GTLM in Sebring: Wiederholt Porsche seinen Auftakterfolg?

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Behauptet Porsche seine GTLM-Führungsrolle in Sebring? SRT Motorsports fordert die Weissacher Werksmannschaft bei der zweiten USCC-Begegnung zur Revanche. Corvette kann wiederum seinen suboptimalen Saisonstart rehabilitieren; BMW ringt trotz Silberrang noch um den Anschluss an die Spitzengruppe.

Nach dem epochemachenden USCC-Auftaktrennen in Daytona treten die GT-Werke zur nächsten Kraftprobe an. Bei den Zwölf Stunden von Sebring fordern die Konkurrenten Porsche am kommenden Wochenende zur Revanche. Angesichts des dominanten Auftrittes beim Klassiker Ende Januar nimmt die Delegationen aus Stuttgart-Zuffenhausen auf dem Flughafenkurs zweifelsohne die Rolle des Favoriten ein.

Obgleich die Corvette-Mannschaft sowie das Viper-Gespann SRT Motorsports auf Augenhöhe konkurrenzierten, tat sich Porsche mit Konstanz und Zuverlässigkeit hervor, wohingegen die einheimischen Hersteller mit der Technik haderten. Zu nächtlicher Stunde festigte Porsche North America schließlich seine Führungsrolle, welche lediglich durch eine eigentümliche Gelbphase in der Schlussphase gefährdet wurde. BMW manövrierte sich folglich nochmals in Schlagdistanz. 

Ferner zementierte Porsche seine favorisierte Position bei den Einstellfahrten auf dem Sebring International Raceway. Die Weissacher Truppe erzielte in allen vier Sitzungen die schnellste Rundenzeit der GTLM-Wertung. „Daytona war für mich ein toller Einstand mit dem Porsche 911 RSR. Es wäre schön, wenn wir unsere Tabellenführung in Sebring weiter ausbauen könnten“, formuliert Nick Tandy seine Ziele ohne Umschweife.

SRT Motorports besticht bei Wintertestfahrten in Sebring

Einen Makel wies die Bilanz in Daytona Beach dennoch auf: Ungereimtheiten am Motor des zweiten Neunelfers vereitelten einen Doppelerfolg. „In Daytona sind wir mit dem 911 RSR lange in der Spitzengruppe mitgefahren“, resümiert Werksfahrer Patrick Long. „Leider konnten wir am Ende nicht mehr um den Sieg kämpfen. In Sebring benötigen wir jetzt ein Top-Ergebnis, um unsere Chancen im Kampf um die Meisterschaft zu wahren. Ich bin sehr optimistisch.“ 

Als ärgster Kontrahent erwies sich in Daytona schlussendlich Rahal Letterman Lanigan Racing. Aber: Bill Auberlen, Andy Priaulx, Joey Hand und Maxime Martin errangen zwar den Silberrang beim ersten USCC-Rennen, doch die BMW-Equipe muss sich in puncto Rundenzeiten bislang hinter seinen Mitstreitern einordnen. Die Wintertestfahren in Sebring bestätigten das Defizit der bayrischen Abordnung. Obendrein fehlt Martin in Sebring, ebenso wie Kollege Graham Rahal. 

Derweil bestach SRT Motorsport abermals mit einer eindrucksvollen Darbietung bei den Probefahren in Florida. Bereits bei den 24 Stunden von Daytona konsternierte der Rennstall mit Poleposition und Startrang zwei. Im kumulierten Klassement des Wintertestes sortierte sich die Viper wiederum als flottester Verfolger des Porsche-Spitzenduos ein – allerdings betrug die Differenz zum Klassenprimus über eine Sekunde. 

Corvette nur drittstärkste Kraft, Aston Martin kündigt Rückzug an 

Nachdem sich Corvette zum letzten GT-Meister der ALMS-Historie krönte, nahm der GM-Konstrukteur zu Saisonbeginn die Favoritenstellung ein. Bis dato erfüllten die Mannen in Gelb die Erwartung aber noch nicht, sind stattdessen lediglich drittstärkste Kraft. Obschon sich Corvette zwischenzeitlich auf Podiumskurs lavierte, beendeten Elektrikprobleme und ein Schaden an der Aufhängung in Daytona die Anwartschaft auf eine Spitzenposition. 

Einen Rückzug aus der NAEC-Meisterschaft hat wiederum Aston Martin angekündigt, weil sich der Traditionshersteller aus dem Vereinigten Königreich angesichts der gegenwärtigen Balance-of-Performance-Einstufung benachteiligt sieht. Letztlich belegten Stefan Mücke, Pedro Lamy, Darren Turner, Richard Stanway und Paul Dalla Lana beim Langstreckenrennen in Daytona Beach lediglich Klassenrang acht. 

AMR-Geschäftsführer John Gaw monierte nach der ersten Begegnung des Jahres, früher und länger tanken zu müssen als die Konkurrenz. Nach Bekanntgabe des Ausstieges reduzierten die Regelhüter das Gewicht des Vantage-Rennwagen um zwanzig Kilogramm und gestanden einen drei Millimeter größeren Luftmengenbegrenzer zu. Seitdem bezog Aston Martin jedoch keine Stellung zu seinen Vorhaben für die restliche Saison. 

Kann Ferrari Akzente setzen?

Indes hat Ferrari nach wie vor die Stellung des Außenseiters inne. Das aufbäumende Pferd aus Maranello wird in den Vereinigten Staaten einzig durch die Privatiers Krohn Racing und Risi Competizione repräsentiert. Bei den Wintertestfahrten in Sebring bündelten die beiden Rennställe ad interim ihre Kräfte, da die zur Verfügung stehende Reparaturzeit den Risi-Mechanikern nach dem Unfall in Daytona nicht ausreichte. 

Während der Einstellfahrten auf dem Sebring International Raceway war die rot-grüne Kooperation schließlich in der Lage, punktuell Akzente zu setzen. In der kombinierten Ergebnisliste rangierte Krohn Racing letzten Endes an fünfter Stelle. Die Fahrerpaarung Matteo Malucelli und Nic Jönsson verbuchte einen Rückstand von 1,4 Sekunden auf Spitzenreiter Porsche und postierte sich somit vor der BMW-Delegation. 

Am nächsten Wochenende startet außerdem die Truppe von Reifenhersteller Falken verspätet in die Saison. Die Porsche-Equipe fehlte beim Auftakt an der Ostküste und begründete ihr Fernbleiben damit, ihren neuen Elfer für den ersten Einsatz nicht rechtzeitig präparieren zu können. Beim USCC-Einstand in Sebring rekrutiert sich die Fahrerbesatzung aus dem Trio Wolf Henzler, Bryan Sellers und Marco Holzer.