SP3T: Møller Bil Motorsport holt Laufsieg nach Boxenchaos

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In der SP3T-Kategorie hat Møller Bil Motorsport den Sieg beim VLN-Auftakt davongetragen. Der Rennstall aus Norwegen profitierte von einem Zwischenfall bei LMS Engineering – die Zapfsäule war blockiert. Dennoch komplettierte die Audi-Mannschaft das Klassenpodium vor Raeder Motorsport.

Møller Bil Motorsport hat beim ersten Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft einen Klassensieg eingefahren. Atle Gulbrandsen, Kenneth Østvold und Teamchef Håkon Schjærin gewannen die SP3T-Wertung gewonnen. Das norwegische Team profitierte allerdings vom einem Zwischenfall an der Box bei den Audi-Markenkollegen LMS Engineering und setzte sich nach vier Stunden gegen Ulli Andree, Christian Krognes und Georg Niederberger durch.

In der durchschnittlich besetzten Klasse für zwei Liter Hubraum mit Turboaufladung kamen sieben der acht Autos aus dem Hause Audi; lediglich ein VW Scirocco hielt die Farben für VW hoch. Im Zeittraining sicherten sich die späteren Sieger aus Norwegen, in ihrem von Reader Motorsport vorbereiteten Audi TT RS mit 8:38,424 Minuten die Poleposition vor LMS Engineering und Reader Motorsport. 

Nachdem die Norweger beim Start einige Positionen verloren hatten, konnte Reader Motorsport kurzzeitig in Szene setzten. Die Führung der Reader-Truppe währte aber nicht lange, denn in der Kurzanbindung eroberte die LMS-Mannschaft mit der Startnummer 303 die Führung. Bereits in der ersten Runde konnte Møller Bil Motorsport die verloren gegangenen Plätze gutmachen und beendete die erste Runde auf Platz zwei.

Der einzig angetretene VW Scirocco von Maximilian Hackländer und Pierre Humbert konnte in der Startphase mit dem Audi-Trio mithalten. Doch nach rund einer Dreiviertelstunde Fahrzeit fiel das Volkswagen-Doppel aus. Somit fiel die Entscheidung im verbleibenden Rennen Audi-intern. 

Stau in der Boxengasse kostet LMS Engineering den Sieg

Nach einer Stunde Fahrzeit lagen die ersten drei Fahrzeuge lediglich zwölf Sekunden auseinander. Als LMS Engineering bei einem Boxenstopp zwei Minuten verlor, weil die Mannschaft an der Zapfsäule warten musste, konnten sich die Norweger einen Vorsprung herausfahren. „Wir haben heute etwas Pech gehabt“, berichtet Andree gegenüber SportsCar-Info. „Als wir zum Boxenstopp reinkamen, stand da plötzlich ein Auto an unserer Zapfsäule. Der Zwischenfall hat uns zwei Minuten gekostet.“ 

Nachdem LMS Engineering auf den vierten Platz zurückgefallen war, kämpften sich Andree, Krognes und Niederberger wieder nach vorne. Kurz vor Rennende war es gelungen, das Schwesterauto zu überholen und sich durchzusetzen. Nach vier Stunden beendete das norwegische Fahrertrio das Rennen mit etwas mehr als einer Minute Vorsprung auf LMS Engineering mit dem Fahrertrio Andree, Krognes und Niederberger. 

Vier Sekunden später komplettierte das Schwesterauto mit Daniela Schmid, „Tiger“ und Roland Botor das Podium. „Ich bin zufrieden mit dem Saisonauftakt, das Auto fühlte sich gut an“ gab Schmidt nach dem Rennen zu Protokoll. „Am Ende war es sehr knapp. Schade, dass wir den zweiten Platz nicht halten konnten, aber es ist ein guter Start in die Saison auf den wir aufbauen können.“

Auf LMS Engineering warten Setup-Arbeit

Schmid lobte allerdings auch die Siegermannschaft von Møller Bil Motorsport: „Die Norweger waren sehr stark unterwegs“, bescheinigt die LMS-Engineering-Pilotin der siegreichen Konkurrenz. „Am Anfang konnte ich mithalten, aber im Laufe des Rennens sind sie davon gezogen.“ Reader Motorsport ist mit Elmar Deegener, Christoph Breuer und Dieter Schmidtmann knapp am Podest vorbei geschrammt. Eine Sekunde fehlte zu den Drittplatzierten. 

Im Gegensatz zu Schmid waren Andree und seine Audi-Teamkollegen letzten Endes nicht mit dem Setup zufrieden. „Wir müssen noch am Setup arbeiten, da wir ab Hälfte der Turns immer wieder mit untersteuern zu kämpfen hatten“, erläuterte Andree das Fahrverhalten nach dem VLN-Eröffnungsrennen. „Das Schwesterauto hatte bereits eine andere Fahrwerksabstimmung.“ 

Beim zweiten Lauf zu Langstreckenmeisterschaft, dem 39. DMV-Vier-Stunden-Rennen am zweiten Aprilwochenenden werden die Autos von LMS Engineering und Møller Bil Motorsport nicht aufeinandertreffen. Denn das Gespann aus Norwegen setzt aus. Erst beim dritten Lauf und der Generalprobe für das 24-Stunden-Rennen wird es ein erneutes Kräftemessen auf der Nordschleife geben.