Finale in Baku: Internes Audi-Duell um den Fahrertitel

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Beim Finale in Baku ficht Audi die Titelentscheidung intern aus: Fünf Fahrer der WRT-Equipe sind noch im Wettstreit um die FIA-GT-Meisterschaft verblieben. Derweil haben sich zahlreiche Gaststarter für das Zusammenkommen im Kaukasus angekündigt – darunter Marc VDS Racing und Trackspeed.

Obgleich sich bereits zu einem frühen Stadium der diesjährigen FIA-GT-Saison gleichsam eine Audi-Dominanz einstellte, hat die Marke mit den vier Ringen die interne Titelentscheidung dennoch auf das Finale vertagt. Daher ringen bei der Endrunde auf den Straßen der aserbaidschanischen Metropole Baku an diesem Wochenende noch fünf Athleten der WRT-Equipe um die Fahrermeisterschaft.

Die Tabellenführer Laurens Vanthoor und Stéphane Ortelli trennen vor der letzten Begegnung im Kaukasus lediglich fünf Punkte von ihren Kollegen Frank Stippler und Edward Sandström. Nikolaus Mayr-Melnhof rechnet sich zumindest mathematische Chancen aus. „Selbstverständlich haben wir keine Präferenz zwischen unseren Fahrzeugen“, bekräftigt Teamchef Vincent Vosse die Gleichberechtigung seiner Schützlinge. „Wir sind nun sicher, dass Audi-Fahrer Meister werden, und das ist offenkundig das Wichtigste.“

Nichtsdestoweniger wetteifert die Konkurrenz auf dem Stadtkurs trotz des innerbetrieblichen Audi-Konkurrenzkampfes weiterhin um den Tagessieg. Zumal sich für die Partie in Baku diverse Gaststarter angekündigt haben, welche zweifelsfrei legitime Ansprüche auf eine Podiumsplatzierung erheben. Darum tritt beim letzten Wertungslauf ferner das größte Teilnehmerfeld der Saison an: Die Meldeliste umfasst 28 Fahrzeuge.

Marc VDS Racing misst sich mit Tackspeed und McLaren

Zu den Anwärtern auf eine Medaillenplatzierung zählt fraglos Marc VDS Racing. Der BMW-Rennstall startet mit seinen Sportwagen-Assen Nick Catsburg und Maxime Martin in der Hauptstadt Aserbaidschans an. Obendrein hat die belgische Mannschaft ihr Einsatzfahrzeug für die Reise ans Kaspische Meer mit einer neuen Lackierung versehen – Schwarz mit Streifen des gesamten Farbspektrums. 

Ein größeres Aufgebot fährt wiederum Trackspeed aus dem Vereinigten Königreich auf: Das Porsche-Gespann setzt zwei Neunelfer beim Finale in Baku ein, welche von Marco Holzer und Nick Tandy sowie Martin Ragginger und Danny Watts pilotiert werden. Trackspeed ist es im zurückliegenden Jahr zudem gelungen, die Teamwertung der britischen GT-Meisterschaft zu seinen Gunsten zu entschieden.

Ebenfalls für die Pro-Kategorie eingeschrieben haben sich die McLaren-Abordnungen Hexis Racing, Boutsen Ginion Racing sowie Molitor Racing. Letztere hat Oliver Turvey nebst Andy Sou?ek angeheuert, um das Gefecht in der Ölstadt zu bestreiten. Hexis hingegen hat sich die Dienste Robert Bells und Kévin Estres gesichert, während Stef Dusseldorp und Alexander Sims für Boutsen antreten.

Grasser Racing verbleibt Pro-Am-Titelrennen gegen HTP

Außerdem für das Finale in Baku gemeldet: Das Corvette-Ensemble von Callaway Competition, das sich aus dem amtierenden deutschen GT-Meister Daniel Keilwitz und Jeroen Bleekemolen rekrutiert. Derweil steigt Grasser Racing mit einem zweiten Lamborghini Gallardo in die professionelle Kategorie auf – auf Fahrerseite durch die Slowaken Štefan Rosina und Filip Sladecka verstärkt.

In puncto Meisterschaft hegt Grasser Racing gleichermaßen Ambitionen: In der Pro-Am-Wertung rangieren Harald Proczyk und Dominik Baumann an zweiter Stelle, verzeichnen allerdings einen Rückstand von 19 Punkten auf die Spitzenreiter Andreas Simonsen und Sergey Afanasiev. Damit hat das Mercedes-Benz-Gespann die deutlich bessere Ausgangslage inne, aber HTP Motorsport darf sich keinerlei Schnitzer leisten, sofern Grasser punktet.

Auch in der semiprofessionellen Klasse haben sich Gaststarter angemeldet: Parallel zum Engagement in der Profidivision setzt Molitor Racing einen zweiten McLaren-Supersportwagen für Mark Thomas und Khaled Al Mudhaf ein. Überdies schickt TDS Racing einen BMW-Boliden ins Rennen, welchen Henry Hassid und Anthony Beltoise steuern. Das Programm erstreckt sich indes über zwei Veranstaltungstage; das Zeitfahren findet samstags statt, die Rennen sonntags.