Belastung gerade für die kleinen Teams zu groß, ein zusätzliches Rennwochenende zwischen zwei VLN-Läufen zu stemmen. So finden sich auf der Starterliste neben den großen Teams vor allem ausländische Fahrer und Neulinge, die sich noch für das 24-Stunden-Rennen qualifizieren müssen und zudem die Chance haben, ein paar Runden bei Dunkelheit zu drehen.

Bei den Spitzenteams liegt der Reiz hingegen in der Möglichkeit, einen Platz in der Top-Dreißg-Qualifikation ergattern zu können. Die besten Zehn des Rennens am Sonntag qualifizieren sich automatisch für das Zeitfahren am Samstagabend des 24-Stunden-Wochenendes.

Trotz der geringen Starterzahl fühlt sich Rennleiter Walter Hornung bestätigt: „In vielen Gesprächen mit Teams und Fahrern haben wir in der Vergangenheit festgestellt, dass es eine Lücke gibt. Abseits vom spannenden Meisterschaftsgeschehen in der VLN-Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, wo es um Punkte und Platzierungen geht, wünschten sich viele eine Art erweiterten Testtag. Diesen haben wir in Form des Qualifikationsrennens nun geschaffen.“  

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