VLN: Frikadelli bringt erfolgreichsten Fahrerkader hervor

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Wer erbrachte im Laufe der diesjährigen VLN-Saison die beste Leistung im Gesamtklassement? Ein Rechenspiel illustriert: Frikadelli Racing hat den erfolgreichsten Fahrerkader hervorgebracht. In einer theoretischen Tabelle belegen Patrick Huisman, Klaus Abbelen und Sabine Schmitz die Plätze eins bis einschließlich drei.

Um die Philosophie des Breitensports zu wahren, existiert in der VLN-Langstreckenmeisterschaft keine Gesamtwertung im Wettstreit um den Fahrertitel. Stattdessen hat die Veranstaltergemeinschaft ein komplexes Punktesystem entwickelt, welches die Zahl der Mitstreiter einzelner Wertungen berücksichtigt. Auf diese Weise haben auch kleine Rennställe die Chance, auf der Nürburgring-Nordschleife um die Meistertrophäe zu konkurrenzieren.

Die Voraussetzung: Erfolge in einer teilnehmerstarken Kategorie. In dieser Saison glückte es Tim und Dirk Groneck, in einem nervenaufreibenden Finale den VLN-Fahrertitel davonzutragen. Wiewohl das Bruder-Gespann beim Münsterlandpokal in der Streckenpassage Hatzenbach in eine Kollision verwickelt wurde, reparierten die Mechaniker den weidwunden Renault Clio provisorisch mit Klebeband und ebneten dem Familienduo den Weg zum Meisterschaftsgewinn.

Mittlerweile würdigen die VLN-Organisatoren allerdings auch die Erfolge regelmäßiger Teilnehmer in der Spitzenklasse. Seit diesem Jahr schreiben die Regelhüter den Wettbewerb der Speed-Trophäe für Rennställe aus, welche Frikadelli Racing zu seinen Gunsten entschied. Allerdings gibt besagte Wertung keinen Aufschluss über das Abschneiden der einzelnen Fahrer. Schließlich trat die Porsche-Equipe um den prominenten Fleischfabrikanten Klaus Abbelen stets in unterschiedlicher Konstellation an.

Eine Auswertung auf Basis des FIA-Punktesystems fördert jedoch zutage, welcher Athlet im Laufe der diesjährigen VLN-Saison konstante Leistung erbracht hat: Patrick Huisman. Einzig der Niederländer fehlte im Gegensatz zu seinen Stallgefährten bei keinem Rennen und fuhr bei sechs der acht Wertungsläufe unter die besten Zehn. Damit führte Huisman die Wertung mit 97 Punkten vor Kollege Abbelen (85 Punkte) und Kollegin Sabine Schmitz (72 Punkte) an.

Stippler dominiert erste Saisonhälfte

Das Rechenspiel illustriert ferner: In der ersten Saisonhälfte erwies sich dagegen noch Frank Stippler als dominant, wobei der Audi-Akteur verschiedenen Besatzungen angehörte. Zunächst teilte sich der Kölner das Phoenix-Lenkrad mit Marcel Fässler, wechselte anschließend jedoch sporadisch ins Schwesterfahrzeug der Stuck-Brüder Johannes und Ferdinand. Nach dem Silberrang beim Sechs-Stunden-Rennen – an der Seite von Roman Rusinov und Marc Basseng – beendete Stippler allerdings keinen Lauf mehr.

Derweil sammelte Jochen Krumbach ebenfalls konstant Zähler. Mit wechselnden Kollegen im Cockpit des neongelben Porsche-Neunelfers von Manthey-Racing sowie gelegentlichen Einsätzen im Wochenspiegel-Schwesterrenner sortierte sich der Nordschleifen-Connaisseur letztlich an vierter Stelle ein. Im letzten Jahr klassierte sich Krumbach gar an der Spitze der inoffiziellen Wertung; heuer bereitete seiner Mannschaft in der Schlussphase der Saison hingegen die Antriebswelle Sorgen, was wiederholt Ausfälle zur Folge hatte.

Basseng stattete der VLN-Gemeinde dagegen nur einige Male einen Besuch ab, allerdings mit einer enormen Erfolgsquote: Bei seinen vier Teilnahmen – darunter ein Einsatz für die Mercedes-Benz-Delegation Black Falcon – fuhr Basseng stets unter die besten Zehn. Im kumulierten Klassement belegt der Engelskirchener darum mit 61 Punkten den sechsten Rang. Beim Münsterlandpokal erklomm der Audi-Spezialist sogar die oberste Stufe des Stockerls

Kohler und Menzel überraschen mit Resultaten unter den besten Zehn

Zweifelsfrei dem Favoritenkreis zugeordnet werden kann auch Uwe Alzen Automotive. Obzwar Philipp Wlazik und Uwe Alzen höchstpersönlich zur Saisonmitte in eine Misere gerieten, reüssierten die BMW-Piloten beim Auftakt und in der finale Phase. Wobei Wlazik beim RCM-DMV-Grenzlandrennen eine Zielankunft mit der Porsche-Truppe mit Landgraf Motorsport verzeichnete, als Alzen mit seiner Entourage ausfiel. 

Infolge einer weitgehend erfolglosen Saison bäumte sich Twin Busch Motorsport zum Abschluss noch einmal auf: Nachdem die Busch-Zwillinge Dennis und Marc zunächst beim drittletzten Wertungslauf, auf Podiumskurs liegend, mit leerem Tank strandeten, rehabilitierte sich das Audi-Duo beim DMV-250-Meilen-Rennen mit einem Überraschungssieg. Schlussendlich rundete das Familienunternehmen das Jahr mit einem vierten Rang beim Finale ab. Damit belegen Dennis und Marc Busch mit 41 Zählern Platz neun in der theoretischen Tabelle.

Frappant ist wiederum die Formkurve von Wolfgang Kohler und Christian Menzel, welche mit ihrem unterlegenen Cup-Porsche regelmäßig ein Ergebnis unter den besten Zehn errangen. Obendrein hätte das Elfer-Doppel in der Tabelle weitere Plätze emporsteigen könne, doch Kohler ließ die VLN-Endrunde aus, um stattdessen in den Urlaub zu fahren. Menzel verfolgte das Rennen daher vor dem heimischen Bildschirm im Livestream, wofür Streckensprecher Lars Gutsche ihm wenigstens den „Warmduscher-Award“ verlieh.

Theoretische Tabelle der Gesamtwertung

 P.  Fahrer  Rennstall/Fahrzeug  Punkte
 1.  Patrick Huisman  Frikadelli Racing Team
 Porsche 997 GT3 R
 97
 2.  Klaus Abbelen  Frikadelli Racing Team
 Porsche 997 GT3 R
 85
 3.  Sabine Schmitz  Frikadelli Racing Team
 Porsche 997 GT3 R
 72
 4.  Frank Stippler  Phoenix Racing
 Audi R8 LMS ultra
 67,5
 5.  Jochen Krumbach  Manthey-Racing
 Porsche 911 GT3 RSR
 65
 6.  Marc Basseng  Phoenix Racing
 Audi R8 LMS ultra
 61
 7.  Philipp Wlazik  Uwe Alzen Automotive
 BMW Z4 GT3
 50
 8.  Uwe Alzen  Uwe Alzen Automotive
 BMW Z4 GT3
 46
 9.  Dennis Busch/Marc Busch  Twin Busch Motorsport
 Audi R8 LMS ultra
 41
 10.  Wolfgang Kohler/Christian Menzel  Manthey-Racing
 Porsche 997 GT3 Cup
 40
 11.  Patrick Pilet  Frikadelli Racing Team
 Porsche 997 GT3 R
 37
 12.  Jörg Bergmeister  Manthey-Racing
 Porsche 911 GT3 RSR
 37
 13.  Jan Seyffarth  Rowe Racing
 Mercedes-Benz SLS AMG GT3
 36
 14.  Henri Moser  Frikadelli Racing Team
 Porsche 997 GT3 R
 36
 15.  Georg Weiss/Michael Jacobs/Oliver Kainz  Wochenspiegel Team Manthey
 Porsche 911 GT3 RSR
 36
 16.  Adam Osieka  GetSpeed
 Porsche 997 GT3 Cup
 34
 17.  Martin Tomczyk/Jens Klingmann  Schubert Motorsport
 BMW Z4 GT3
 33
 18.  Marco Seefried/Norbert Siedler  Timbuli Racing
 Porsche 997 GT3 R
 33
 19.  Bastian Nico  Rowe Racing
 Mercedes-Benz SLS AMG GT3
 30
 20.  Niclas Kentenich  Uwe Alzen Automotive
 BMW Z4 GT3
 30