Dubai: Stadler Motorsport erficht Überraschungssieg

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Stadler Motorsport hat die favorisierte Konkurrenz bei den 24 Stunden von Dubai düpiert. Der Porsche-Rennstall triumphierte beim Langstreckenrennen in der Arabischen Wüste, nachdem die Spitzenmannschaften technischen Problemen anheimfielen. Mercedes-Benz komplettierte das Siegertreppchen.

Die 24 Stunden von Dubai haben ein unerwartetes Ende genommen. Keiner der favorisierten Rennställe überquerte die Ziellinie als Spitzenreiter, sondern Stadler Motorsport trug den Sieg bei der neunten Auflage des Wüstenmarathons davon. Bei ihrem Erfolg profitierten Christian Engelhart, Mark Ineichen, Marcel Matter, Adrian Amstutz und Rolf Ineichen letztlich von technischen Gebrechen der Konkurrenz.

Denn der Porsche-Rennstall eroberte die Führung zu nächtlicher Stunde, als ein veritables Favoritensterben einsetzte. Den Silberrang erfocht unterdessen die Mercedes-Benz-Delegation Münnich Motorsport. Schlussendlich verzeichneten Rob Huff, Marc Basseng sowie Teamchef René Münnich höchstselbst allerdings einen Rückstand von drei Umläufen auf die siegreiche Neunelfer-Besatzung. 

Das Podium vervollständigten die Markenkollegen von Black Falcon. Khaled Al Qubaisi, Jeroen Bleekemolen, Abdulaziz bin Turki Al Faisal, Hubert Haupt und Adam Christodoulou bewahrten das Meuspather Gespann damit vor einem Fiasko. Denn den Stallgefährten missglückte die Titelverteidigung beim Langstreckenrennen in der Arabischen Wüste, obwohl die schwarzen Falken im Laufe der ersten Halbzeit das Geschehen im Dubai Autodrome kontrollierten.

Bleekemolen, Bernd Schneider, Andreas Simonsen und Khaled Al Qubaisi behaupteten sich während der tumultuarischen Anfangsphase in der Spitzengruppe. Fortan festigte das Silberpfeil-Quartett seine Führungsrolle, ehe Black Falcon der Defektteufel befiel. Zunächst suchte Schneider die Box auf, weil ein Defekt an der Batterie den Triumphmarsch bremste. Die Reparatur degradierte Black Falcon auf den sechsten Rang.

Fach Auto Tech verliert Führung durch Getriebeschaden

Unmittelbar nach dem außerplanmäßigen Garagenaufenthalt steuerte Schneider abermals die Boxengasse an: Probleme mit der Elektrik verhinderten die Weiterfahrt. Schlussendlich zog Black Falcon seinen Flügeltürer endgültig aus dem Wettbewerbs zurück, da obendrein die Auspuffanlage beschädigt war. Derweil wendete sich die Partie zugunsten der Außenseiter, welche im Klassement emporstiegen. 

Zeitweiliger Nutznießer des Fiaskos bei Black Falcon war Fach Auto Tech. Martin Ragginger, Sebastian Asch, Otto Klohs und Connor de Phillippi rangierten an erster Position, bis deren Porsche-Neunelfer einen Getriebeschaden erlitt. Damit avancierte Stadler Motorsport peu à peu an die Spitze des Teilnehmerfeldes. Im Morgengrauen befand sich die Porsche-Equipe schließlich auf dem ersten Platz, den die eidgenössische Mannschaft bis ins Ziel verteidigte. 

Platz vier belegte GT Corse. Die Eifel-Ferraristi Marco Seefried, Pierre Ehret, Pierre Kaffer, Alexander Mattschull und Vadim Kogay setzten sich gegen V8 Racing durch. Bereits in der Qualifikation konsternierte die Corvette-Mannschaft ihre Mitstreiter, als Nicky Pastorelli die ehemalige GT1-Corvette auf der Poleposition platzierte. Im Rennen eroberte Pastorelli, der sich die Schichten mit Wolf Nathan, Danny Werkman, Rick Abresch und Alex van ‚t Hoff teilte, vorübergehend die Führung.

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Code-60-Bestrafung stiftet Verwirrung

Schubert Motorsport widerfuhr dagegen neuerlich ein Debakel. Infolge zweier Kollisionen war die BMW-Abordnung gezwungen, wiederholt die Box zur Instandsetzung des Z4-Renners anzusteuern. Letzten Endes erreichten Paul Dalla Lana, Dane Cameron, Dirk Werner, Claudia Hürtgen und Bill Auberlen das Ziel an zehnter Stelle. Einen besseres Resultat erzielten die markeninternen Kontrahenten von Walkenhorst Motorsport: Platz sechs für Henry Walkenhorst, Ralf Oeverhaus, Daniela Schmid, Jens Richter und Hürtgen. 

Für Irrungen und Wirrungen sorgte indessen eine neue Regelung, welche während einer Code-60-Phase wirksam wird. Wer sich zu jenem Zeitpunkt unter den besten Fünf befindet, darf keinen Boxenstopp absolvieren. Dieser Passus im Reglement verursachte eine massive Verzerrung des sportlichen Wettbewerbs, wodurch sich etliche willkürliche Positionsverschiebungen unter den Spitzenmannschaften ergaben. 

Unter anderem wurde Black Falcon Opfer dieser Neuerung. Auf diese Weise geriet Bleekemolen gar in einen Teufelskreis. Seine Alternativen: Ohne Sprit ausrollen oder eine Zeitstrafe hinnehmen. Darum bediente sich ein Gros der Protagonisten einer Finesse: Entweder traten die Piloten ihre Strafe unmittelbar nach der Sanktion an, oder warteten die nächste Code 60 ab, um den Zeitverlust zu minimieren.