Prototypen: Wer kann Action Express Racing schlagen?

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Die Auftaktsieger der United SportsCar Championship in Daytona, Action Express Racing, sind auch bei den Zwölf Stunden von Sebring zweifelsfrei die Favoriten. Doch wer kann der Corvette-Truppe auf dem Flughafenkurs gefährlich werden?

Mit einer überzeugenden Vorstellung triumphierte Action Express Racing nach 2010 zum zweiten Mal bei den 24 Stunden von Daytona. Selbst eine Zeitstrafe, die den Siegerwagen eine Runde zurückwarf, änderte nichts an der Ausgangsposition vor dem Finale. Im Zielsprint bezwang João Barbosa den ähnlich erfahrenen Max Angelelli (Wayne Taylor Racing). Die zweite AXR-Corvette komplettierte das Podium.

Den Rückenwind vom Auftaktsieg nahm die Mannschaft von Bob Johnson mit zum Wintertest in Sebring, dem Ort des zweiten Saisonlaufes, der Zwölf Stunden von Sebring. An beiden Tagen ging die Bestzeit an Action Express, lediglich OAK Racing gelang es in der vierten Sitzung die Corvette DP von der Spitze zu vertreiben.

Damit könnte der Morgan LMP2 der erste Verfolger auf dem ehemaligen Flughafen sein und so die Ehre der P2 nach dem eher mäßigen Auftakt in Daytona wieder herstellen. Das Steuer teilen sich Olivier Pla, Alex Brundle und Gustavo Yacamán. Dasselbe Ziel verfolgen die ALMS-Champions von Muscle Milk Racing, die mit Glück auf Rang fünf kamen.

Ein Faktor dafür wird in jedem Fall die neue Balance of Performance sein, die nun final veröffentlicht wurde. Während die Einstufung der Le-Mans-Boliden unverändert bleibt, müssen die Chevrolet-DP ihren Luftmengenbegrenzer um 0,7 Millimeter verkleinern, dazu wird die Drehzahl auf 7 450 Umdrehungen in der Minute begrenzt.

Neues Kräfteverhältnis in Sebring?

Davon betroffen sind neben den aktuellen Meisterschaftsführenden auch die weiteren Siegkandidaten auf dem Oval von Daytona. Wayne Taylor kämpfte gemeinsam mit seinen Söhnen Ricky und Jordan sowie Max Angelelli bis zur letzten Runde um den Sieg, Spirit of Daytona Racing hielt sich mit Rang vier in der Spitzengruppe.

Einen etwas größeren Luftdurchfluss bekommen die Ford-Mannschaften zugestanden. Der Durchmesser des Restriktors darf vor Sebring um 0,6 Millimeter erweitert werden, gleichzeitig wurde auch der Ladedruck auf 1765 Millibar erhöht. Dies kommt Chip Ganassi Racing entgegen, die in Daytona vom Pech verfolgt wurden, aber anfangs um die Spitze mitkämpfen konnten. Mit dem gleichen Durchmesser, aber sogar 1 844 Millibar Druck gibt der HPD-Motor im Starworks-Riley sein Debüt.

Der zweite Faktor auf technischer Seite ist die Aerodynamik, die in Sebring eine deutlich größere Rolle spielt. Diese war bisher das Mekka der LMP, die deutlich mehr Abtrieb erzeugen und so auf Kursen mit hohen Kurvengeschwindigkeiten einen klaren Vorteil haben. Während in Daytona also noch mit der Le-Mans-Spezifikation gefahren wurde, darf nun wieder auf der High-Downforce-Kit umgesattelt werden.

Doch auch die DP dürfen anbauen. Der für dieses Jahr entwickelte Heckdiffusor soll nun seinen Einstand im Rennen geben – nach zwei schweren Unfällen in Daytona im vergangenen Jahr wurde beim Saisonauftakt darauf verzichtet. Auch zusätzliche Luftleitwerke sind nun erlaubt. Wie sich die DP damit allerdings schlagen, wird erst das erste Training beantworten können.