HTP Motorsport: USCC-Einstieg ist möglich

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Im Verlauf der ersten United-SportsCar-Championship-Saison könnte mit Mercedes-Benz ein weiterer Hersteller in die GTD-Klasse einsteigen. Die deutsche Mannschaft HTP Motorsport denkt offen über ein Engagement in der nordamerikanischen Langstreckenserie nach.

Der Zustrom in die USCC scheint auch nach Daytona nicht abzureißen – vor allem die GT-Daytona-Kategorie erfreut sich größter Beliebtheit. Nicht weniger als 29 Renner starteten in den Saisonauftakt. Grund dafür ist, dass GT3-Fahrzeuge erlaubt sind, auch wenn sie ein kleines Umbau-Kit benötigen. Aktuell sind Audi, BMW, Porsche, SRT, Aston Martin und Ferrari vertreten. Im Laufe des Jahres könnte auch der Mercedes SLS hinzustoßen.

Wie Teamchef Norbert Brückner gegenüber „Endurance-Info.com“ bestätigte evaluiert die Heico-Nachfolgemannschaft HTP Motorsport aktuell neben dem Engagement im ADAC GT Masters und den Blancpain-Serien auch einen Einstieg in die USCC. Es wäre, zählt man die Grand-Am hinzu, der erste Start des Flügeltürers jenseits des Atlantik in einer Langstreckenserie.

„Die Mannschaft denkt darüber nach“, kommentierte auch der Technische Direktor Renaud Dufour die Gerüchte. „Die US-Regeln sind anders und benötigen ein Update-Kit. Das ABS und die Traktionskontrolle müssten entfernt werden, der Heckflügel müsste geändert werden und natürlich die neuen Reifen.“

Man müsse die Kosten dieses Umbaus amortisieren können. Erste Möglichkeit dafür wäre, dass der Hersteller selbst die Entwicklungen trägt, anderenfalls wäre HTP auch bereit, dies zu übernehmen. Allerdings brauche man dafür Zeit, wenngleich der Wille vorhanden ist. „Es war eine gute Entscheidung, nicht in Daytona zu starten. Wir müssen ein wenig abwarten, wie sich die Regeln entwickeln, aber wir haben interessierte Kunden“, so Dufour weiter.

Damit wären die Stuttgarter der nächste Hersteller, der Überlegungen über ein Programm in den USA anstrengt. Bereits vor dem Auftakt bestätigte Nissan, zur Mitte des Jahres mit einem GT-R werksseitig an den verbleibenden Rennen teilnehmen zu wollen, das Team LNT kündigte erst kürzlich das Debüt eines Ginettas an. Außerdem ist ein noch unbekannter Konstrukteur im Begriff, seinen GT3-Boliden auf die USCC vorzubereiten. Gerüchten zufolge ist dies Bentley.