Bilster Berg: Race Performance erzielt neuen Rundenrekord

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Bei einem Rekordversuch am Bilster Berg hat Race Performance eine neue Bestmarke auf dem Rundkurs erzielt. Michel Frey benötigt am Steuer eines eines Oreca-Prototyps lediglich einen Anlauf, um die bisherige Referenzzeit um eine Sekunde zu unterbieten. Lärmschutzauflagen schränkten das Unternehmen ein.

Race Performance hat vorletzte Woche einen neuen Rundenrekord am Bilster Berg aufgestellt. Der Schweizer LMP2-Rennstall unternahm den Versuch mit seinem Oreca-03-Prototyp. Am Steuer saß ELMS-Pilot Michel Frey, welcher die jüngst eröffnete Berg- und Talbahn in Bad Driburg im Teutoburger Wald innerhalb von 1:34,7 Minuten meisterte. Damit unterbot der eidgenössische Pilot die vorherige Bestmarke um über eine Sekunde.

Bei seinem Unternehmen stand dem Race-Performance-Gespann zudem nur ein Umlauf zur Verfügung, damit die Rekordfahrt gelingt. Denn die Schallemissionsauflagen genehmigten der Oreca-Equipe lediglich zwei Runden im Drive-Resort am Bilster Berg. „Die erste Runde war zum Eingewöhnen“, rapportiert Frey. „Die zweite Runde musste sitzen.“ Das Vorhaben war letztlich von Erfolg gekrönt.

Der ehemalige Rundenrekord betrug 1:36 Minuten, den Thomas Mutsch am Steuer eines Audi R8 LMS ultra erzielte. Ehe sich Frey seinem Rekordversuch widmete, absolvierte der Schweizer zunächst einige Erkundungsrunden im Porsche GT3. „Eine fantastische Strecke“, beschrieb Frey den Rundkurs im Landkreis Höxter. „Die rasche Folge an unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden macht den Kurs sehr komprimiert und anspruchsvoll.“

Die alten Fotostrecken sind leider nicht mehr verfügbar.

Künftige Nutzung für Automobilindustrie vorgesehen

Die Rekordfahrt am Bilster Berg diente ferner Vermarktungszwecken. Zukünftig soll die vier Kilometern messende Piste mit 200 Metern Höhenunterschied zur industriellen Nutzung als Test- und Erprobungsstrecke für die Serienentwicklung der Automobilindustrie genutzt werden. Daher kooperiert die Bilster Berg Drive Resort GmbH & Co KG hinfort mit der MVI Group GmbH aus München, welche 1 200 Ingenieure und Technikspezialisten beschäftigt.

Auf technischer Ebene arbeitet die MVI-Gruppe wiederum mit dem Rennstall Race Performance zusammen, welcher sich in der zurückliegenden Saison in der ELMS-Meisterschaft sowie bei den 24 Stunden von Le Mans engagierte. Der Rennstall aus der Schweiz belegte mit der Oreca-Judd-Kombination zum Ende der ELMS-Saison den sechsten Rang in der Teamwertung. Bestes Resultat war ein zweiter Platz beim Auftaktrennen in Silverstone.

Die Rennstrecke am Bilster Berg zählt zu den Projekten des deutschen Bauingenieurs Hermann Tilke. Ebenso war der zweifache Rallye-Weltmeister Walter Röhrl an dem Entwurf beteiligt. Nach der Eröffnung im April diesen Jahres wird die Anlage vorwiegend für Automobiltest und Clubveranstaltungen genutzt. Aufgrund der Topografie des Terrains sind nicht einsehbare Passagen charakteristisch; wegen des enormen Höhenunterschieds weist die Piste Gefälle und Steigungen zwischen zwanzig und dreißig Prozent auf.