VLN-Finale: Phoenix triumphiert, Groneck-Brüder ertrotzen Meistertitel

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Audi hat die Finalrunde der VLN-Saison zu seinen Gunsten entschieden. Das Phoenix-Trio Marc Basseng, Laurens Vanthoor und Christian Mamerow triumphierte beim Münsterlandpokal über die Porsche-Konkurrenten von Frikadelli Racing. Den Meistertitel erkämpften die Groneck-Brüder Tim und Dirk – trotz Kollision.

Phoenix Racing hat den Erfolg beim Saisonfinale der VLN-Langstreckenmeisterschaft für sich reklamiert. Das Audi-Trio Marc Basseng, Laurens Vanthoor und Christian Mamerow erfocht beim DMV-Münsterlandpokal einen ungefährdeten Sieg. Bereits in der Qualifikation hatte sich der Rennstall aus Meuspath die beste Ausgangslage verschafft und behauptete sich im Laufe der Vier-Stunden-Distanz bei verschiedenen Streckenbedingungen. 

Einzig die Widersacher von Frikadelli Racing waren letzten Endes noch in der Lage, dem Meuspather Rennstall die Führungsrolle abspenstig zu machen. Jedoch legte das Porsche-Ensemble in der Schlussphase einen Splash-and-Dash ein. Damit musste das Fahrerquartett Patrick Huisman, Sabine Schmitz, Henris Moser und Klaus Abbelen beim letzten Wertungslauf des Jahres mit dem Silberrang vorliebnehmen.

Zu Beginn der VLN-Endrunde wählten die Protagonisten verschiedene Herangehensweise, denn anfangs war der Asphalt der Nürburgring-Nordschleife stellenweise noch nass, doch die Piste trocknete zunehmend ab. Phoenix Racing entschied sich für eine konservative Strategie und montierte Regenreifen, wohingegen die Frikadelli-Kontrahenten ein Wagnis eingingen: Die Truppe um den Fleischfabrikanten zog geschnittene Slicks auf.

Uwe Alzens Truppe erklimmt das Podest

Um Risiken zu vermeiden, hielt sich Startfahrer Huisman zunächst im Hintergrund. Die Porsche-Markenkollegen von Manthey-Racing, welche gleichermaßen auf Intermediates starteten, fielen dagegen den Mischbedingungen hingegen anheim: Nick Tandy verunfallte im zweiten Umlauf im Bereich Kesselchen, wobei sich der Brite den Kühler massiv beschädigte – das vorzeitige Aus für den gelb-grünen Neunelfer.

Indes setzte sich Spitzenreiter Basseng zwar zunächst ab, suchte aber alsbald die Box auf, um sich seiner Regenpneus zu entledigen. Allerdings zog Phoenix Racing auf diese Weise seinen letzten Stopp vor, während Frikadelli Racing in der Endphase noch einmal nachtanken musste. Damit verbuchte die Audi-Mannschaft den Erfolg für sich und verwies die Porsche-Abordnung aus Barweiler auf den zweiten Rang.

Das Podium vervollständigte die BMW-Equipe um Uwe Alzen, welcher gemeinsam mit Philipp Wlazik und Niclas Kentenich die unterste Stufe des Siegertreppchens erklomm. Nachdem das Audi-Gespann Twin Busch Motorsport beim vergangenen VLN-Rennen vor zwei Wochen einen Sensationserfolg einfuhr, erzielten die Zwillinge Dennis und Marc Busch beim Finale den vierten Rang.

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Groneck-Brüder erringen VLN-Meistertitel

Auf dem fünften Platz landete das Wochenspiegel Team Manthey. Damit erstritten die Porsche-Piloten Georg Weiss, Oliver Kainz und Michael Jacobs zugleich den Klassensieg in der SP7-Kategorie, was nichtsdestrotz eine Niederlage im Titelkampf bedeutete. Denn den Brüdern Tim und Dirk Groneck genügte ein vierter Rang in der Renault-Clio-Wertung Cup 3, um sich zu den diesjährigen VLN-Meistern zu küren – trotz Reparaturstopps wegen einer Kollision.

Tim Groneck geriet bei einem Überrundungsmanöver im Bereich Hatzenbach mit einem BMW-Mitstreiter aneinander. Bei dem Zusammenprall beschädigte sich der Renault-Fahrer die Frontpartie schwer. Beim außerplanmäßigen Stopp entfernten die Mechaniker daher die komplette Stoßstange und fixierten den Bereich provisorisch mit Klebeband.

Platz sechs errangen Markus Palttala und Stefan Landmann für Teichmann Racing, womit das Porsche-Duo zudem die Cup-2-Wertung gewann. Siebente wurden Henry Walkenhorst, Ralf Oeverhaus und Stefan Aust im BMW Z4 GT3 von Walkenhorst Motorsport. Dahinter ordnete sich die vierköpfige Porsche-Truppe Klaus Landgraf, Yannick Fübrich, Dennis Trebing und Andy Sammers (Landgraf Motorsport) ein.

Pech für Rowe Racing und Familie Stuck

Black Falcon erkämpfte wiederum die Plätze neun und zehn im Gesamtklassement: Porsche-Pilot Hannes Plesse setzte sich im internen Wettstreit gegen Arturo Devigus durch. Beide Akteure wurden bei der 38. Auflage des DMV-Münsterlandpokal seitens Tim Scheerbarth und Andreas Weishaupt durch, welche sich demgemäß einer Doppelbelastung aussetzten. Damit sicherten sich die schwarzen Falken außerdem die Ränge zwei und drei in der SP7-Division.

Zwischenzeitlich übernahm gar das RJN-Doppel Lucas Ordoñez und Alex Buncombe die Führung. Die Nissan-GT-Akademie absolvierte an diesem Wochenende einen Gaststart in der VLN-Langstreckenmeisterschaft und fand sich auf Anhieb gut zurecht. Allerdings bürdete die Rennleitung dem Nismo-Gespann eine Stop-and-Go-Strafe wegen Ignorieren einer Doppelgelb-Zone auf. Obendrein mussten die Mechaniker beim Stopp die Frontsplitter reparieren, woraufhin Ordoñez und Buncombe ins Hintertreffen gerieten.

Unterdessen fielen die Stuck-Brüder Johannes und Ferdinand sowie Frank Stippler dem Defektteufel anheim. Die Audi-Besatzung rollte, unter den besten Fünf liegend, in der Passage Hohenrain-Schikane mit technischen Gebrechen aus. Auch Rowe Racing war Fortuna abermals nicht hold: Nico Bastian stellte den Mercedes-Benz-Flügeltürer mit einem Defekt in der Garage ab; zuvor verunfallte Teamchef Michael Zehe.

Die VLN-Langstreckenmeisterschaft beendet damit ihre diesjährige Saison, weshalb eine fünfmonatige Winterpause bevorsteht. Nachdem sich der Eifelwinter bis Ende März erstreckte, umfasste der Fahrplan heuer nur neun anstatt zehn Wertungsläufe. Denn die Veranstaltergemeinschaft fand keinen Ersatztermin für die abgesagte Westfalenfahrt. Auch im nächsten Jahr startet das Nordschleifen-Championat traditionell am letzten Märzwochenende in die neue Saison.