Memo Gidley: Ein langer Weg zur Genesung

142

Seit seinem Unfall beim 24-Stunden-Rennen von Daytona, wo er mit dem Ferrari von Matteo Malucelli unglücklich kollidierte, liegt Memo Gidley im Krankenhaus in Daytona Beach. Inzwischen wurde er dreimal operiert, sein Weg zur vollständigen Genesung ist aber noch weit.

Es war der Schreckmoment der diesjährigen 24 Stunden von Daytona – jedem, der die 24-Stunden-Hatz in Le Mans 2013 verfolgt hatte, blieb das Herz stehen. Zwischen den Kurven drei und vier auf im Infield des Daytona International Speedway fuhr Memo Gidley ungebremst mit rund 190 Kilometern pro Stunde auf den fast stehenden Risi-Ferrari mit Matteo Malucelli am Steuer auf, der kurz zuvor den Vortrieb verloren hatte und am Streckenrand rollte. Ein weiterer GT sowie die tiefstehende Sonne nahmen dem Bob-Stallings-Piloten die Sicht.

Noch bevor das Safety-Car das Feld ausgebremst hatte waren die Bergungskräfte an der Unfallstelle und sperrten den Kurs an dieser Stelle ab. Die logische Konsequenz war, das Rennen zu unterbrechen. Während Malucelli aus der intakten Sicherheitszelle seines 458 Italia aussteigen konnte, musste an Gidleys Corvette DP das Dach abgetrennt werden, um den Verletzten zu retten.

Beide Rennfahrer – sie waren ansprechbar – wurden direkt ins Halifax Medical Center von Daytona Beach gebracht, wo bei Gidley mehrere Brüche, unter anderem im linken Bein, dem linken Ellenbogen sowie im unteren Rückenbereich festgestellt wurden. Noch in der Nacht wurde der gebürtige Mexikaner am linken Bein und linken Arm fast vier Stunden operiert. Am Montagabend folgte dann der Eingriff am Rücken, um diesen Bereich zu stabilisieren. Währenddessen konnte Malucelli bereits das Krankenhaus verlassen.

„Das Ziel ist Memo in stabile Verfassung zu bringen, damit die Ärzte alle Verletzungen feststellen können“, so Teambesitzer Bob Stallings, der seit dem Unfall jeden Tag im Krankenhaus verbrachte. „Diesen Zustand haben wir noch nicht erreicht und die Ärzte untersuchen ihn immer noch. Die Maßnahmen ihn zu stabilisieren sind noch nicht abgeschlossen.“

Nach der zweiten Operation bekam der 40-Jährige mit deutschen Wurzeln weiterhin Beruhigungsmittel, sodass nicht mit ihm kommuniziert werden konnte. Der bislang letzte Eingriff erfolgte am Freitagmorgen, als die linke Ferse operiert wurde. Nach Aussage der behandelnden Ärzte verliefen aber alle Operationen positiv. Wann er jedoch die Klinik verlassen kann steht noch nicht fest. Anschließend kommt auf Gidley ein ausgedehntes Rehabilitations-Programm in einer Einrichtung in Kalifornien zu.