GT-Sport: Hexis-Gruppe beendetet Aktivitäten im Motorsport

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Sofern Hexis Racing keine finanzielle Unterstützung findet, muss der französische Rennstall sein Engagement im Motorsport beenden. Denn die Unternehmensgruppe benötigt ihre Ressourcen künftig für andere Projekte. An den verbleibenden Rennen in Le Castellet und Baku nimmt die Mannschaft dennoch teil.

Hexis Racing stellt seine Motorsportaktivitäten unerwartet ein. Den Ausstieg aus der Sportwagen-Branche verkündete der Rennstall aus Lédenon am Mittwoch in einem Kommuniqué an die Presse. Der französischen McLaren-Equipe mangelt es an finanziellen Mittel, da die Hexis Group als Hauptsponsor ihre Ressourcen künftig auf eigene Projekte konzentriert. Die Unternehmensgruppe betätigt sich unter anderem im Bereich Fahrzeugbeklebung, Gesundheit und Energiegetränke.

Während der letzten Jahren zählte Hexis Racing zu den erfolgreichsten Rennställen im internationalen GT-Sport. In der Saison 2011 sicherte sich das Sportwagen-Gespann in Kooperation mit Aston Martin den Weltmeistertitel in der FIA-GT-Serie. Nun verbleiben Hexis Racing Anderthalbmonate, eine alternative Lösung zu finden, um auch in Zukunft Rennsport betreiben zu können.

In der Zwischenzeit bestreitet Hexis Racing das Finale der französischen GT-Meisterschaft in Le Castellet sowie das Stadtrennen in Baku. „Der Traum dauerte zwölf Jahre an“, gibt sich Hexis-Vorstand Michel Mateu wehmütig. „Als wir damit anfingen, erwarteten wir nicht zu sehen, wie der Name Hexis den Gipfel erreicht bis hin zum Gewinn der Europa- und Weltmeisterschaft. Es war eine schwierige Entscheidung für mich, aber wir brauchen nun all unsere Ressourcen, um die internationale Entwicklung der Hexis Group fortzuführen.“

Dumas: „Weitermachen, aber nicht zu jedem Preis“

Nach der Gründung des Rennstalls im Winter 2001 widmete sich Hexis Racing zunächst dem Formel-Sport, ehe die Truppe um Mateau in den GT-Bereich wechselte. Anfangs setzte das französische Ensemble einen Cup-Porsche in der FFSA-GT-Serie ein und stieg schließlich mit Aston Martin in der GT3-Europameisterschaft auf. Parallel dazu startete Hexis Racing im GT-Masters-Championat.

Nachdem die Hexis-Equipe zunächst in der Saison 2008 den Vizetitel in der GT3-EM erfocht, krönte sich die Mannschaft im Folgejahr zum Europameister. „Die Kompetenz der Mannschaft bedarf keiner weiteren Belege“, bescheinigt Mateu seiner Truppe. „Der Rennstall verfügt über die Fähigkeit, auf einem hohen Niveau zu kämpfen, größere Herausforderungen zu meistern. Es benötigt Ressourcen, die wir derzeit nicht zur Verfügung stellen können.“

Überdies erkämpfte Hexis Racing neben dem Gewinn der GT-WM auch zweimal den Vizetitel. Dennoch besteht die Chance, das Motorsportprogramm unter Umständen fortzuführen. „Falls es uns gelingt, jemanden zu finden, diese [Ressourcen] zu liefern, ist der Rennstall bereit, sein Engagement, seine Ingenieurtätigkeit, seine Mannschaft, sein Firmengelände und seine enge Zusammenarbeit mit McLaren GT weiterzuführen“, bestätigt Mateau.

Team-Manager Philippe Dumas knüpft eine Fortsetzung der Aktivitäten jedoch an Bedingungen. „Ich will weitermachen – alle wollen weitermachen“, betont Dumas. „Aber nicht zu jedem Preis, das ist klar. Wir haben das Know-how und eingehende GT-Erfahrung. Unser Ziel ist es, diese großartige Aufgabe unter den bestmöglichen Bedingungen fortzusetzen. Nämlich: Fahrzeugen, Fahrern und Hersteller auf höchster Ebene zum Sieg verhelfen.“