STT auf dem Nürburgring: Kuismanen und Kamm holen Gesamtsiege

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In einem verregneten Samstagsrennen der STT-Serie sicherte sich Viper-Pilot Pertti Kuismanen den Laufsieg. Den zweiten Wertungslauf auf dem Nürburgring gewann wiederum Audi-Konkurrent Edy Kamm bei trockenen Bedingungen. Erstmals trat das Teilnehmerfeld in zwei Startergruppen an.

Pertti Kuismanen (Chrysler Viper GTS-R) und Edy Kamm (Audi A4 DTM) haben beim vorletzten Lauf der Spezial-Tourenwagen-Trophy die Gesamtsiege eingefahren. Die Siege in der erstmals separat gestarteten Division II teilten sich René Freisberg (Audi A3 Turbo) und Andreas Schmidt (VW Scirocco).

Bei schwierigen Bedingungen setzte sich Kuismanen am Samstag in der Division I gegen Ulrich Becker durch. Der Porsche-Pilot aus Marl setzte sich zunächst an die Spitze, doch Kuismanen kämpfte sich vorbei. „Kuismanen konnte mich im Hatzenbach-Bogen überholen“, erklärt Becker. „Ich hatte zuvor einen Fehler und war daher etwas zu langsam. Er war dicht an mir dran und kam dadurch beim Herausbeschleunigen innen vorbei. Wenn dann kein Gelb gewesen wäre, hätte ich ihn wohl noch erwischt. Ich konnte immer wieder an ihn heranfahren.“

Dahinter verwies Daniel Schrey (Chrysler Viper GTS-R) den V8-Star von Sven Fisch und einen stark fahrenden Christian Franck im Porsche 997 GT3 Cup auf die weiteren Plätze. „Ich bin mit beiden Rennen sehr zufrieden“, rapportierte Franck. „Im Regen hat es mir super viel Spaß gemacht, und ich habe noch viel gelernt. Im Trockenen ist Romain Theissen mit seinem GT3 R im Normalfall nicht zu schlagen. Am Anfang hatte ich dann am Sonntag noch Probleme mit den Reifen.“

Audi-Sieg im Trockenen

Am Sonntag blieb die Strecke trocken, wobei sich Kuismanen die Führung holte. Lange konnte der Finne dem Audi A4 DTM von Kamm aber nicht standhalten. „Es war schon richtig, dass ich gebrauchte Reifen gefahren habe“, bestätigte der Audi-Pilot anschließend. „Mit neuen Reifen habe ich bei kälteren Temperaturen bisher nicht so richtig gute Erfahrungen gemacht.“ Hinter dem Eidgenossen und Viper-Pilot Kuismanen kraxelte Porsche-Pilot Becker als Gesamtdritter aufs Treppchen.

Romain Theissen (Porsche 997 GT3 R) gewann als Gesamtfünfter hinter Martin Tschornia (Audi TT RS) die Klasse 3 bis 4 000 Kubikzentimeter. Am Samstag war der Audi-TT-RS-Pilot nach der drittbesten Qualizeit wegen einer Dreißig-Sekunden-Strafe auf den zehnten Platz zurückgefallen. „Mit dem Ergebnis kann ich zufrieden sein“, freute sich Tschornia. „Zumal mir beim Start schon einige um die Ohren gefahren sind. Ich habe ja um die 200 PS weniger.“

Zudem haderte der Audi-Akteure mit technischen Schwierigkeiten. „Im Rennen hatte ich dann massive Bremsprobleme, aber das tat nichts zur Sache“, fügte Tschornia hinzu. „Viel weiter nach vorne wäre es eh nicht gegangen. Es war eins schönes Rennen. Gestern war ich eigentlich auf Platz sechs, hatte dann aber die Zeitstrafe. Wir hatten zudem Reifenprobleme. Bei einem Reifen hatte sich innen das ganze Profil aufgelöst.“

Siege für Audi A3 und VW Scirocco im separaten Rennen

Am vergangenen Wochenende startete die Division II erstmals als eigene Startgruppe. Von der Poleposition aus musste Freisberg den VW Scirocco von Schmidt zunächst ziehen lassen. Der Audi-Pilot blieb aber dran und kam kurz vorbei, ehe Schmidt erneut die Führung übernahm. Als dieser eine Dreißig-Sekunden-Strafe wegen Überholens unter Gelb aufgebrummt bekam, durfte Freisberg als Sieger auf dem Balkon jubeln.

„Es war gut, dass wir in zwei Startgruppen gestartet sind“, berichtete Freisberg. „Es war ein super spannendes Rennen zwischen Andreas Schmidt und mir. Als sich Andreas gedreht hat, habe ich ihn wieder überholt. Aber er hat deutlich mehr Traktion. Durch die Zeitstrafe bin ich dann auf eins gewesen.“ Rang drei ging an Yannik Trautwein, der kurzfristig vom geplanten Einsatz des Aston Martin DBR9 absehen musste und in den letztjährigen BMW 320i E46 kletterte.

Die Porsche-Klasse ging an Georg Vetter, der seinen Porsche 964 auf einem guten vierten Platz ins Ziel brachte. Das Sonntagsrennen entschied Schmidt für sich, nachdem sich der Scirocco gleich beim Start gedreht hatte. Als Freisberg im Verkehr aufgehalten wurde, zog der Scirocco-Pilot kurz vor Schluss vorbei.

„Bei meinem Dreher habe ich ein paar Sekunden verloren. Das Auto und die Reifen waren aber anscheinend besser. Dadurch bin gut wieder herangekommen“, äußerte sich Andreas Schmidt zu seinem Rennwochenende. „Gestern war ich bei den schwierigen Bedingungen gut vorne. Ich denke, dass ich die Zeitstrafe zu Unrecht bekommen habe. Aber das muss ich akzeptieren. Das Auto ist gut und komme jetzt gut damit zurecht.“

Yannik Trautwein holte sich als Dritter erneut den Sieg in der Zwei-Liter Klasse vor Marc Roth (Audi A4 STW), während Georg Vetter als Fünfter die Porsche-Klasse gewann.

Erschienen auf Auto-Rennsport.de.