Nissan vertraut bei seinem Einsatz mit dem Projekt „ZEOD RC“ in Le Mans auf die Kraft eines dreizylindrigen Turbomotors. Laut dem japanischen Hersteller besitzt der Motor ein besseres Leistungsgewicht als die neuen Turboantriebe in der Formel 1.
Autohersteller Nissan hat bekannt gegeben, auf welche Art von Verbrennungsmotor die Japaner beim Einsatz ihres spektakulären Projekts ZEOD RC (Zero Emissions On Demand Racing Car) setzen. Das Fahrzeug auf Basis des DeltaWings, der in ähnlicher Gestalt bei der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans antritt, wird von einem Drei-Zylinder-Turbomotor mit anderthalb Litern Hubraum angetrieben.
Neben dem Verbrennungsaggregat verfügt der ZEOD RC über einen elektrischen Zusatzantrieb, mit dem es möglich sein soll, in jedem Stint eine Runde lang rein elektrisch zu absolvieren. Mit diesem Versprechen sicherte sich Nissan den begehrten Platz in der 56. Garage bei den 24 Stunden von Le Mans, die für innovative Antriebskonzepte freigehalten wird.
Der Verbrennungsmotor leistet bei geringem Hubraum dennoch 400 PS und produziert ein Drehmoment von 380 Newtonmeter, die Höchstdrehzahl liegt bei für einen Turbomotor fast schon erstaunlich hohen 7 500 Umdrehungen in der Minute. Dabei ist das Aggregat denkbar klein, denn es misst gerade einmal vierzig Zentimeter in der Länge, fünfzig in der Höhe und zwanzig in der Tiefe. Damit sollte dieser Motor der wohl kleinste im diesjährigen Starterfeld an der Sarthe sein.
Großes Lob vom Motorsportchef
„Unser Motor-Team hat einen wirklich bemerkenswerten Job mit dem Verbrennungsmotor gemacht“, lobt Nissans Motorsportdirektor Darren Cox sein Team. „Wir wussten, dass die elektrische Komponente im Antriebskonzept des ZEOD RC in Le Mans für Aufsehen sorgen würde. Aber in Verbindung mit diesem Verbrennungsmotor ist das gesamte Antriebskonzept eine erstaunliche Meisterleistung.“ Der Motor soll nach Angaben vom Hersteller im Verhältnis von Gewicht zu Leistung sogar effizienter sein als die aktuellen Formel-1-Turbomotoren.
Nissan werde der erste Hersteller sein, der einen Drei-Zylinder-Turbomotor im internationalen Motorsport einsetzt, so Cox weiter. Ferner wolle man unter anderem mit der Weiterentwicklung des Downsizings neue Standards in Sachen Effizienz setzen. Dies gelte nicht nur für den Antrieb, sondern auch für Aerodynamik und das Handling der Fahrzeuge.
Nachdem der ZEOD RC bereits viele Prüfstandtests über sich ergehen lassen musste, fand letzte Woche die erste Ausfahrt auf einer Rennstrecke statt, bei dem bereits beide Antriebskomponenten, der Verbrennungsmotor und der Elektromotor, verbaut waren. Bis zum ersten Renneinsatz beim diesjährigen Rennen in Le Mans plant Nissan aber noch ein umfangreiches Testprogramm mit seinem Prototyp.